Donnerstag, 12. Juni 2025

Winnetou und das Halbblut Apanatschi


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Harald Philipp

Das Erbe der Goldader...

Bevor der ganz große Durchbruch von Uschi Glas mit "Zur Sache, Schätzchen" kam, war sie die Mary in "Der unheimliche Mönch" und das Halbblut Apanatschi in "Winnetou und das Halbblut Apanatschi". Der Film kam 1966 in die Kinos und hatte immerhin 2,8 Millionen Zuschauer - aber es war auch der erste Winnetou Film, der es nicht schaffte 3 Millionen Zuschauer zu bekommen und damit die Goldene Leinwand zu erhalten. "Winnetou und das Halbblut Apanatschi" bekam immerhin noch einen achtbaren 8. Platz in den deutschen Kinojahrescharts. Sein Nachfolger "Winnetou und sein Freund Old Firehand" der kurz vor Weihnachten 1966 startete. schaffte lediglich 1,8 Millionen Zuschauer. In der ersten sehr effektiv gestalteten Szene rettet Winnetou (Pierre Brice) dem kleinen Happy (Marinco Cosic) das Leben, als dieser in einen Adlerhorst klettert, um für den Geburtstag seiner Schwester Apanatschi (Uschi Glas) eine Adlerfeder zu besorgen, und dabei vom Adler angegriffen wird. Apanatschi ist die Tochter des Farmers Mac Haller (Walter Barnes) und der Apachen-Indianerin Mine-yota (Marija Crobori), sie ist ein Halbblut. Dieses ist jedoch für den ungestümen Jeff Brown (Götz George) kein Hindernis, er will sie heiraten. MacHaller gehört eine Goldader und Apanatschi soll diese Goldader zu ihrem 21. Geburtstag als Geschenk bekommen. Gold bringt aber nur Unglück - Apanatschi ist daher gar nicht so glücklich über ein Geschenk, dass sie reich machen kann. Tatsächlich wird sie Recht behalten, denn die beiden Pelzjäger Pincky (Vladimir Leib) und Sloance (Peter Dobric) bekommen Wind von diesem Gold in den Bergen und die Gier ist so groß, dass sie auch nicht davor zurückschrecken MacHaller zu töten. Apanatschi und Happy entkommen nur, weil Old Shatterhand (Lex Barker) rechtzeitig eingreifen kann. Die beiden werden zu ihrer Sicherheit in das Eisenbahnercamp der Trans Continental Rail Road gebracht, und Old Shatterhand reitet weiter nach Rocky Town, wo Banditen unter der Führung von Curly-Bill(Ilja Djuvalekovski) ihr Unwesen treiben und die gesamte Stadt mit Terror und Mord überziehen...







Durch einen noch nie dagewesenen Einsatz an Pyrotechnik wollte man die Schwächen des Drehbuchs vermutlich ausgleichen, allerdings erreichte man eher das Gegenteil. Denn auf dem Höhepunkt des Films ist die Action übertrieben - dauernd gehen Häuser in die Luft und zu guter Letzt kommen auch noch die mit dem edlen Apachenhäuptling befreundeten Kiowas als Retter für die Stadtleute zum Zug. Götz George, den ich ansonsten sehr schätze, spielt für meine Begriffe zu sehr den heldenhaften Draufgänger. Winnetou und Old Shatterhand natürlich wie immer hilfreich, edel und gut und sie sind immer dann zur Stelle, wenn Gefahr droht. Damit hält sich das Spannungselement in Grenzen. Uschi Glas macht aber in ihrem zweiten Kinofilm eine ganz gute Figur - nicht umsonst erhielt sie 1967 den Bronzenen Otto der Jugendzeitschrift "Bravo" und konnte als Teenageridol so richtig durchstarten, denn zwei Jahre später gab man ihr die Otto in Gold. Paul May war zuerst als Regisseur vorgesehen, doch dem Macher Horst Wendtland gefiel sein Inszenierungsstil überhaupt nicht. So überwarf er sich mit ihm und May wurde gefeuert. Ersatzmann wurde Harald Philipp, der bereits in "Der Ölprinz" Regie führte. 





Bewertung: 6 von 10 Punkten. 

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