Sonntag, 9. Juni 2019

Die grünen Teufel

























Regie: John Wayne

Gute Amis, Böser Vietkong...

John Wayne hatte die Nase voll von den kritischen Vietnam Berichten in seinem Heimatland. Für den erzkonservativen Schauspieler war die amerikanische Intervention in diesem Krieg notwendig. Denn schließlich fungierte der Vietnam Krieg durch die Beteiligung der Supermächte Russland, China vs. USA  indirekt um einen Stellvertreterkrieg des Kalten Krieges. Die guten amerikanischen Soldaten an der Seite von Südvietnam gegen die bösen Kommunisten der Nationalen Front für die Befreiung Südvietnams.
Man schätzt die Zahl der vietnamesischen Kriegsopfer auf mindestens zwei bis zu über fünf Millionen, darunter über 1,3 Millionen Soldaten. Zudem fielen 58.220 US-Soldaten und 5.264 Soldaten ihrer Verbündeten. Mehrere Millionen Vietnamesen wurden verstümmelt und dem hochgiftigen Entlaubungsmittel Agent Orange ausgesetzt.
Somit auf beiden Seiten zahlreiche Verluste, die Feinde der Amis hatten allerdings sehr viel mehr Todesopfer zu beklagen. Dies alles schien John Wayne bei der Realisierung seines einseitigen Kriegsfilms nicht sonderlich interessiert zu haben. Für ihn sind die Kriegsparteien in "gut" (die amerikanischen Invasoren und ihre Verbündeten) und "böse" (der kommunistische hinterhältige Feind) eingeteilt.
John Wayne führte selbst Regie, manchmal saß auch Ray Kellog auf dem Regiestuhl, um den "Duke" zu unterstützen und auch Mervyn Le Roy wird genannt, er soll auch einige Szenen gedreht haben.
Colonel Mike Kirby (John Wayne) ist ein unerschrockener Commander, der bei seinen Männern total beliebt ist - denn er ist immer an vorderster Front bei jeder Schlacht. Er hat auch nichts übrig für Journalisten wie George Beckworth (David Janssen), die kritisch gegen den Vietnam Krieg eingestellt sind und sicher sind, dass sich Amerika hier nicht einmischen sollte. Doch der wird im Laufe der Story auch eines besseren belehrt, denn er wird Augenzeuge über die Brutalität des gemeinen Vietkong, die auch Frauen und Kinder abschlachten.
Sergeant Peterson (Jim Hutton) lernt im Camp den Waisenjungen Ham Chuck (Craig Jue) kennen, der seine Eltern verloren hat und der sich um einen herrenlosen Hund kümmert. Der Junge freundet sich mit dem Soldaten an und wird im Laufe der Handlung noch zwei weitere schreckliche Schicksalsschläge erleiden müssen.
Natürlich ist John Waynes Film voll von Klischees, aber in seiner Machart dann doch relativ spannend inszeniert. Neben vielen Schlachten gegen den Feind müssen der unerschrockene Kirby und seine treuen Männer einen gefährliche Auftrag ausführen. Ein gemeiner nordvietnamesischer kommunistischer General soll mit Hilfe einer schönen Frau (Irene Tsu) entführt und ausser Gefecht gesetzt werden.




Diese Sequenzern erinnern an Robert Aldrichs "Das dreckige Dutzend", der einige Monate früher gedreht wurde und mit 46 Millionen Dollar Umsatz ein riesiger Erfolg wurde. Auch Wayne machte mit seinem einseitigen Kriegsfilm 32 Millionen Umsatz. Auf der einen Seite also ein Kassenerfolg, aber ein Hassfilm für die Kritiker.
In weiteren Rollen sind Aldo Ray, George Takei (Lieutenant Sulu von der Enterprise) und Patrick Wayne zu sehen. Das Drehbuch sah vor, dass aus dem zynischen journalisten, der von David Janssen gespielt wird, ein Befürworter dieses Krieges wird.




Bewertung: 6 von 10 Punkten. 
 

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