Regie: Josh Boone
Die erste und letzte große Liebe...
Mit 13 Jahren erkrankt Hazel (Shailene Woodley) an
Schilddrüsenkrebs, die Metastasen breiten sich auch auf die Lungen aus. 3
Jahre später ist es immerhin gelungen die Krankheit einigermaßen in
Schach zu halten, sie kann mehr oder weniger am Alltagsleben teilnehmen.
Allerdings ist das Sauerstoffgerät ihr ständiger Begleiter geworden,
ebenso die Gewissheit, dass sie jung sterben wird. Das junge Mädchen
würde gerne ganz normal leben, doch dies ist mit der Krankheit nicht
möglich. Die einzige Möglichkeit mit Gleichaltrigen in Verbindungen zu
kommen scheint eine Selbsthilfegruppe für Krebserkrankte zu sein. Dort
lernt sie den 18jährigen Augustus "Gus" Waters (Ansel Elgort) kennen,
den besten Freund des Gruppenmitglieds Issak (Nat Wolf). Gus selbst ist
auch an Krebs erkrankt, scheint die Krankheit aber besiegt zu haben.
Allerdings hat er durch die Krankheit ein Bein verloren und ist
Prothesenträger. Der Junge schafft es mit seiner unbekümmerten und sehr
optimistischen Art Hazel auf sich aufmerksam zu machen. Eine
Teenager-Romanze könnte sich jetzt anbahnen, aber Hazel ist vorsichtig,
denn sie will - angesichts ihres schleichenden Sterbenprozesses - keine
tiefere Freundschaft eingehen. So ist am Anfang Distanz geboten, doch
der ehemalige Sportler lässt nicht locker und schafft es Hazel wieder
Spass am Leben zu entlocken. Er wird ihr auch eine Reise nach Amsterdam
schenken mit dem Ziel dort Hazels Lieblingsautor Peter van Houten
(Willem Dafoe) zu treffen, der den Krebstod seiner 8jährigen Tochter in
einem Buch verarbeitete. Das Treffen mit dem Autor wird zum Reinfall,
doch immerhin besuchen die Beiden gemeinsam mit Van Houtens Assistentin
Lidewij (Lotte Verbeek) das Anne Frank Haus. Dort verändert sich die
Beziehung von Hazel und Gus. Hazel wird klar, dass sie Gus liebt und
sie küssen sich. Als sie ins Hotel zurückkehren, schlafen sie auch
miteinander. Am Tag des Rückflugs erzählt Gus Hazel, dass sein Krebs
schlimmer als vorher zurückgekehrt sei. Nach der Rückkehr in die USA
beginnt Gus eine Therapie, deren Erfolgsaussichten allerdings als gering
angesehen werden. Das Steben beginnt...
"Das Schicksal
ist ein mieser Verräter" von Regisseur Josh Boone ist die Verfilmung des
gleichnamigen Buchs von John Greene, eines der meistgelesenen
Jugendbücher der vergangenen Jahre. Daher war es nicht verwunderlich,
dass weltweit 304 Millionen Dollar mit diesen Sterbefilm eingespielt
wurden. Sicherlich diente da der Tränendrüsenklassiker "Love Story" aus
dem Jahr 1970 als Inspiration, doch im Gegensatz zu dem Film von Arthur
Hiller wird hier um ein Vielfaches schöner gestorben. Selten hat es sich
besser angefühlt, an dieser schweren Krankheit zu steben. Dieser
Wohlfühlstil ist vielleicht auch die berechtigte Kritik an einen Film,
der ansonsten sehr oft gut mit der Balance zwischen Trauer und Humor
umgeht. Das ist tragisch, herzergreifend traurig und in seltenen
Momenten auch etwas kitschig. Einige Szenen sind etwas zu dick
aufgetragen (bsp. die Applaus-Szene im Anne Frank Haus), manche zu
künstlich, stereotyp und klischeebeladen - aber das natürliche Spiel der
beiden Hauptdarsteller ist gut gelungen. Möglicherweise gelang den
Machern hier ein neuer Liebesfilmklassiker, wobei der Originaltitel "The
Fault in our stars" etwas schöner ist und vielleicht sogar etwas besser
passt. Denn immerhin zeigt der Film doch die Geschichte zweier
Menschen, bei ihrer ersten und letzten Liebe.
Bewertung: 7 von 10 Punkten.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen