Regie: John Wayne
Gute Amis, Böser Vietkong...
John Wayne hatte die Nase voll von den kritischen Vietnam Berichten
in seinem Heimatland. Für den erzkonservativen Schauspieler war die
amerikanische Intervention in diesem Krieg notwendig. Denn schließlich
fungierte der Vietnam Krieg durch die Beteiligung der Supermächte
Russland, China vs. USA indirekt um einen Stellvertreterkrieg des
Kalten Krieges. Die guten amerikanischen Soldaten an der Seite von
Südvietnam gegen die bösen Kommunisten der Nationalen Front für die
Befreiung Südvietnams.
Man schätzt die Zahl der vietnamesischen Kriegsopfer auf mindestens
zwei bis zu über fünf Millionen, darunter über 1,3 Millionen Soldaten.
Zudem fielen 58.220 US-Soldaten und 5.264 Soldaten ihrer Verbündeten.
Mehrere Millionen Vietnamesen wurden verstümmelt und dem hochgiftigen
Entlaubungsmittel Agent Orange ausgesetzt.
Somit auf beiden Seiten zahlreiche Verluste, die Feinde der Amis
hatten allerdings sehr viel mehr Todesopfer zu beklagen. Dies alles
schien John Wayne bei der Realisierung seines einseitigen Kriegsfilms
nicht sonderlich interessiert zu haben. Für ihn sind die Kriegsparteien
in "gut" (die amerikanischen Invasoren und ihre Verbündeten) und "böse"
(der kommunistische hinterhältige Feind) eingeteilt.
John Wayne führte selbst Regie, manchmal saß auch Ray Kellog auf
dem Regiestuhl, um den "Duke" zu unterstützen und auch Mervyn Le Roy
wird genannt, er soll auch einige Szenen gedreht haben.
Colonel Mike Kirby (John Wayne) ist ein unerschrockener Commander,
der bei seinen Männern total beliebt ist - denn er ist immer an
vorderster Front bei jeder Schlacht. Er hat auch nichts übrig für
Journalisten wie George Beckworth (David Janssen), die kritisch gegen
den Vietnam Krieg eingestellt sind und sicher sind, dass sich Amerika
hier nicht einmischen sollte. Doch der wird im Laufe der Story auch
eines besseren belehrt, denn er wird Augenzeuge über die Brutalität des
gemeinen Vietkong, die auch Frauen und Kinder abschlachten.
Sergeant Peterson (Jim Hutton) lernt im Camp den Waisenjungen Ham
Chuck (Craig Jue) kennen, der seine Eltern verloren hat und der sich um
einen herrenlosen Hund kümmert. Der Junge freundet sich mit dem Soldaten
an und wird im Laufe der Handlung noch zwei weitere schreckliche
Schicksalsschläge erleiden müssen.
Natürlich ist John Waynes Film voll von Klischees, aber in seiner
Machart dann doch relativ spannend inszeniert. Neben vielen Schlachten
gegen den Feind müssen der unerschrockene Kirby und seine treuen Männer
einen gefährliche Auftrag ausführen. Ein gemeiner nordvietnamesischer
kommunistischer General soll mit Hilfe einer schönen Frau (Irene Tsu)
entführt und ausser Gefecht gesetzt werden.
Diese Sequenzern erinnern an Robert Aldrichs "Das dreckige
Dutzend", der einige Monate früher gedreht wurde und mit 46 Millionen
Dollar Umsatz ein riesiger Erfolg wurde. Auch Wayne machte mit seinem
einseitigen Kriegsfilm 32 Millionen Umsatz. Auf der einen Seite also ein
Kassenerfolg, aber ein Hassfilm für die Kritiker.
In weiteren Rollen sind Aldo Ray, George Takei (Lieutenant Sulu von
der Enterprise) und Patrick Wayne zu sehen. Das Drehbuch sah vor, dass
aus dem zynischen journalisten, der von David Janssen gespielt wird, ein
Befürworter dieses Krieges wird.
Bewertung: 6 von 10 Punkten.
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