Freitag, 24. Juli 2015

Airport 75 - Giganten am Himmel

























Regie: Jack Smight

Mit Charlton Heston und Karen Black an Bord...

George Seatons "Airport" aus dem Jahr 1970 war ein riesiger Kassenschlager und läutete die lange Phase der Katastrophenfilm-Blockbuster ein.  Es folgten mit "Poseidon Adventure" und "Towering Inferno" weitere Kassenschlager des Genres. Im 1974 entstandenen "Erdbeben" kam erstmalig auch das sogenannte Sensurround Verfahren zum Einsatz.
Dieses Tonsystem war der damals der letzte Schrei - durch den Einsatz mehrerer Verstärker und zehn speziell angepasster Subwoofern wurde im Kinosaal ein Schalldruck erzeugt, der die Sitze und Wände zum Vibrieren brauchte. So entstand der Eindruck eines echten Bebens, es soll sogar Leute gegeben haben, die aufgrund des starken Effektes fluchtartig und angstvoll den Saal verließen. Auch bei Jack Smights Kriegsepos "Schlacht um Midway" setzte man auf dieses Verfahren - der Lohn war ein tolles Kassenergebnis. Jack Smight war im übrigen einer der Lichtgestalten dieses Genres, denn auch der kultige Fortsetzungsfilm von "Airport" geht auf sein Konto. 1975 war es soweit: Endlich durfte sich die phantastische Karen Black als todesmutige Stewardess Nancy Pryror im Cockpit verewigen.
Ebenfalls erneut mit guten Kassenergebnissen, die Leute wollten damals zusehen, wie sich eine Gruppe von Menschen in einer drohenden Katastrophe bewähren. Daher setzte man verstärkt immer auf dieses Prinzip mit den Einzelschicksalen, die inmitten der Truppe in Not, ihre ganz individuelle Geschichte erzählen. Besonders attraktiv wurde es durch den Einsatz von bekannten Gesichtern, es mussten großen Namen auf die Besetzungsliste, auch wenn die Rolle nur winzig klein war. Denn der Hauptdarsteller war immer die Katastrophe und im Falle von "Airport 75" die gute alte Boeing 747.
Wir treffen an Bord auf die singende Nonne (Helen Reddy), auf einen wirklichen Star - Gloria Swanson spielt sich selbst und erzählt einige Anekdoten über ihre turbulente Zeit mit Cecil B.D. Mille, das kranke Kind (Linda Blair), das dringend in ein Krankehhaus muss, darf natürlich auch nicht fehlen. Es gibt auch ein Wiedersehen mit Nancy Olson (Boulevard der Dämmerung), mit Myrna Loy (Dünner Mann), mit Martha Scott (Ben-Hur) und Dana Andrews, der allerdings nicht in der Boeing sitzt, sondern als nervöser Geschäftsmann Scott Freeman aus New York mit seiner Privatmaschine auf dem Weg zu einem wichtigen Treffen nach Idaho muss. Aufgrund einer Schlechtwetterfront wird die Boeing nach Salt Lake City umgeleitet. Dort fliegt auch Freeman mit seiner Maschine und erleidet in der Luft einen Herzinfarkt. Seine Maschien steigt unkontrolliert und gerät in die Flugbahn der Passagiermaschine. Es kommt zur Kollision und zur Katastrophe. Der CoPilot wird durch den Druckabfall aus dem dort entstandenen riesigen Loch gesogen. Der Pilot ist so schwer verletzt, dass er nicht mehr fliegen kann. Nun muss die beherzte Chefstewardess her. Vom Boden aus wird sie natürlich assistiert. Natürlich wie gewohnt in einem Airport Fillm vom guten alten Patroni (George Kennedy), der ein besonderes Interesse hat, dass die Maschine heil landet, weil ganz zufällig befinden sich seine Frau und der Sohnemann an Bord.
Wem dies immer noch nicht als 100 % Sicherheit reicht, dass es am Ende ein Happy End gibt, der wird sich freuen, dass mit Charlton Heston, der den Freund von Nancy spielt, ein weiterer Lebensretter mitspielt. Als Al Murdoch ist er nicht nur Cheffluglehrer von Columbia, sondern wird auf dem Höhepunkt des Films das Himmelfahrtskommando selbst übernehmen und aus einem Helikopter in das Loch der Boeing einsteigen, dort gemütlich neben seiner Karen Platz nehmen und die Maschine sicher auf dem Flughafen von Salt Lake City landen.


 Der Zuschauer ist zufrieden, Helen Reddy durfte ein paar Follksongs dazu beisteuern und Linda Blair durfte als lieber und braver Teenager beweisen, dass sie nicht nur vom Teufel besessen ist.
Unvergessen bleibt dieser 2. Teil des kultigen Airport Filmquartett aber vor allem Karen Black und die spannenden Luftaufnahmen über der Gebirgskette der Wasatch Mountains.



Bewertung: 7 von 10 Punkten.

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