Samstag, 3. April 2021

Ragtime


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Milos Forman

Es war einmal in den goldenen 20er Jahren...

Zwischen seinen beiden Oscartriumphen "Einer flog übers Kuckucksnest" (1975, 5 Academy Awards) und "Amadeus" (1984, 8 Academy Awards) drehte der tschechische Filmregisseur Milos Forman lediglich 2 Filme. 1978 brachte er das Musical "Hair" in die Kinos und 1981 verflilmte er "Ragtime" nach dem gleichnamigen Roman von E.L.Doctorow, der einige Episoden in und um New York, New Rochelle und Atlantic City der Jahrhundertwende beleuchtet. "Ragtime" enthält fiktive Verweise auf tatsächliche Personen und Ereignisse dieser Zeit.
Und so beginnt Formans Film mit einer Wochenschau-Montage, die Prominente dieser Zeit wie Theodore Roosevelt oder Harry Houdini zeigt.
Eine der Hauptfiguren der Geschichte ist der Ragtime Pianist Coalhouse Walker Jr. (Howard E. Rollins Jr). Der dunkelhäutige Musiker ist stets mit dem Rassismus konfrontiert, aber als Musiker ist er gefragt und so bekommt er ein Engagement in einer rennomierten Band. Bisher war Coalhouse eher ein unsteter Typ, doch mit dieser Anstellung hat er nun auch mehr Möglichkeiten seine Freudin Sarah (Debbie Allen) zu heiraten, die ein Kind von ihm geboren hat. Sarah ist beschäftigt bei der wohlhabenden Familie. Das Familienoberhaupt (James Olson) ist mit einer charakterstarken Frau (Mary Steenburgen) verheiratet und ist Chef eines erfolgreichen Unternehmens. Der Bruder (Brad Dourif) seiner Frau ist auch sein Kompagnon in dieser Firma, die u.a. auf Sprengstoff spezialisiert ist.
In dieser Zeit wird auch der Millionärsindustrielle Harry Kendall Thaw (Robert Joy) des Mordes an einem Architekten angeklagt, der eine nackte Statue geschaffen hatte, die nun für alle sichtbar auf dem Madison Square Garden steht. Thaw war überzeugt davon, dass die Figur seiner Frau Evelyn (Elizabeth McGovern) nachempfunden ist.
Währenddessen freut sich Coalhouse auf eine gemeinsame Zukunft mit Sarah, doch ein kränkendes Ereignis ändert alle Zukunftspläne. Während einer Fahrt mit seinem Automobil Ford Model T ist die Straße von den Feuerwehrleuten blockiert. Der Feuerwehrhauptmann Willie Conklin (Jeff Daniels) weigert sich jedoch für einen "N...." die Straße wieder frei zu machen. Coalhouse ist erzürnt und holt einen Polizisten dazu - das macht die Sache nur noch schlimmer. Denn die Rassisten haben inzwischen sein Auto mit Pferdemist verschmutzt. Coalhouse versucht in der Folgezeit Genugtuung zu bekommen, eine Entschuldigung und die Reinigung seines Autos, doch von rechtlicher Seite gibts keinen Beistand und alle raten ihm die Sache auf sich beruhen zu lassen. Coalhouse denkt aber nicht daran und ahnt nicht welche Katastrophen er durch seine Hartnäckigkeit noch auslöst...



In der Rolle des Polizeichefs Rhinelander Waldo ist Hollywoodikone James Cagney zu sehen. "Ragtime" ging bei der Oscarverleihung 1982 mit insgesamt 8 Nominierungen (Nebendarstellerin Elizabeth McGovern, Nebendarsteller Howard E. Rollins jr, Bestes Drehbuch, Kamera Miroslav Ondricek, Ausstattung, Kostüme, Filmmusik und Song (beides von Randy Newman) ins Rennen, konnte jedoch in keinem dieser Kategorien den Sieg davontragen. Trotz der Episodenhaftigkeit des Films ist am Ende das große Ganze spürbar und Milos Forman gelingt ein überzeugendes Panorama des vergangenen New Yorks, in dem bedingt durch den Rassismus die Gesetze nicht für alle Menschen gleich waren. "Ragtime" spielte 21 Millionen Dollar an der Kasse ein, durch das große Budget konnte allerdings kein Gewinn eingefahren werden.




Bewertung: 8 von 10 Punkten.

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