Regie: Massimo Dallamano
Der Meisterschütze und sein Schüler...
Massimo Dallamano war der Kameramann bei Sergio Leones Western "Für
eine Handvoll Dollar" und "Für ein paar Dollar mehr". 1967 debütierte
er erstmalig als Regisseur und "Bandidos" und in dieser Funktion war es
sein erster und einziger Western. Später hatte er gute Erfolge mit
Thrillern wie "Das Geheimnis der grünen Stecknadel" und "Der Tod trägt
schwarzes Leder". Der Film wurde 1967 gedreht und kam am 2. August 1968
in die deutschen Kinos.
Bei einem Zugüberfall durch den Revolverhelden Billy Kane
(Venantino Venantini) und seinen Banditen kommt es zu einem Duell mit
einem der Zugpassagiere. Es handelt sich dabei um den versierten
Kunstschützen Richard Martin (Enrico Maria Salerno). Der Gangster
zerschießt dabei die Hände von Richard Martin, lässt diesen aber schwer
verletzt am Leben. Durch die Verletzung ist er nicht mehr fähig eine
Waffe zu benutzen. Martin engagiert daraufhin ein junges Talent, dass an
seiner statt auf den Jahrmärkten den absoluten Revolverhelden spielen
soll. Leider wird der junge Mann einfach von einigen Banditen erschossen
und so muss erneut ein Ersatz her. Diesen findet Martin in dem jungen
Pistolero Ricky Shot (Terry Jenkins). Martin bringt ihm das Schießen und
diverse Tricks bei, bis der Youngster so gut ist, dass er vor der Menge
auftreten kann. Doch Martin hat noch einen geheimen Hintergedanken. Er
will die Schießübungen seines neuen Partners so perfektionieren, dass
dieser zum Handlanger seiner eigenen Rache an Billy Zane werden kann.
Auch der Bandit Vigonza (Cris Huerta) hat noch eine Rechnung mit Zane
offen...
Massimo Dallamano drehte diesen aussergewöhnlichen Spaghetti
Western unter dem Pseudonym Max Dillmann. Das Drehbuch ist gut
durchdacht und bringt universelle Themen mit ins Spiel. Hauptpart ist
aber der Rachegedanke. Dieser wird aber ergänzt durch den Verrat
geliebter Menschen oder auch die notwendige Rebellion des Schülers gegen
seinen Meister (beinahe ein Vater-Sohn Konflikt) . Der Junge muss
lernen seine eigene Persönlichkeit zu stärken, damit er seinen eigenen
Weg gehen kann. Erst sehr spät wird klar, dass der junge Mann der zweite
Fahrgast war, der diesen Überfall überlebt hat. Er wurde kurz zuvor vom
Schaffner aus dem Zug geworfen und ist seither auf der Flucht, weil man
ihn fälschlicherweise für einen von Zanes Banditen hält. Er muss also
seine Unchuld beweisen. Eine gute Kameraarbeit (Emilio Forsicot) und ein
harmonischer Soundtrack (Egisto Macchi) tragen zusätzlich für das gute
Gelingen dieses Western bei.
Bewertung: 7,5 von 10 Punkten.
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