Montag, 30. Juni 2025

Konklave




Regie: Edward Berger

Die Papstwahl...

Mit insgesamt 8 Oscarnominierungen (Bester Film, bester Darsteller Ralph Fiennes, beste Nebendarstellerin Isabella Rossellini, bester Drehbuchautor Peter Straughan, bester Score Volker Bertelmann, beste Kostüme Lisy Christl, bestes Produktionsdesingn und bester Schnitt) ist "Konklave",  Edward Bergers Nachfolgefilm von "Im Westen nicht Neues" ebenfalls schon ein echter Klassiker. Berger selbst verpasste die Nominierung als bester Regisseur wie bereits mit "Im Westen nichts Neues" nur knapp - am Ende gab es bei diesen vielen Nominierungen leider nur ein Sieg. Peter Straughan wurde für das beste adaptierte Drehbuch ausgezeichnet - der Film selbst - eine Coproduktion zwischen USA und dem UK - basiert auf dem gleichnamigen Roman von Robert Harris. Nach dem Tod des Papstes (Bruno Novelli) an einem Herzinfarkt tritt das Kardinalskollegium unter der Leitung seines Dekans Thomas Lawrence (Ralph Fiennes) aus Großbritannien zusammen, um einen Nachfolger zu wählen. Als wahrscheinliche Kandidaten gelten der US-amerikanische Reformer Aldo Bellini (Stanley Tucci), der nigerianische Sozialkonservative Joshua Adeyemi (Lucian Msambati), der gemäßigte Kanadier Joseph Tremblay (John Lithgow) und der italienische Traditionalist Goffredo Tedesco (Sergio Castellito). Erzbischof Janusz Woźniak (Jacek Koman), der Präfekt des päpstlichen Hauses, erklärt Lawrence, der Papst habe vor seinem Tod Tremblays Rücktritt gefordert, was Tremblay bestreitet. Bellini hingegen erklärt seinen Anhängern, sein Ziel sei es, Tedesco an der Wahl zum Papst zu hindern. Lawrence wird von der kurzfristigen Ankunft des in Mexiko geborenen Erzbischofs Vincent Benítez (Carlos Diehtz) von Kabul überrascht, den der Papst im Vorjahr zum Kardinal ernannt hatte. Lawrence eröffnet die Beratungen mit einer improvisierten Predigt, in der er das Kollegium ermutigt, die Unsicherheit zu akzeptieren, was manche als offenes Bekenntnis seiner päpstlichen Ambitionen interpretieren. Niemand erreicht die für einen Sieg erforderliche Zweidrittelmehrheit, obwohl Adeyemi einen Vorsprung vor Tedesco und Tremblay hat, während Bellini und Lawrence sich die progressiven Stimmen teilen. Monsignore Raymond O'Malley (Brian F. O´Byrne), Lawrences Assistent, erfährt, dass der Papst Benítez einen Flug nach Genf zu einem Arzttermin finanziert hat, den dieser später abgesagt hatte. Am zweiten Tag wird das Kollegium Zeuge einer Auseinandersetzung zwischen Adeyemi und Schwester Shanumi (Balkissa Maiga), einer nigerianischen Nonne, die kürzlich in den Vatikan versetzt wurde. Lawrence spricht mit Shanumi, die eine frühere unerlaubte Beziehung gesteht, aus der ein Sohn hervorging. Adeyemi bestätigt die Geschichte auf Nachfrage. Obwohl Lawrence zur Geheimhaltung verpflichtet ist, bringt eine Flüsterkampagne Adeyemis Kandidatur zum Scheitern. Bellini beschließt widerwillig, Tremblay zu unterstützen. In Zusammenarbeit mit Schwester Agnes (Isabella Rossellini), der Nonne, die als Chefcaterer und Haushälterin fungiert, entdeckt Lawrence, dass Tremblay Shanumis Versetzung arrangiert hat. Als er damit konfrontiert wird, behauptet Tremblay, er habe dies auf Geheiß des Papstes getan. Lawrence bricht daraufhin in die versiegelten Gemächer des Papstes ein und findet dort Dokumente, die belegen, dass Tremblay Kardinäle für Stimmen bezahlt hat. Er zeigt die Dokumente Bellini, dessen Bitte, ihre Existenz nicht preiszugeben, einen Streit auslöst. Am dritten Tag machen Lawrence und Agnes Tremblays Handlungen öffentlich und nehmen ihn damit faktisch aus dem Rennen. Lawrence versöhnt sich daraufhin mit Bellini und erklärt sich bereit, gegen Tedesco anzutreten. Während der Beratungen stimmt er für sich selbst, doch bevor er seine Stimme abgeben kann, wird er von einer Explosion, die die Sixtinische Kapelle beschädigt, zu Boden gerissen..... 








"Konklave" war auch ein Kassenerfolg, denn bei einem Budget von ca. 20 Millionen US-Dollar gelang dem Film ein Einspielergebnis von 125 Millionen Dollar. Nach dem Tod von Papst Franziskus im April 2025 und dem darauffolgenden Konklave im Mai, das zur Wahl von Papst Leo XIV. führte, der den Film angeblich gesehen hat, erlebte der Film einen erneuten Popularitätsanstieg. Conclave wurde vom National Board of Review und dem American Film Institute zu einem der zehn besten Filme des Jahres 2024 gekürt. Bei der Vergabe des europäischen Filmpreises wurde Ralph Fiennes für seine herausragende Leistung mit einer Nominierung bedacht. Edward Berger, der den Oscar verpasste, durfte sich aber wegen seiner Golden Globe Nominierung und seiner British Film Award Nominierung freuen. Bei dieser Verleihung gab es drei weitere Preise für diesen interessanten film, der einen Einblick in die nachdenkliche und respektvolle Darstellung des Papstwahlprozesses bietet. Dem Film gelingt es eine Spannung aufzubauen und bis zum Schluß aufrechtzuerhlaten, ohne Sensationsgier zu betreiben. Ausserdem ist es eine differenzierte Auseinandersetzung mit der Zukunft der katholischen Kirche und ihrer Innenpolititk. Dieser überzeugende und kirchliche Aufruf zu einer erneuerten geistlichen Verantwortung, die von Demut, Sanftmut und, seltsamerweise, auch von "Zweifel" geprägt sein darf wartet am Ende mit einem überraschenden Schluß auf, der sicherlich kontroverse Sprengkraft enthalten kann. 







Bewertung: 8,5 von 10 Punkten.  

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