Donnerstag, 21. Juli 2022

Nobody ist der Größte


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Damiano Damiani

Kopf eines genialen Plans....

Der Vorgänger "Mein Name ist Nobody" wurde ein Riesenkinoerfolg und so entschied sich Produzent Sergio Leone für eine Fortsetzung. Als Regisseur wurde Damiano Damiani verpflichtet. Ein Filmemacher, der durch seine gesellschaftskritischen Mafiathriller "Der Clan, der seine Feinde lebendig einmauert" oder "Tag der Eule" internantional bekannt wurde. "Nobody ist der Größte" wurde ebenfalls ein Kinohit - in Deutschland belegte er im Filmjahr 1975 mit 3,3 Milllionen Zuschauern einen ausgezeichneten 6. Rang in den Jahrescharts.
Während der erste Nobody Film gegen Ende des Wilden Westens spielt, ist die Handlung im Nachfolgefilm zeitlich früher angesiedelt. Die Handlung spielt während der Indianerkriege. Die Hauptfigur "Nobody" taucht ein in eine Handlung, die aus zusammengehaltenen Aneinanderreihungen meist grotesker Situationen im Comic-Stil besteht. Die deutsche Synchronisation ist geprägt durch die flapsigen Sprüche von Rainer Brandt, Er selbst hatte mit seinem "Schnodderdeutsch" in den 70er Jahren einen immensen Erfolg, nicht nur mit der freien Übersetzung der Spencer/Hill Filme. Auch fürs Fernsehen synchronsierte er ausserordentlich erfolgreich die englische TV-Serie "Die Zwei" mit Roger Moore und Tony Curtis. Durch seine Witze und Wortspiele begeisterte er den deutschen TV-Zuschauer, die Serie wurde ein echter Hit.
"Un genio, due compari, un pollo" ist der Originaltitel des zweiten Nobody Films und ist wie sein Vorgänger eine deutsch-französisch-italienische Coproduktion, die ganz auf den Hauptdarsteller Terence Hill zugeschnitten ist. Er ist sozusagen der geniale Kopf eines genialen Plans, den der Zuschauer in seinem ganzen Ausmaß gar nicht zwingend begreifen muss. Hauptsache man hat Spass und steht auf der Seite der gebeutelten Indianer.
Oberst Pembroke (Jean Martin) wird von der US-Regierung entsandt, um die fiesen Machenschaften von Major Cabot (Patrick McGoohan), dem Kommandanten der Garnison von Fort Cristobal zu untersuchen, der vermehrt Übergriffe und Morde an den Indianern begeht. Cabot hat auch die Summe von 300.000 Dollar, die den Indianern zusteht, an sich gerissen. Oberst Pembroke wird von Banditen getötet, deren Aufgabe es ist Morde zu begehen und diese dann den unschuldigen Indianern in die Schuhe zu schieben. So hat Major Cabot ständig neue Verurteilte, die er hängen lässt. Nobody (Terence Hill) ist ein Freund der Indianer. Sein Kumpan Lokomotive Bill (Robert Charlebois) und dessen Freundin Lucy (Miou-Miou) sind auch auf seiner Seite. Auch wenn Bill immer mal wieder in Streit mit Nobody gerät, weil sein Mädchen auch Nobody schöne Augen macht. Bill will seine indianische Abstammung am liebsten verbergen. Aber um den Indianern zu helfen, schlüpft er in die Rolle des getöteten Pembroke - dazu braucht es nur ein bisschen Kleister und ein unverwechselbarer rothaariger Bart, Pembrokes ganzer Stolz. Gemeinsam mit Lucy, die die Rolle von Pemnbrokes Töchterchen spielen muss, machen sie sich auf zum Fort Cristobal um das gestohlene Geld der Indianer zu stehlen. Doch sie werden vom Schurken Jackie Roll (Piero Vida) verraten und landen in der Zelle. Zum Glück hat aber Nobody einen Megaplan, der im Laufe der Handlung immer mehr zur Geltung kommt...




In weiteren Rollen sind Klaus Kinski als Doc Foster und Raimund Harmsdorf als Sergeant Milton zu sehen. Die Musik stammt natürlich von Ennio Morricone. Damianis Film bietet dem Westernzuschauer natürlich kein Meisterwerk des Genres, aber auf alle Fälle sehr entspannte und vergnügliche Unterhaltung bei einer Laufzeit von 120 Minuten. Neben den flotten Sprüchen, dem vielen Slapstick gibts auch einige sehr witzige Szenen, die beweisen, dass die Macher sehr viel Spass hatten bei der Realisierung des Spasswesterns. Der Kameramann war Giuseppe Ruzzoni, der in den späteren 60er Jahren und den frühen 70er Jahren häufig mit Pier Pablo Pasolini zusammenarbeitete.






 Bewertung: 7 von 10 Punkten. 

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