Samstag, 18. Januar 2025

Eisstation Zebra


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: John Sturges

Sabotage im Kalten Krieg...

Viele Romane des schottischen Schriftstellers Alistair McLean wurden verfilmt: "Die Kanonen von Navarone", "Der wilde Haufen von Navarone", "Agenten sterben einsam", "Nevada Pass" oder "Die Bäreninsel in der Hölle der Arktis". Auch sein 1963 erschienenes Buch "Eisstation Zebra", eine Geschichte mit Spionen in Zeiten des kalten Krieges wurde 5 Jahre später für die Leinwand adaptiert. "Eisstation Zebra" entstand unter der Regie von John Sturges, der durch seine herausragenden Western wie "Die glorreichen Sieben", "Der letzte Zug von Gun Hill", "Zwei rechnen ab", "Verrat in Fort Bravo", "Der Schatz der Gehenkten" und "Das Geheimnis der fünf Gräber" zu den herausragenden Regisseuren des Genres gehörte. Das ambitonierte Filmprojekt wurde in Super Panavision 70 gefilmt und in 70 mm Cinerama im Kino präsentiert. Die Musik schrieb Michel Legrand. Bei dem hohen Budget  von ca. 8 Millionen spielte der Film an der Kinokasse leider nur 4,6 Millionen Dollar, was ihn zu einem finanziellen Flop werden ließ.  Ein Satellit tritt wieder in die Atmosphäre ein und stößt eine Kapsel aus, die mit dem Fallschirm auf das arktische Eis herabsinkt, etwa 510 km nordwestlich von Station Nord, Grönland, im Eis des Arktischen Ozeans. Eine Person nähert sich, geleitet von einem Peilsender, während eine zweite Person heimlich aus der Nähe zusieht. Commander James Ferraday (Rock Hudson), Kapitän des amerikanischen nuklearen Angriffs-U-Boots USS Tigerfish, das in Holy Loch, Schottland, stationiert ist, wird von Admiral Garvey ((Lloyd Nolan) beauftragt, das Personal einer britischen wissenschaftlichen Wetterstation namens Drift Ice Station Zebra zu retten, die sich mit dem Eis bewegt. Dies ist jedoch nur eine Tarnung für die eigentliche Mission. Der britische Geheimdienstagent „Mr. Jones“ (Patrick McGoohan) und ein Zug der US-Marines schließen sich der Tigerfish im Dock an. Nach dem Ablegen bringt ein Kaman SH-2 Seasprite-Hubschrauber Captain Anders (Jim Brown), einen strengen Offizier, der das Kommando über die Marines übernimmt, und Boris Vaslov (Ernest Borgnine), einen russischen Überläufer und Spion, dem Jones vertraut. Das U-Boot fährt unter das dicke arktische Packeis, kann es jedoch mit seinem Kommandoturm nicht durchbrechen. Ferraday befiehlt einen Torpedostart, um ein Loch in die Oberfläche zu reißen. Als die innere Torpedoluke geöffnet wird, strömt Meerwasser ein und überflutet den Raum, wodurch das U-Boot in den Sturzflug geht. Das Boot kann erst kurz vor Erreichen der Absturztiefe gerettet werden, indem Luft in den überfluteten Bereich gepumpt wird. Nach einer Untersuchung stellt Ferraday fest, dass das Torpedorohr sabotiert wurde. Ferraday verdächtigt Vaslov, während Jones Anders verdächtigt. Die Tigerfish steigt auf und bricht durch dünnes Eis an die Oberfläche. Ferraday, Vaslov, Jones und der Marinezug machen sich in einem Schneesturm auf den Weg zur Wetterstation. Bei ihrer Ankunft finden sie die Basis fast bis auf die Grundmauern niedergebrannt vor und die Wissenschaftler sind fast tot an Unterkühlung. Jones und Vaslov beginnen, die Überlebenden zu befragen, was passiert ist. Jones enthüllt Ferraday, dass er nach einer fortschrittlichen experimentellen britischen Kamera sucht, die einen von den Amerikanern entwickelten verbesserten Film verwendet. Die Sowjets stahlen die Technologie und schickten sie in die Umlaufbahn, um Standorte amerikanischer Raketensilos zu fotografieren. Der Satellit zeichnete auch alle sowjetischen Raketenstandorte auf. Nach einer Fehlfunktion stürzte er in der Nähe der Eisstation Zebra in der Arktis ab...










Der Milliardär Howard Hughes war wohl einer der größten Fans dieses John Sturges Thrillers. Auch John Carpenter liebt diesen Film. Tatsächlich hat Sturges darauf geachtet sehr straff und spannend zu inszenieren. Die Spezialeffekte mit tiefem Wasser, U-Boot und Eis sind überzeugend genug. Die Figuren der Story sind alle Standardtypen, aber das absolute Ende des Films – als die Presseversion dessen, was bei einer russisch-amerikanischen Polarkonfrontation geschah, an die Welt geht – hat eine solide, nicht standardisierte Ironie, die diesen Film zu einem weiteren wirklich guten Actionfilm für Männer macht (es gibt keine Frauen darin), bei dem man Popcorn essen kann. Der Film dauert ausufernde 150 Minuten. Bei der 41. Verleihung der Academy Awards erhielt Sturges Film Nominierungen für die besten Visuellen Effekte (unterlag aber Kubricks "2001") und für die beste Cinematographie von Danile L. Fapp, der allerdings gegen Pasqualino de Santis für seine Leistung in Zefirellis "Romeo und Julia" den Kürzeren Zog.









Bewertung: 8 von 10 Punkten. 

Sonntag, 5. Januar 2025

Paddington


 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Paul King

Ein Bärenjunge aus Peru...

 Mit dem 2014 entstandenen Feel Good Movie "Paddington" landete sein Regisseur Paul King einen richtigen Hit. Der Film spielte bei einem Budget von 65 Millionen Dollar beinahe 320 Millionen Dollar ein und landete auch in den deutschen Jahreskinocharts mit über 2 Millionen Besuchern auf Platz 9. Auch die Fortsetzung "Paddington 2", die drei Jahre danach realisiert wurde, war ein Hit an der Kasse. Hauptfigur ist ein sprechender Bär aus dem dunkelsten Urwald von Peru. Sein richtiger Name ist ein lautes Bärenkrurren, dass für Menschen kaum auszusprechen ist. Daher wird er von der Familie, die ihm in London ein Dach über dem Kopf bereitstellt "Paddington" genannt, weil er genau dort auf dem Bahnhof Paddington stand. Die Familie, die den anthropomophen Bären aufnimmt, heißt "Brown" und besteht aus Mr. Henry Brown (Hugh Bonneville), seiner herzlichen Frau Mary (Sally Hawkins) und den beiden Kids Jonathan (Samuel Joslin) und Judy (Madeleine Harris). Aber auch die Haushälterin Mrs. Bird (Juli Walters) soll nicht unerwähnt bleiben. Bei der Produktion waren nicht nur die Briten beteiligt, es gab auch französisches Geld für die Herstellung des sympathischen Films. Bei den BAFTAs erhielt er zwei Nominierungen: Bester britischer Film und Bestes adaptiertes Drehbuch. In den tiefen Dschungeln Perus entdeckt ein britischer Forscher eine unbekannte Bärenart. Er erfährt, dass die Bären intelligent sind, menschliche Sprache beherrschen und eine tiefe Vorliebe für Marmelade haben. Der Forscher gibt ihnen den Namen Lucy und Pastuzo und gibt ihnen beim Abschied seinen Hut, wobei er ihnen sagt, dass sie in London immer willkommen sind. Vierzig Jahre später, nachdem Pastuzo bei einem Erdbeben ums Leben gekommen ist, ermutigt Lucy ihren verwaisten Neffen, nach London zu reisen, während sie in das Heim für Rentnerbären zieht. Der junge Bär kommt als blinder Passagier auf einem Frachtschiff in London an und erreicht den Bahnhof Paddington. Er trifft die Familie Brown, die ihn mit nach Hause nimmt und ihn nach dem Bahnhof nennt, an dem sie ihn gefunden haben. Henry Brown, der Vater, glaubt Paddingtons Geschichte nicht und will ihm zunächst nicht helfen. Seine Frau Mary und ihre beiden Kinder, ihr unternehmungslustiger Sohn Jonathan und ihre vielsprachige, aber unsichere Tochter Judy, die Paddington ebenfalls zunächst meidet, sowie ihre exzentrische Haushälterin Mrs. Bird finden Paddington schließlich liebenswert. Paddington glaubt, bei dem Entdecker, der Lucy und Pastuzo kennengelernt hat, ein Zuhause finden zu können, kennt aber seinen Namen nicht. Mary bringt Paddington zu Samuel Gruber (Jim Broadbent), einem Antiquitätenhändler, der entdeckt, dass der Hut den Stempel der Geographengilde trägt. Nachdem ihnen der Zugang zum Archiv der Gilde zunächst verwehrt wird, schleicht sich Paddington hinein. Mr. Brown hilft ihm dabei, indem er sich als Putzfrau verkleidet, um den Wachmann abzulenken. Paddington erfährt aus dem Archiv der Gilde, dass ein Entdecker namens Montgomery Clyde(tim Downie) eine Expedition nach Peru unternommen hat, die Gilde ihre Aufzeichnungen darüber jedoch gelöscht hat. Unterdessen stopft die Museumspräparatorin Millicent Clyde (Nicole Kidman) exotische Tiere aus, um sie im Naturhistorischen Museum unterzubringen. Als sie von Paddingtons Existenz erfährt, macht sie sich auf die Jagd nach ihm. Millicent schmiedet Pläne mit dem neugierigen und einsamen Nachbarn der Browns, Mr. Curry (Peter Capaldi), der sich sofort in sie verliebt. Während die Browns unterwegs sind, schleicht sie sich hinein und versucht, Paddington zu fangen, damit sie ihn ausstopfen kann....










Nicole Kidman darf die böse Frau sein in diesem charmanten und gutmütigen Familienfilm voller Witz und Spass, der sich an kleine Kinder richtet, aber auch mit hinterhältigen Gags aufwartet, für die sich auch ein erwachsenes Publikum begeistern kann. Der Film ist so kuschelig wie ein Plüschtier, wie eben "Paddington", der zum echten Publikumsliebling wurde. 








Bewertung: 7,5 von 10 Punkten.

Sing




 

 

 

 

 

 

 

Regie: Garth Jennings

Songcontest der Tiere...

"Sing" aus dem Jahr 2016 ist eine animierte US-Jukebox MusikComedy, in denen anthropomorphe Tiere gerne singen und der Soundtrack des Films von Garth Jennings kann sich sehen lassen. Viele bekannte Songklassiker wurden von den Sprechern des Films neu eingespielt, so singt beispielsweise Taron Egerton "I´m still standing" oder "The Way I feel". Reese Witherspoon bringt den Shoking Blue Klassiker "Venus" zum Besten, Tori Kelly singt Leonard Cohens "Hallelujah", Seth McFarlane interpretiert im Sinatra Style "My Way" oder Stevie Wonder ist im Duett mit Ariane Grande und dem Song "Faith" zu hören, ein Originalsong, der für einen Golden Globe nominiert wurde. Der Film enthält mehr als 60 Songs berühmter Künstler, die größtenteils diegetisch vorgetragen werden.In Calatonia, einer Stadt der anthropomorphen Tiere, besitzt der Koala Buster Moon ein krisengeschütteltes Theater und wird von der Bankvertreterin Lama Judith mit Zwangsvollstreckung bedroht. Er beschließt, einen Gesangswettbewerb mit einem Preisgeld von 1.000 Dollar zu veranstalten, doch ein Tippfehler seiner älteren Assistentin, der Leguan Miss Crawly, fügt dem Preisgeld zwei zusätzliche Nullen hinzu, sodass es 100.000 Dollar beträgt. Die falsch gedruckten Flyer werden von einem Ventilator aus dem Fenster geblasen, bevor sie Korrektur gelesen werden können, und schweben durch die Stadt. Scharen von Tieren versammeln sich zum Vorsingen, und Buster wählt seine Kandidaten aus. Unter ihnen sind die Hausfrau und Mutter von 25 Ferkeln Rosita; das Punkrock-Stachelschwein Ash; der jugendliche Gorilla Johnny, Sohn eines kriminellen Bandenführers namens Big Daddy; die Straßenmusikermaus Mike; und ein ausgelassenes tanzendes Schwein namens Gunter. Die Elefanten-Teenagerin Meena fällt wegen Lampenfiebers bei ihrem Vorsprechen durch, Ashs egozentrischer Freund und Mit-Vorsprecher Lance ist enttäuscht, vom Wettbewerb ausgeschlossen zu werden, und Rosita wird für eine Tanzeinlage mit Gunter zusammengebracht. Als Buster entdeckt, dass auf den Flyern ein Preisgeld von 100.000 Dollar angepriesen wird, besucht er zusammen mit seinem Schafsfreund Eddie Eddies reiche Großmutter, den ehemaligen Theater-Superstar Nana Noodleman. Nana zögert, das Preisgeld zu spenden, willigt aber ein, an einer privaten Vorpremiere der Show teilzunehmen, bevor sie eine Entscheidung trifft. Unter dem Druck ihres Großvaters versucht Meena, ein zweites Vorsprechen zu beantragen, gibt sich aber damit zufrieden, stattdessen Busters Bühnenhelferin zu sein. Nachdem einige Darsteller aus dem Wettbewerb aussteigen, wird Meena ein Platz in der Show angeboten, aber sie kämpft erneut damit, ihre Angst zu überwinden. Rosita scheitert bei ihrer Tanzeinlage mit Gunter, weil sie glaubt, dass sie durch ihre mütterlichen Pflichten ihre Leidenschaft verloren hat. Mike, der davon ausgeht, dass er den Wettbewerb gewinnen wird, nimmt einen riesigen Kredit bei der Bank auf, um ein protziges Auto zu kaufen, und betrügt eine Gruppe Bären bei einem Kartenspiel. Lance betrügt Ash, woraufhin sie mit ihm Schluss macht und später während einer Probe in Tränen ausbricht. Johnny, der von seinem Vater gezwungen wird, als Fluchtfahrer an einem Raubüberfall teilzunehmen, schleicht sich zur Probe davon. Der Verkehr hält Johnny davon ab, rechtzeitig zum Raubüberfall zurückzukehren, was dazu führt, dass sein Vater und seine Bande verhaftet und eingesperrt werden, was ihre Beziehung belastet. Nachdem durch einen Unfall Bühnenlichter herunterfallen und zerbrechen, lässt Buster die Bühne zu einem Tank umbauen, damit leuchtende Tintenfische als Lichter verwendet werden können. Und auch weiteres Chaos ist unvermeidbar...








Ein sehr unterhaltsamer Genrebeitrag von Illumination, der von Universal Pictures vertrieben wird mit sehr liebenswerten Tierfiguren. Die weltweiten Einnahmen beliefen sich bis dato auf mehr als 634 Millionen Dollar, was dem Animationsfilm bis heute ein Rang unter den umsatzstärksten 200 Blockbusterfilmen aller Zeiten sichert. In Deutschland war "Sing" ebenfalls ein Hit - mit 2,4 Millionen Zuschauern landete er auf Platz 10 der besucherstärksten Filme des Jahres 2016. Neben der Nominierung für den besten Originalsong gab es in der Kategorie "Animationsfilm" eine weitere Golden Globe Nominierung - er konnte sich jedoch nicht gegen "Zoomania" durchsetzen. 









Bewertung: 7 von 10 Punkten.