Dienstag, 28. Juli 2015

Gefährliche Brandung



Regie: Kathryn Bigelow

Wahnsinniger Johnny Utah...

Kathryn Bigelow ist die erste Frau, die den Regieoscar gewinnen konnte. Dies gelang ihr mit dem Kriegsdrama "The Hurt Locker". Ihren ersten Riesenerfolg hatte sie mit dem Vampir-Roadmovie "Near Dark", der 1987 entstand und für mich immer noch einer ihrer besten Filme ist. Es folgten "Blue Steel", "Gefährliche Brandung", "Strange Days" oder "K 19". Mit "Zero Dark Thirty" schuf sie vielleicht ihren bislang ambitioniertesten und politischsten Film. Der 2012 entstandene Action Thriller zeigt die Suche der Vereinigten Staaten nach Osama Bin Laden, und schildert auch dessen anschließende Tötung in der Operation Neptunes Spear. 
Bigelow hat ein gutes Händchen für effektive Inszenierungen, so blieben die meisten ihrer Filme aufgrund von perfekt choreographierten Szenen in bester Erinnerung...und ja, die meisten ihrer Filme haben es geschafft sich einen Klassiker Status zu erwerben. So auch der etwas obskure Actionkrimi "Point Break" aus dem Jahr 1991, der mit einer reichlich absurden Handlung aufwartet und dennoch bestens funktioniert aufgrund der perfekten Besetzung beider Hauptrollen.
Der junge und damals ungeheuer attraktive Keanu Reeves spielt den engagierten FBI Agenten Johnny Utah. Der ist gemeinsam mit seinem etwas älteren Kollegen Angelo Pappas (Garey Busey) einem Bankräuber-Quartett auf der Spur, die bei ihren bisherigen Coups eigentlich noch nie Fehler gemacht haben. In den letzten 3 Jahren gingen rund 30 blitzschnell durchgeführte Überfälle auf ihr Konto, bei keinem dieser Überfälle wurde jemand verletzt. Das Quartett trägt bei den Überfällen die Masken der US-Präsidenten Ronald Reagon, Lyndon B.Johnson, Jimmy Carter und Richard Nixon. 
Angelo Pappas vermutet aufgrund einiger wichtiger Indizien, dass die Täter aus der Surferszene kommen. Hiier kommt nun seiner jünger Kollege ins Spiel. Dieser soll als verdeckter Ermittler unter die eingeschworene Gruppe der Surfer mischen und die Täter überführen. Es fällt ihm nicht schwer, sich an die hübsche Surferin Tyler (Lori Petty) heranzumachen. Die soll ihm das Surfen beibringen. Durch sie lernt er auch den charismatischen Bodhi (Patrick Swayze) kennen, der von seinen Freunden wie ein Guru verehrt wird. Diese Männer leben von der ständigen Sucht nach dem ultimativen Adrenalin Rausch und vergessen so die Zwänge des Alltags. So steht nicht nur das Surfen und die Suche nach besonders hohen und gefährlichen Wellen. Auch das Fallschirmspringen gibt den ultimativen Kick...



 und diesen sucht auch der junge FBI Agent, der dann auf dem Höhepunkt des Films sogar den Freien Fall aus einem Privatflugzeug riskiert. Alles nur für den Kick...was reichlich bescheuert ist und nur für echte Selbstmörder geeignet...aber interessanterweise nimmt man Keanu Reeves dieses wahnsinnige Szenario ab. So gesehen ist er die perfekte Besetzung für diese Rolle, die sich von allen anderen FBI Agenten aus so vielen Filmen extrem unterscheidet. Alles nur weil er der Faszination des Anführers der Surfer so erlegen ist. Bigelow hat dies so inszeniert, dass diese Faszination auf Gegenseitigkeit beruht. Denn selbst als Swayze, der sich mit seiner Ronald Reagan Maske auf der Flucht befindet, die Identität seines Freundes nun herausgefunden hat und weiß, dass dieser als FBI Agent sein Jäger ist, hält er an ihm fest. Diese Konstellation sorgt für eine besondere Atmosphäre bei den beiden Adrenalinjunkies. Darüberhinaus hatte Bigelow den Mut ihre Protagonisten sehr sexy zu inszenieren. 




Bewertung: 7,5 von 10 Punkten.

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