Regie: Kathryn Bigelow
Wahnsinniger Johnny Utah...
Kathryn Bigelow ist die erste Frau, die den Regieoscar gewinnen
konnte. Dies gelang ihr mit dem Kriegsdrama "The Hurt Locker". Ihren
ersten Riesenerfolg hatte sie mit dem Vampir-Roadmovie "Near Dark", der
1987 entstand und für mich immer noch einer ihrer besten Filme ist. Es
folgten "Blue Steel", "Gefährliche Brandung", "Strange Days" oder "K
19". Mit "Zero Dark Thirty" schuf sie vielleicht ihren bislang
ambitioniertesten und politischsten Film. Der 2012 entstandene Action
Thriller zeigt die Suche der Vereinigten Staaten nach Osama Bin Laden,
und schildert auch dessen anschließende Tötung in der Operation Neptunes
Spear.
Bigelow hat ein gutes Händchen für effektive
Inszenierungen, so blieben die meisten ihrer Filme aufgrund von perfekt
choreographierten Szenen in bester Erinnerung...und ja, die meisten
ihrer Filme haben es geschafft sich einen Klassiker Status zu erwerben.
So auch der etwas obskure Actionkrimi "Point Break" aus dem Jahr 1991,
der mit einer reichlich absurden Handlung aufwartet und dennoch bestens
funktioniert aufgrund der perfekten Besetzung beider Hauptrollen.
Der
junge und damals ungeheuer attraktive Keanu Reeves spielt den
engagierten FBI Agenten Johnny Utah. Der ist gemeinsam mit seinem etwas
älteren Kollegen Angelo Pappas (Garey Busey) einem Bankräuber-Quartett
auf der Spur, die bei ihren bisherigen Coups eigentlich noch nie Fehler
gemacht haben. In den letzten 3 Jahren gingen rund 30 blitzschnell
durchgeführte Überfälle auf ihr Konto, bei keinem dieser Überfälle wurde
jemand verletzt. Das Quartett trägt bei den Überfällen die Masken der
US-Präsidenten Ronald Reagon, Lyndon B.Johnson, Jimmy Carter und Richard
Nixon.
Angelo Pappas vermutet aufgrund einiger
wichtiger Indizien, dass die Täter aus der Surferszene kommen. Hiier
kommt nun seiner jünger Kollege ins Spiel. Dieser soll als verdeckter
Ermittler unter die eingeschworene Gruppe der Surfer mischen und die
Täter überführen. Es fällt ihm nicht schwer, sich an die hübsche
Surferin Tyler (Lori Petty) heranzumachen. Die soll ihm das Surfen
beibringen. Durch sie lernt er auch den charismatischen Bodhi (Patrick
Swayze) kennen, der von seinen Freunden wie ein Guru verehrt wird. Diese
Männer leben von der ständigen Sucht nach dem ultimativen Adrenalin
Rausch und vergessen so die Zwänge des Alltags. So steht nicht nur das
Surfen und die Suche nach besonders hohen und gefährlichen Wellen. Auch
das Fallschirmspringen gibt den ultimativen Kick...
und diesen
sucht auch der junge FBI Agent, der dann auf dem Höhepunkt des Films
sogar den Freien Fall aus einem Privatflugzeug riskiert. Alles nur für
den Kick...was reichlich bescheuert ist und nur für echte Selbstmörder
geeignet...aber interessanterweise nimmt man Keanu Reeves dieses
wahnsinnige Szenario ab. So gesehen ist er die perfekte Besetzung für
diese Rolle, die sich von allen anderen FBI Agenten aus so vielen Filmen
extrem unterscheidet. Alles nur weil er der Faszination des Anführers
der Surfer so erlegen ist. Bigelow hat dies so inszeniert, dass diese
Faszination auf Gegenseitigkeit beruht. Denn selbst als Swayze, der sich
mit seiner Ronald Reagan Maske auf der Flucht befindet, die Identität
seines Freundes nun herausgefunden hat und weiß, dass dieser als FBI
Agent sein Jäger ist, hält er an ihm fest. Diese Konstellation sorgt für
eine besondere Atmosphäre bei den beiden Adrenalinjunkies.
Darüberhinaus hatte Bigelow den Mut ihre Protagonisten sehr sexy zu
inszenieren.
Bewertung: 7,5 von 10 Punkten.
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