Regie: Jack Smight
Mit Charlton Heston und Karen Black an Bord...
George Seatons "Airport" aus dem Jahr 1970 war ein riesiger
Kassenschlager und läutete die lange Phase der
Katastrophenfilm-Blockbuster ein. Es folgten mit "Poseidon Adventure"
und "Towering Inferno" weitere Kassenschlager des Genres. Im 1974
entstandenen "Erdbeben" kam erstmalig auch das sogenannte Sensurround
Verfahren zum Einsatz.
Dieses Tonsystem war der damals der
letzte Schrei - durch den Einsatz mehrerer Verstärker und zehn speziell
angepasster Subwoofern wurde im Kinosaal ein Schalldruck erzeugt, der
die Sitze und Wände zum Vibrieren brauchte. So entstand der Eindruck
eines echten Bebens, es soll sogar Leute gegeben haben, die aufgrund des
starken Effektes fluchtartig und angstvoll den Saal verließen. Auch bei
Jack Smights Kriegsepos "Schlacht um Midway" setzte man auf dieses
Verfahren - der Lohn war ein tolles Kassenergebnis. Jack Smight war im
übrigen einer der Lichtgestalten dieses Genres, denn auch der kultige
Fortsetzungsfilm von "Airport" geht auf sein Konto. 1975 war es soweit:
Endlich durfte sich die phantastische Karen Black als todesmutige
Stewardess Nancy Pryror im Cockpit verewigen.
Ebenfalls erneut
mit guten Kassenergebnissen, die Leute wollten damals zusehen, wie sich
eine Gruppe von Menschen in einer drohenden Katastrophe bewähren. Daher
setzte man verstärkt immer auf dieses Prinzip mit den
Einzelschicksalen, die inmitten der Truppe in Not, ihre ganz
individuelle Geschichte erzählen. Besonders attraktiv wurde es durch den
Einsatz von bekannten Gesichtern, es mussten großen Namen auf die
Besetzungsliste, auch wenn die Rolle nur winzig klein war. Denn der
Hauptdarsteller war immer die Katastrophe und im Falle von "Airport 75"
die gute alte Boeing 747.
Wir treffen an Bord auf die singende
Nonne (Helen Reddy), auf einen wirklichen Star - Gloria Swanson spielt
sich selbst und erzählt einige Anekdoten über ihre turbulente Zeit mit
Cecil B.D. Mille, das kranke Kind (Linda Blair), das dringend in ein
Krankehhaus muss, darf natürlich auch nicht fehlen. Es gibt auch ein
Wiedersehen mit Nancy Olson (Boulevard der Dämmerung), mit Myrna Loy
(Dünner Mann), mit Martha Scott (Ben-Hur) und Dana Andrews, der
allerdings nicht in der Boeing sitzt, sondern als nervöser Geschäftsmann
Scott Freeman aus New York mit seiner Privatmaschine auf dem Weg zu
einem wichtigen Treffen nach Idaho muss. Aufgrund einer
Schlechtwetterfront wird die Boeing nach Salt Lake City umgeleitet. Dort
fliegt auch Freeman mit seiner Maschine und erleidet in der Luft einen
Herzinfarkt. Seine Maschien steigt unkontrolliert und gerät in die
Flugbahn der Passagiermaschine. Es kommt zur Kollision und zur
Katastrophe. Der CoPilot wird durch den Druckabfall aus dem dort
entstandenen riesigen Loch gesogen. Der Pilot ist so schwer verletzt,
dass er nicht mehr fliegen kann. Nun muss die beherzte Chefstewardess
her. Vom Boden aus wird sie natürlich assistiert. Natürlich wie gewohnt
in einem Airport Fillm vom guten alten Patroni (George Kennedy), der ein
besonderes Interesse hat, dass die Maschine heil landet, weil ganz
zufällig befinden sich seine Frau und der Sohnemann an Bord.
Wem
dies immer noch nicht als 100 % Sicherheit reicht, dass es am Ende ein
Happy End gibt, der wird sich freuen, dass mit Charlton Heston, der den
Freund von Nancy spielt, ein weiterer Lebensretter mitspielt. Als Al
Murdoch ist er nicht nur Cheffluglehrer von Columbia, sondern wird auf
dem Höhepunkt des Films das Himmelfahrtskommando selbst übernehmen und
aus einem Helikopter in das Loch der Boeing einsteigen, dort gemütlich
neben seiner Karen Platz nehmen und die Maschine sicher auf dem
Flughafen von Salt Lake City landen.
Der Zuschauer ist
zufrieden, Helen Reddy durfte ein paar Follksongs dazu beisteuern und
Linda Blair durfte als lieber und braver Teenager beweisen, dass sie
nicht nur vom Teufel besessen ist.
Unvergessen bleibt dieser
2. Teil des kultigen Airport Filmquartett aber vor allem Karen Black und
die spannenden Luftaufnahmen über der Gebirgskette der Wasatch
Mountains.
Bewertung: 7 von 10 Punkten.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen