Regie: Jack Nicholson
Julia und der Viehdieb....
Mit 3 Oscars gehört Jack Nicholson zu den Schauspielern mit den meisten Oscarsiegen. Im Jahr 1975 gewann er für "Einer flog übers Kuckucksnest" seinen ersten Academy Award. Es folgte 1984 der Sieg in der Kategorie "Bester Nebendarsteller" im Film "Zeit der Zärtlichkeit". Oscar Nr. 3 gabs es wie 1975 in der Hauptdarstellerkategorie und für den Film "Besser gehts nicht". Er war Hauptdarsteller in Klassikern wie "Das letzte Kommando", "Beruf Reporter", "Duell am Missouri", "Shining", "Die Ehre der Prizzis" oder "Eine Frage der Ehre". Weniger bekannt sind aber seine Ausflüge ins Regiefach. Dreimal inszenierte Jack Nicholson einen Film. 1971 sein Regiedebüt mit "Drive, he said" - ein weitestgehend unbekannter Film. Der zweite Versuch mit "Der Galgenstrick" brachte immerhin einen 7,5 Millionen Dollar Umsatz ein und seine Westernburlesque bekam ganz achtbare Kritiken. Die dritte und letzte Regiearbeit war ""The Two Jakes" - eine Fortsetzung von Roman Polanskis genialen Noir Film. Leider blieb Nicholsons - trotz einiger guter Ansätze - gesamthaft enttäuschend. Der Film wurde von John Herman Shaner mitgeschrieben und von Harry Gittes produziert. Beide sind seit Jack Nicholsons Anfängen in Hollywood befreundet. „Goin' South“ markiert das Filmdebüt von Mary Steenburgen, die als Kellnerin in New York arbeitete und hoffte, als Schauspielerin durchzustarten. Nach wiederholten Absagen für Filmrollen startete der Film ihre Karriere in Hollywood. Christopher Lloyd, der mit Nicholson an „Einer flog über das Kuckucksnest“ arbeitete, spielt Deputy Towfield. Lloyd und Steenburgen trafen sich zwölf Jahre später als Liebespaar in einer weiteren Westernkomödie wieder: Robert Zemeckis' „Zurück in die Zukunft III“. „Goin' South“ war John Belushis zweiter Film – nach „Ich glaub‘, mich tritt ein Pferd“, nachdem er mehrere Jahre lang bei „Saturday Night Live“ mitgewirkt hatte. Jack Nicholsons Rolle als Gabby Hayes ist interessant, manchmal sogar amüsant. Nicholsons schelmische Darstellung dominiert den Film, und da seine Schelmerei auch in der Besetzung und der Regie zum Ausdruck kommt, hat der Film nur wenig stabilisierende Kraft. Aber immerhin konnte Mary Steenburgen eine Golden Globe Nominierung für ihre Rolle als Julia Tate gewinnen. Henry Lloyd Moon (Jack Nicholson) ist ein drittklassiger Gesetzloser in den späten 1860er Jahren; ein verurteilter Bankräuber, Pferdedieb und Viehdieb. Er wird in Longhorn, Texas, zum Tode durch den Strang verurteilt, zum Jubel der Einheimischen, die sich versammeln, um seiner Hinrichtung beizuwohnen. Eine lokale Verordnung besagt, dass ein Mann, der eines anderen Verbrechens als Mordes verurteilt wurde, freigelassen werden kann, wenn eine Frau ihn heiratet und für sein gutes Verhalten einsteht. Viele Frauen der Stadt kennen diese Verordnung und mustern Moon, als er den Galgen besteigt. Eine ältere Frau (Georgia Schmidt) macht ihm einen Heiratsantrag, stirbt aber sofort. Als Moon zurück zum Galgen geschleift wird, willigt Julia Tate (Mary Steenburgen) – eine eigensinnige, vornehme Jungfrau aus dem Süden – ein, ihn zu heiraten und für ihn zu sorgen. Sie heiratet Moon, mit der Absicht, ihn nur als Arbeiter in einer geheimen Goldmine unter ihrem Grundstück einzusetzen. Diese Beziehung entwickelt sich langsam zu einer wackeligen Partnerschaft, als er ihr Vertrauen gewinnt, und entwickelt sich schließlich zu viel mehr. Ihre Keuschheit und sein Wunsch, die Ehe zu vollziehen, führen zu Reibereien. Obwohl sie die Nacht zusammen in einer Höhle verbringen, bereut sie ihre Entscheidung am nächsten Morgen. Wütend fesselt Moon sie ans Bett und missbraucht sie, wie angedeutet wird, sexuell. Er versucht aus der Stadt zu fliehen, wird aber von den Männern (Christopher Lloyd und John Belushi) des Sheriffs (Richard Bradford) zurückgebracht, wo Julia ihn deckt. Die beiden versöhnen sich und erkennen, dass sie sich wirklich mögen. Als ein Einsturz in der Mine eine bedeutende Goldader freilegt, sprechen die beiden wieder wie Geschäftspartner, statt wie Menschen, die sich mögen. Moon verhandelt über 25 % des Goldes. Sie lagern das Gold, verschlossen in einer kleinen Truhe, in der Stadtbank und behaupten, es handele sich um eine Sammlung (schwerer) Figuren. Julia erhöht den Anteil später auf 50 % und gibt zu, dass sie mehr als nur Geschäftspartner sind. Moons alte Clique (u.a. Veronica Cartwright, Jeff Morris, Danny DeVito, Tracy Walter) verkompliziert die Sache, als sie bei Julia eintrifft und die abstinente Julia mit berauschenden Getränken bekannt macht. Sie entdecken, dass Julia und Moon Gold schürfen...
Kameramann war Nestor Almendros, die Musik stammt von Vand Dyke Parks und Perry Botkin jr. - der Film ist zwar nicht sonderlich spannend, aber die Darsteller sind gut aufgelegt und eine gute Situationskomik ist vorhanden. Mit Charme inszeniert, es ist sicherlich die beste Regiearbeit des Schauspielers.
Bewertung: 7 von 10 Punkten.
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