Regie: Damiano Damiani
Kopf eines genialen Plans....
Der Vorgänger "Mein Name ist Nobody" wurde ein Riesenkinoerfolg und
so entschied sich Produzent Sergio Leone für eine Fortsetzung. Als
Regisseur wurde Damiano Damiani verpflichtet. Ein Filmemacher, der durch
seine gesellschaftskritischen Mafiathriller "Der Clan, der seine Feinde
lebendig einmauert" oder "Tag der Eule" internantional bekannt wurde.
"Nobody ist der Größte" wurde ebenfalls ein Kinohit - in Deutschland
belegte er im Filmjahr 1975 mit 3,3 Milllionen Zuschauern einen
ausgezeichneten 6. Rang in den Jahrescharts.
Während der erste Nobody Film gegen Ende des Wilden Westens spielt,
ist die Handlung im Nachfolgefilm zeitlich früher angesiedelt. Die
Handlung spielt während der Indianerkriege. Die Hauptfigur "Nobody"
taucht ein in eine Handlung, die aus zusammengehaltenen
Aneinanderreihungen meist grotesker Situationen im Comic-Stil besteht.
Die deutsche Synchronisation ist geprägt durch die flapsigen Sprüche von
Rainer Brandt, Er selbst hatte mit seinem "Schnodderdeutsch" in den
70er Jahren einen immensen Erfolg, nicht nur mit der freien Übersetzung
der Spencer/Hill Filme. Auch fürs Fernsehen synchronsierte er
ausserordentlich erfolgreich die englische TV-Serie "Die Zwei" mit Roger
Moore und Tony Curtis. Durch seine Witze und Wortspiele begeisterte er
den deutschen TV-Zuschauer, die Serie wurde ein echter Hit.
"Un genio, due compari, un pollo" ist der Originaltitel des zweiten
Nobody Films und ist wie sein Vorgänger eine
deutsch-französisch-italienische Coproduktion, die ganz auf den
Hauptdarsteller Terence Hill zugeschnitten ist. Er ist sozusagen der
geniale Kopf eines genialen Plans, den der Zuschauer in seinem ganzen
Ausmaß gar nicht zwingend begreifen muss. Hauptsache man hat Spass und
steht auf der Seite der gebeutelten Indianer.
Oberst Pembroke (Jean Martin) wird von der US-Regierung entsandt,
um die fiesen Machenschaften von Major Cabot (Patrick McGoohan), dem
Kommandanten der Garnison von Fort Cristobal zu untersuchen, der
vermehrt Übergriffe und Morde an den Indianern begeht. Cabot hat auch
die Summe von 300.000 Dollar, die den Indianern zusteht, an sich
gerissen. Oberst Pembroke wird von Banditen getötet, deren Aufgabe es
ist Morde zu begehen und diese dann den unschuldigen Indianern in die
Schuhe zu schieben. So hat Major Cabot ständig neue Verurteilte, die er
hängen lässt. Nobody (Terence Hill) ist ein Freund der Indianer. Sein
Kumpan Lokomotive Bill (Robert Charlebois) und dessen Freundin Lucy
(Miou-Miou) sind auch auf seiner Seite. Auch wenn Bill immer mal wieder
in Streit mit Nobody gerät, weil sein Mädchen auch Nobody schöne Augen
macht. Bill will seine indianische Abstammung am liebsten verbergen.
Aber um den Indianern zu helfen, schlüpft er in die Rolle des getöteten
Pembroke - dazu braucht es nur ein bisschen Kleister und ein
unverwechselbarer rothaariger Bart, Pembrokes ganzer Stolz. Gemeinsam
mit Lucy, die die Rolle von Pemnbrokes Töchterchen spielen muss, machen
sie sich auf zum Fort Cristobal um das gestohlene Geld der Indianer zu
stehlen. Doch sie werden vom Schurken Jackie Roll (Piero Vida) verraten
und landen in der Zelle. Zum Glück hat aber Nobody einen Megaplan, der
im Laufe der Handlung immer mehr zur Geltung kommt...
In weiteren Rollen sind Klaus Kinski als Doc Foster und Raimund
Harmsdorf als Sergeant Milton zu sehen. Die Musik stammt natürlich von
Ennio Morricone. Damianis Film bietet dem Westernzuschauer natürlich
kein Meisterwerk des Genres, aber auf alle Fälle sehr entspannte und
vergnügliche Unterhaltung bei einer Laufzeit von 120 Minuten. Neben den
flotten Sprüchen, dem vielen Slapstick gibts auch einige sehr witzige
Szenen, die beweisen, dass die Macher sehr viel Spass hatten bei der
Realisierung des Spasswesterns. Der Kameramann war Giuseppe Ruzzoni, der
in den späteren 60er Jahren und den frühen 70er Jahren häufig mit Pier
Pablo Pasolini zusammenarbeitete.
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