Freitag, 10. Juli 2015

Loft


























Regie: Erik van Looy

Du sollst nicht fremdgehen...

Architekt Vincent (Filip Peeters)kommt bei der Fertigstellung eines neuen, modernen Wohnhauses eine prächtige "Männeridee". Davon sollen auch seine vier Freunde profitieren: Er macht dem grosmäuligen Dummschwätzer Marnix (Koen De Graeve), dem Softie Luc (Bruno Vanden Broucke), dem etwas nachdenklichen Psychiater Chris (Koen De Boew) und dessen etwas pervers ausgerichteten Halbbruder Philip (Mathias Schoenaerts)den Vorschlag, dass die Fünf Männer das Loft des Hauses als amouröse und geheime Rückzugsmöglichkeit für wichtige sexuelle Eskapaden teilen könnten. Sozusagen das ultimative, kaum verräterische Liebesnest für die verheirateten Männer, ohne Angst, dass das Fremdgehen herauskommt. Denn auch die Ehefrauen sollen bei Laune gehalten werden, die Männer spielen vordergründig weiterhin den treuen Göttergatten. Jeder der Männer nutzt dieses Appartment anders, aber alle nutzen es. Zwei Frauen jedoch, die Prostituierte Ann (Verle Baetens) und auch die junge Sarah Delport (Marie Vink), die die Männer in Düsseldorf während einer Messe kennengelernt haben, sind sehr oft Gast in den ehrwürdigen Hallen. Eines Morgens kommt Luc ins Loft und entdeckt die übel zugerichtete Leiche einer Frau.  Die Tote ist mit Handschellen ans Bett gefesselt und hat aufgeschnittene Pulsadern. Schnell finden sich alle anderen im Loft ein und versuchen, die Situation zu klären, doch jeder schwört, nichts damit zu tun zu haben. Es gibt nur ein Problem: Exakt 5 Schlüssel gibt es und jeder der Männer hat ein einziges Exemplar. Es kann nicht anders sein, dass einer der Freunde ein Mörder ist. Aber wer ?

 Dem Regisseur Erik Van Looy und dem Drehbuchautor Bart De Pauw ist mit "Loft - Tödliche Affären" ein über weite Teile extrem spannender Thriller gelungen. Dies zumindest eine erste Einschätzung nach den ersten 90 Minuten Spieldauer des fulminanten Sex and Crime Films, der lediglich beim Finish etwas zu sehr mit seinen Wendungen und Plots übertreibt und damit über Gebühr kokettiert. Etwas weniger, wäre da sicherlich mehr gewesen. Aber abgesehen von der Übertreibung am Schluß ist der belgische Reisser ziemlich gut gelungen, megaspannend und hat alles, was es für einen guten Thrill braucht.
Interessante Charaktere erhalten die Männer vor allem in der Beziehung zueinander und in ihrer Unterschiedlichkeit. Die betrogenen Frauen haben auch dramaturgische Kraft, wie auch die Geliebten.
Dazu kommen klare Bilder, eine moderne Ausstattung und eine effektive,  direkte Kameraführung, die die Akteure in den Blickpunkt stellt.
Lange rätselt man gebannt mit, wohin sich die Story entwickelt und wo der doppelte Boden wohl sein mag...und man wird es kaum erraten, soviel falsche Fährten und doppeldeutige Andeutungen begleiten die Protagonisten auf dem Weg den Fall zu lösen.

Bewertung: 7 von 10 Punkten.

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