Regie: Jon Watts
Spiders Wunsch ein Superheld zu sein...
Hollywoods Produzenten setzen voll auf den Spinnenmann. Seit 2002 gibts alle paar Jahre ein Comeback und die Einnahmen waren bei jedem dieser Filme phänomenal hoch. Mit der Spider Man Trilogie von Sam Raimi wurde auch Hauptdarsteller Tobey Maguire zum Megastar. Der erste Film spielte 821 Millionen Dollar ein. Teil 2 aus dem Jahr 2004 lag mit 783 Millionen Dollar nur geringfügig darunter, ehe man 2007 mit dem dritten Teil und 890 Millionen Dollar einen neuen Spiderman-Rekord einfuhr. Dies gelang Marv Webb mit seinem Reboot der Spider Man Filme nicht ganz. Statt Tobey Maguire gabs aber Andrew Garfield und der kam als "The Amazing Spider Man" immerhin auf 757 Millionen Dollar Einspielergebnis, was natürlich so positiv war, dass auch er ein zweites Mal ran durfte. "The Amazin Spider Man 2: The Rise of Electro" schaffte immerhin die hervorragende Summe von 708 Millionen Dollar Einspielergebnis. Qualitativ ist es der schwächste Spiderman Film, er rangiert dennoch in der letzte der erfolgreichsten Blockbuster aller Zeiten immerhin auf einem 104. Rang derzeit. Inzwischen wird aber Spider ins Marvel Cinematic-Universe integriert und so bekam Youngster Tom Holland sein Chance. Und nach meiner Einschätzung ist der auch der beste dieser drei bisherigen Darsteller. Sein Kinodebüt als Spinne spielte 880 Millionen Dollar und dies ist beinahe Rekord. Nur "Spider Man 3" spielte etwas mehr Geld ein. Bei den Avengers Infinity War ist der Held auch zu sehen und 2019 folgt dann "Far from Home".
Im Grunde ist "Homecoming" eine Fortsetzung des Films "The First 
Avenger: Civil War" von 2016. Peter Parker (Tom Holland) ist 15 Jahre 
alt, mitten in der Pubertät und schwer verliebt in Liz Allan-Toomes 
(Laura Harrier) , Klassenkameradin und Präsidentin des akademischen 
Zehnkampfteams seiner Highschool. Genau wie sein bester Freund Ned Leeds
 (Jacob Batalon) ist auch Peter ein Aussenseiter. Die Mitschüler sehen 
in ihm den perfekten Nerd. Doch er hat natürlich ein Geheimnis: Er ist 
ab und zu der bekannte und beliebte Superheld Spiderman. Doch das weiß 
noch nicht mal Ned, geschweige denn sein Schwarm. Schade eigentlich, 
denn mit damit würden ja auch seine Chancen bei der Damenwelt erheblich 
steigen. Der Junge wird von Tony Stark (Robert Downey jr.) gefördert, 
doch er will ihn noch lange nicht zum Mitglied der Avengers machen - 
dafür ist der Junge noch deutlich zu jung und unerfahren. Peter lässt 
aber nicht locker - sehr zum Leidwesen von Starks Sicherheitschef Happy 
Hogan (Jon Favreau), der sich langsam von Peters Hartnäckigkeit genervt 
fühlt. Peter ist in ständiger Bereitschaft, dass er irgendwann von Stark
 gerufen wird gemeinsam mit den Avengers mal kurz die Welt zu retten. 
Dadurch lässt er Schule und Hobby links liegen. Als Ned eines Tages 
Peters Geheimnis und sein Doppelleben als Superheld herausfindet, werden
 die beiden Jungs zu Partnern. Und tatsächlich kann Peter eines Tages 
den Überfall auf einen Geldautomaten einer Bank verhindern. Bei diesem 
Coup wurde technologisch hochentwickeltes Equipment verwendet. Dies 
führt zu einem skrupellosen Waffenhändler (Michael Keaton), der als 
Bösewicht Vulture auftritt. Noch ahnt Peter aber nicht wer der Bösewicht
 im normalen Leben ist...
Interessanterweise wirkt "Spider Man Homecoming" zum Glück nicht 
ganz so überfrachtet mit Special Effects und CGI-Tricks wie die meisten 
seiner filmischen Verwandten. Die Story ist schlüssig und setzt auch 
wieder auf die klassischen Konzepte der Superheldenfilme. Ein bisschen 
Romanze und junge Liebe - doch die bleibt am Ende in der Schwebe, ein 
HappyEnd ist noch nicht in Sicht und Peter konnte seiner Flamme auch 
nicht mal gestehen, dass er in Wahrheit Lebensretter Spiderman ist. So 
bleibt er vorerst bei Liz in Erinnerung als der eher unzuverlässige 
Junge, der zwar für sie schwärmt, der aber seine ganzen Chancen immer 
wieder im lauf der Geschichte verspielt. Natürlich weiß die junge Lady 
nicht, dass ihr Peter während seiner Absencen die Bösen der Comic-Welt 
bekämpft. Das Gespann Tom Holland und Robert Downey jr. funktioniert 
auch prächtig. Auf der einen Seite ein etwas arroganter Mentor, auf der 
anderen Seite der Junge, der auf Teufel komm raus endlich als 
ultimativer Superheld anerkannt werden will. Regisseur Jon Watts hatte 
bereits mit seinem Horrormovie "Clown" einen guten Genrebeitrag 
abgeliefert und macht hier bei seinem Debüt im äusserst erfolgreichen 
Kosmos der Comic Verfilmungen auch eine gute Figur.  Für mich der beste 
der bislang sechs Spiderman-Blockbuster. Vor allem auch deshalb, weil 
die Macher großen Wert darauf legten, die Figur als eine Art Schelm 
anzulegen. Dadurch erinnert Peter Parker an frühere Kino-Teenager wie 
Marty McFly aus "Zurück in die Zukunft" oder an Ferris Bueller aus John 
Hughes "Ferris macht blau". Die Nähe zum Highschoolmovie ist 
offensichtlich und sicherlich auch gewollt.
Bewertung: 7 von 10 Punkten.  










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