Samstag, 20. Dezember 2014

Das Schicksal ist ein mieser Verräter


















Regie: Josh Boone

Die erste und letzte große Liebe...

Mit 13 Jahren erkrankt Hazel (Shailene Woodley) an Schilddrüsenkrebs, die Metastasen breiten sich auch auf die Lungen aus. 3 Jahre später ist es immerhin gelungen die Krankheit einigermaßen in Schach zu halten, sie kann mehr oder weniger am Alltagsleben teilnehmen. Allerdings ist das Sauerstoffgerät ihr ständiger Begleiter geworden, ebenso die Gewissheit, dass sie jung sterben wird. Das junge Mädchen würde gerne ganz normal leben, doch dies ist mit der Krankheit nicht möglich. Die einzige Möglichkeit mit Gleichaltrigen in Verbindungen zu kommen scheint eine Selbsthilfegruppe für Krebserkrankte zu sein. Dort lernt sie den 18jährigen Augustus "Gus" Waters (Ansel Elgort) kennen, den besten Freund des Gruppenmitglieds Issak (Nat Wolf).  Gus selbst ist auch an Krebs erkrankt, scheint die Krankheit aber besiegt zu haben. Allerdings hat er durch die Krankheit ein Bein verloren und ist Prothesenträger. Der Junge schafft es mit seiner unbekümmerten und sehr optimistischen Art Hazel auf sich aufmerksam zu machen. Eine Teenager-Romanze könnte sich jetzt anbahnen, aber Hazel ist vorsichtig, denn sie will - angesichts ihres schleichenden Sterbenprozesses - keine tiefere Freundschaft eingehen. So ist am Anfang Distanz geboten, doch der ehemalige Sportler lässt nicht locker und schafft es Hazel wieder Spass am Leben zu entlocken. Er wird ihr auch eine Reise nach Amsterdam schenken mit dem Ziel dort Hazels Lieblingsautor Peter van Houten (Willem Dafoe) zu treffen, der den Krebstod seiner 8jährigen Tochter in einem Buch verarbeitete. Das Treffen mit dem Autor wird zum Reinfall, doch immerhin besuchen die Beiden gemeinsam mit Van Houtens Assistentin Lidewij (Lotte Verbeek) das Anne Frank Haus. Dort verändert sich die Beziehung von Hazel und Gus.  Hazel wird klar, dass sie Gus liebt und sie küssen sich. Als sie ins Hotel zurückkehren, schlafen sie auch miteinander. Am Tag des Rückflugs erzählt Gus Hazel, dass sein Krebs schlimmer als vorher zurückgekehrt sei. Nach der Rückkehr in die USA beginnt Gus eine Therapie, deren Erfolgsaussichten allerdings als gering angesehen werden. Das Steben beginnt...


"Das Schicksal ist ein mieser Verräter" von Regisseur Josh Boone ist die Verfilmung des gleichnamigen Buchs von John Greene,  eines der meistgelesenen Jugendbücher der vergangenen Jahre. Daher war es nicht verwunderlich, dass weltweit 304 Millionen Dollar mit diesen Sterbefilm eingespielt wurden. Sicherlich diente da der Tränendrüsenklassiker "Love Story" aus dem Jahr 1970 als Inspiration, doch im Gegensatz zu dem Film von Arthur Hiller wird hier um ein Vielfaches schöner gestorben. Selten hat es sich besser angefühlt, an dieser schweren Krankheit zu steben. Dieser Wohlfühlstil  ist vielleicht auch die berechtigte Kritik an einen Film, der ansonsten sehr oft gut mit der Balance zwischen Trauer und Humor umgeht. Das ist tragisch, herzergreifend traurig und in seltenen Momenten auch etwas kitschig. Einige Szenen sind etwas zu dick aufgetragen (bsp. die Applaus-Szene im Anne Frank Haus), manche zu künstlich, stereotyp und klischeebeladen - aber das natürliche Spiel der beiden Hauptdarsteller ist gut gelungen. Möglicherweise gelang den Machern hier ein neuer Liebesfilmklassiker, wobei der Originaltitel "The Fault in our stars" etwas schöner ist und vielleicht sogar etwas besser passt. Denn immerhin zeigt der Film doch die Geschichte zweier Menschen, bei ihrer ersten und letzten Liebe.

Bewertung: 7 von 10 Punkten.

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