Regie: Michael Caton-Jones
Der Jubiläumsflug...
Der schottische Regisseur Michael Caton Jones drehte Filme wie
"Scandal", "Doc Hollywood", "This boy´s Life" oder das Remake von "Der
Schakal". Sein bekanntester und bester Film dürfte "Rob Roy" sein, bei
dem Nebendarsteller Tim Roth eine Oscarnominierung erreichte. Auch das
1990 inszenierte Fliegerdrama "Memphis Belle" sollte erwähnt werden,
denn der Film ist stilvoll inszeniert und verfügt über einen guten
Spannungsbogen. Auch die jungen Darsteller wie Eric Stoltz, Matthew
Modine, Tate Donovan oder Sean Astin machen eine gute Figur.
Bereits 1944 drehte Meisterregisseur William Wyler einen
Dokumentarfilm über die echte "Memphis Belle" - diese fliegende Festung
war während des 2. Weltkriegs in England stationiert und in Caton-Jones
Version startet der Boeing B-17 Bomber für seine 25. und letzte Mission,
danach würde die Bestatzung endlich den wohlverdienten Urlaub in die
Heimat bekommen.
Angesichts der vielen bisherigen Toten die bei diesen Missionen
über feindlichem Gebiet umkamen, stehen die Chancen für eine
wohlbehaltene Rückkehr nicht ganz so gut.
24 Flüge hat die Besatzung der Memphis Belle, einer Boeing B-17
Flying Fortress der US-Air Force bereits überstanden und alle
Crewmitglieder leben noch.
Es sind Captain Dennis Dearborne (Matthew Modine), Copilot Luke
Sinclair (Tate Donovan), Funker Danny Boy (Eric Stoltz), Navigator Phil
(D.B. Sweeney), Bombenschütze Valentine (Billy Zane), Kugelturmschütze
Rascal (Sean Astin), Heckschütze Clay Busby (Harry Connick jr), der
Mechaniker und Rumpfschütze Virgin (Reed Edward Diamond), Schütze Eugene
(Courtney McVey) und Schütze Jack (Neil Giuntoli). Sollten die Boys den
25sten Feindflug überleben, will der Presseoffizier Derringer (John
Lithgow) eine Riesenparty geben, denn Helden werden in der Heimat gut
verkauft und ebenso gut verkaufen sich dann die wichtigen Kriegsanleihen
fürs Militär. Oberst Craig Harriman (David Strathaim) will die
Erwartungen deutlich niedriger halten, denn er weiß wieviele Männer er
bereits verloren hat. Und die letzte Mission ist ein Flugzeugwerk in
Bremen....
"Memphis Belle" steckt zwar voller bekannter Kriegsklischees, ist
aber spannend inszeniert. Denn irgendwie gelingt es dem Regisseur eine
starke Identifikation mit den jungen Männern im Bomber aufzubauen, die
bis zum Schluß anhält.
Bewertung: 7,5 von 10 Punkten.