Regie: Norman Jewison
Die Passionsgeschichte in der Hippiezeit...
Jesus Christ Superstar ist ein US-amerikanisches Musical-Historiendrama aus dem Jahr 1973. Regie führte Norman Jewison, das Drehbuch schrieben Jewison und Melvyn Bragg. Der Film basiert auf dem gleichnamigen Konzeptalbum von Tim Rice aus dem Jahr 1970, das von Andrew Lloyd Webber komponiert wurde und 1971 als Inspiration für ein Musical diente. Der Film mit Ted Neeley, Carl Anderson, Yvonne Elliman und Barry Dennen schildert den Konflikt zwischen Judas und Jesus[4] sowie die Emotionen und Motivationen der Hauptfiguren in der Woche nach Jesu Kreuzigung. Jesus Christ Superstar feierte am 26. Juni 1973 im Uptown Theater in Washington D.C. Premiere[5] und kam am 15. August 1973 in die US-Kinos. Trotz Kritik einiger religiöser Gruppen und gemischter Kritiken seitens der Kritiker[6] war der Film ein Kassenerfolg. Die Musik zur Rockoper "Jesus Christ Superstar" wurde von dem damals noch unbekannten Andrew Lloyd Webber geschrieben, Tim Rice schrieb die Texte dazu. Uraufführung des deutlich von der Hippie Zeit inspiriertem Werk war 1970 - drei Jahre später wurde "Jesus Christ Superstar" von Norman Jewison erfolgreich verfilmt. Zur damaligen Zeit waren die Krtiken aber sehr laut, vor allem aus religiösen Kreisen. Denn man war irritier und fand es vielleicht befremdlich, dass man die letzten Tage von Jesus als Rockoper darstellte. Ausserdem gab es immer wieder Stimmen, die die Figur von Judas zu freundlich inszeniert wurde. Damals war die neue Jesus Bewegung auf dem Höhepunkt und der Film wurde ein Erfolg in den Kinos. Bei einem Budget von ca. 3 1/2 Millionen Dollar spielte der Film ca. 25 Millionen Dollar ein. Gedreht wurde in der Negev Wüste in Israel, wo eine Gruppe junger Leute aus einem Reisebus steigen und dort in den antiken Ruinen die letzten Stationen im Leben von Jesus christus nachspielen. Sehr stark im Fokus der Inszenierung ist der Konflikt zwischen Jesus, gespielt von Ted Neeley und Judas, der von Carl Anderson verkörpert wird. Manche Szenen - so auch die Begegnung nach der Verhaftung mit Herodes - sind beinahe schon als Persiflage auszumachen. Die Filmbesetzung reist mit dem Bus in die Negev-Wüste, um die Passion Christi mit modernen Kostümen und Requisiten nachzuspielen. Während sie ihre Vorbereitungen treffen und zur Ouvertüre des Films tanzen, entfernt sich Carl Anderson, bereits in der Rolle des Judas Iskariot, von der Truppe. Judas macht sich Sorgen um Jesu Popularität; er wird als Sohn Gottes gefeiert, doch Judas glaubt zu sehr an seine eigene Botschaft und fürchtet die Folgen ihrer wachsenden Bewegung. Er hinterfragt Jesu Verbindung zu Maria Magdalena (die historisch der Prostitution beschuldigt wird, von Yvonne Elliman gespielt) und warum er seine Anhänger nicht anweist, den Armen Geld zu geben, woraufhin Jesus erwidert, dass Sterbliche nicht allen helfen können. Unterdessen befürchten Tempelpriester wie Kaiphas (Bob Bingham), Hannas (Kurt Yaghijan) und die Pharisäer, dass die Römer Jesu Popularität als Aufruhr werten und sich einig sind, dass er hingerichtet werden muss. Als Jesus und seine Anhänger freudig in Jerusalem ankommen, lehnt er sowohl Kaiphas' Befehl ab, die Menge aufzulösen, als auch die Vorschläge Simons (Philip Toubus) und seiner Apostel, einen Aufstand gegen die römischen Besatzer anzuzetteln. Jesus besucht den Tempel und wird wütend, als er sieht, wie voll er von Geldverleihern und Händlern ist. Er zwingt sie alle zum Verlassen des Tempels, indem er ihre Stände zerstört – sehr zu Judas' Entsetzen. Während Jesus dann in der Wüste umherirrt und eine Leprakolonie heilt, geht Judas zu den Priestern und äußert seine Bedenken sowie seine Sorge vor den Folgen, die ein Verrat an Jesus haben könnte. Als die Priester ihm Geld dafür anbieten, sie zu Jesus zu führen, offenbart ein hin- und hergerissener Judas, dass Jesus am Donnerstagabend im Garten Gethsemane sein wird. Die Apostel versammeln sich im Garten zum Abendmahl mit Jesus, der Skepsis hinsichtlich ihrer Loyalität äußert und erklärt, dass Petrus ihn verleugnen und Judas ihn verraten werde. Es kommt zu einem erbitterten Streit zwischen Jesus und Judas. Wütend wirft Judas Jesus vor, ihre Sache aus den Augen verloren zu haben. Judas geht und kehrt mit Wachen zurück, womit er seinen Verrat begeht, während Petrus vor der Bevölkerung leugnet, mit Jesus zusammen zu sein. Die Wachen bringen Jesus zu Kaiphas, der ihn der Gotteslästerung für schuldig befindet. Anschließend wird er zu Pontius Pilatus (Barry Dennen), dem römischen Statthalter von Judäa, geschickt. Da dieser sich jedoch nicht mit Juden befasst, schickt Pilatus Jesus zu König Herodes (Josh Mostel). Dieser drängt Jesus, Wunder für ihn zu vollbringen, tut ihn jedoch als Betrüger ab, als er dies nicht tut. Judas gibt Gott die Schuld dafür, dass er die Rolle des Verräters zugewiesen wurde. Kummer und Reue überwältigen Judas und erhängt sich. Jesus wird erneut zu Pilatus gebracht. Dieser glaubt, Jesus leide unter Wahnvorstellungen, habe aber kein Verbrechen begangen. Dennoch wird er von der Menge unter Druck gesetzt, Jesus zum Tode zu verurteilen. Verwirrt und wütend über Jesu unerklärliche Resignation und seine Weigerung, sich zu verteidigen, erkennt Pilatus, dass er keine andere Wahl hat, als Jesu Hinrichtung anzuordnen, um die wütenden Massen zu beruhigen. Nachdem Jesus nach Golgatha geführt und gekreuzigt wurde, treffen sich die Schauspieler des Films, nun ohne Kostüm, wieder und besteigen den Bus zur Abfahrt. Barry Dennen, Yvonne Elliman und Carl Anderson sind die Einzigen, denen auffällt, dass Ted Neeley, der Jesus spielte, fehlt....
Ted Neeleys Darstellung kann sich sehen lassen und er ist eine der Stärken des Films, der sehr viele moderne Neuerungen auffährt wie Waffen, Panzer, Flugzeuge, Hippiemode, rosarote ärmellose T-Shirts für die Soldateen usw. Man hatte damals das Gefühl, dass man alte Erzählungen mit sehr viel modernen Versatzstücken deutlich aufmotzen kann - eine Vorgehensweise, die wir heute immer noch in zahlreichen Theater- oder Operninszenierungen auf der Bühne vorfinden. Damals war das neu und innovativ - passt aber nicht immer gut. Das abstrakte Filmkonzept ... schwankt zwischen eleganter Einfachheit über erzwungene Metaphern bis hin zu geradezu synthetischer dramatischer Wirkung. Neeley, Anderson und Elliman wurden 1974 für ihre Darstellungen von Jesus, Judas und Maria Magdalena für die Golden Globe Awards nominiert - so auch Jewisons Film selbst. Die Nominierungen für die Academy Awards fielen deutlich sparsamer aus. Hier gab es nur eine Nennung und zwar für den Score von Andre Previn, Andrew Lloyd Webber und Herbert W. Spencer.
Bewertung: 6,5 von 10 Punkten.
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