Samstag, 3. April 2021

Reds


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Warren Beatty

Kommunismus in den Kindertagen...

"Reds" von Warren Beatty aus dem Jahr 1981 ist mit 188 Minuten Laufzeit ein Filmepos über die Geschichte der kommunistischen Bewegung in Amerika. Dabei schrieb Beatty am Drehbuch mit, produzierte den Film selbst und übernahm die Hauptrolle des Journalisten und Schriftstellers John Reed (1887 bis 1920). Er starb nur wenige Tage vor seinem 33. Geburtstag an Typhus. Reed gehört neben Charles Ruthenberg und William Dudley Haywood zu den wenigen US-Amerikanern, die ein Ehrengrab in Moskau an der Kremlmauer zwischen anderen prominenten Kommunisten erhielten.
In der Kategorie "Die besten Filmepen" belegte "Reds" beim American Film Institute den 9. Rang und steht damit auf einer Stufe mit einigen David Lean Filmen, mit denen "Reds" oft verglichen wird.
Allerdings verzichtet Beattys Film weitgehend auf große Emotionen, was ihn eher sehr spröde erscheinen lässt. Der Film ist sehr dialoglastig und wurde bei der Oscarwahl 1982 mit drei Academy Awards ausgezeichnet. Der ambitionierte Macher Beatty bekam den Preis als bester Regisseur. Vittorio Storaro wurde für seine ausgezeichnete Kameraarbeit belohnt und Maureen Stapleton bekam nach zwei erfolglosen Anläufen mit "Airport" und "Interiors" als beste Nebendarstellerin diese Auszeichnung. Sie spielt im Film die Friedensaktivistin Emma Goldman.
Weitere Nominierungen gabs für Hauptdarsteller Warren Beatty, für die Hauptdarstellerin Diane Keaton, für Nebendarsteller Jack Nicholson, fürs beste Szenenbild, für die kostüme, den Schnitt, den Ton und für das beste Originaldrehbuch. Somit rekordverdächtige 12 Nominierungen - die Sieger des Abends waren jedoch "Die Stunde des Siegers" und "Jäger des verlorenen Schatzes" mit vier Siegen.
Die Handlung wird dabei immer mal wieder durch die Interviews von Zeitzeugen unterbrochen, die John Reed und seine Geliebte Louise Bryant kannten.
1915 trifft die verheiratete Louise Bryant (Diane Keaton) zum ersten Mal bei einem Vortrag in Portland, Oregon auf den radikalen Journalisten John Reed (Warren Beatty). Sie ist fasziniert von ihm und verliebt sich in den idealistischen Mann. Sie verlässt ihren Mann und gibt damit auch ihre High Society Existenz auf, die für sie nur frustierend war und folgt Reed nach New York. Dort sind beide Teil einer lokalen Gemeinschaft von Aktivisten und Künstlern, zu denen auch die Anarchistin Emma Goldman (Stapleton) und der Dramatiker Eugene O´Neil (Jack Nicholson) gehören. Louise Bryant konzentriert sich auf das Schreiben und wird in ihren Ansichten bald genauso radikal wie ihr Geliebter. Sie engagieren sich für die kommunistische Arbeiterpartei und werden Zeitzeugen des Sturzes des Zaren in Russland und sind vor Ort in Russland als die Revolution von 1917 ihren Höhepunkt hat. Reed schreibt daraufhin sein "Zehn Tage, die die Welt erschütterten" Nun versucht er, dass der Geist dieser Revolution auch in Amerika Veränderungen schafft. Dabei bleibt oft seine Liebe zu Louise und auch seine Gesundheit auf der Strecke...





Der Film dauert mehr als 3 Stunden und es ist etwas Geduld erforderlich. "Reds" ist jedoch ein sehr interessantes Werk, dass im Laufe der Zeit etwas in Vergessenheit geriet. Die deutsche Regisseurin Margarethe von Trotta wagte 5 Jahre später mit "Rosa Luxemburg" einen ähnlichen ambitionierten Kinofilm über die Kindertage des Kommunismus. In weiteren Nebenrollen sind Paul Sorvino und Gene Hackman zu sehen. Trotz des Erfolgs machte sich Beatty nach "Reds" eher rar - er drehte nur noch wenige Filme danach.





Bewertung: 7 von 10 Punkten.

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