Regie: Richard Fleischer
Ausbildung zum Banditen...
Richard Fleischers 1974 entstandener Western "The Spikes Gang" lief
in Deutschland unter dem Filmtitel "Vier Vögel am Galgen" und damit
sind ein grimmiger Schurke und drei Youngsters gemeint, die am Anfang
des Films dem Banditen das Leben retten. Der Mann ist auf der Flucht und
schwer verletzt als sie ihn im Feld finden. Sie pflegen ihn und
verstecken den Mann in der Scheune auf der Farm von Abel Young (Marc
Smith), dem Vater von Wilson (Gary Grimes). Seine Freunde Tod Hayhew
(Charles Martin Smith) und Les Richter (Ron Howard) sind unschuldige
Jungs, die bereits von klein auf nur gearbeitet haben. Doch die drei
Halbstarken sind in einem Alter, in dem sie das Abenteuer suchen.
Obwohl der verletzte Mann (Lee Marvin) ihnen gesteht, dass er der
gesuchte Bankräuber Harry Spikes ist, verraten sie ihn nicht an den
Sheriff, der mit einer Bürgerwehr auf der Suche ist und auch an Youngs
Farm vorbeikommt.
Als Spikes fit genug ist, verlässt er seinen Unterschlupf und
bekommt von Wilson sogar dessen Pferd geschenkt. Dies wird vom Vater
entdeckt, der seinen Sohn daraufhin für seine Sünde züchtigt.
Nun hat Wilson genug und er entschließt sich mitten in der Nacht
fortzureiten, um das Leben kennenzulernen. Dabei verabschiedet er sich
von seinen zwei besten Freunden, die ihm aber nachfolgen.
Doch die Freiheit ohne Geld ist kein Zuckerschlecken und bald
bekommen die Jungs Hunger. Aber sie bekommen keine Arbeit auf anderen
Farmen, um etwas zu verdienen. Im Gegenteil: Man jagt sie als
Herumtreiber fort. Als sie in einer Stadt ankommen, werden sie vom
Sheriff sofort angewiesen innert von 5 Minuten zu verschwinden. Dies
erzeugt so viel Wut, dass die bislang guten und rechtschaffenen Jungs
ganz spontan in eine Bank stürmen und Geld fordern. Natürlich geht der
erste Überfall total in die Hose. Tod erschießt sogar einen Mann, wobei
dies mehr ein tragischer Unfall darstellt. Doch ab jetzt sind sie
Outlaws, die man per Steckbrief sucht. In Mexiko tauchen sie unter und
dort kommt es auch zu einem Wiedersehen mit dem grimmigen Spike, der die
drei jungen Männer unter seine Fittiche nimmt und sie zu Verbrechern
ausbildet...
Natürlich lernen die drei Jungs sehr schnell das harte Geschäft als
Bandit kennen. Man ist ständig auf der Flucht. Das Mißtrauen gegenüber
Anderen ist allseits präsent und man darf nie Erbarmen mit seinem Gegner
haben. Auch verletzte Kollegen muss man liegen lassen, denn sie
behindern die Flucht. Dabei kann man Richard Fleischers Story mit "Dumm
gelaufen" umschreiben, denn mehr oder weniger rein zufällig geraten die
drei Jungen an einen charismatischen Schurken, der sie auf die schiefe
Bahn lockt. Mit Gary Grimes, Ron Howard und Charles Martin Smith sind
drei überzeugende Jungschauspieler engagiert worden, die immer mehr in
den Abgrund schlittern. Am Ende steht natürlich der Tod, der sich ab dem
Zeitpunkt des ersten Opfers schon als Mitreisender dazugesellt hat. Er
schlägt dann auch gnadenlos zu und es ist auch nicht mehr möglich dieses
Fiasko zu beenden. Lee Marvin ist eigentlich immer ein guter Schurke.
Ein Gangster, der den Jungs zwar Unterricht im Erschießen gibt, aber
dennoch keinen Zweifel offen lässt, dass der Zusammenschluß als Gang
ganz viele fiese Tücken hat.
Bewertung: 7 von 10 Punkten.
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