Regie: Don Siegel
Ein Kind wird entführt...
Windmühlen sind eher selten Schauplatz für den Höhepunkt von
Thrillerfilmen, dennoch kommt sofort Hitchcocks "Foreign Correspondent"
in den Sinn und daher erinnert das Szenario am Ende von Don Siegels
britischem Spionagefilm "Die schwarze Windmühle" auch an den 30 Jahre
früher entstandenen Filmklassiker. Wie Hitchcocks Arbeit ist auch
Siegels Ausflug nach England sehr langsam inszeniert, worunter in beiden
Fällen die Spannung etwas gelitten hat. Was aber noch lange nicht
heißen soll, dass die 1974 inszenierte Literaturverfilmung nach dem
Roman "Seven Days to a killing" von Clive Egleton ein schlechter Film
geworden ist. Er fängt sogar ziemlich klasse an, das Intro zeigt Kinder,
die augelassen auf einer großen Wiese spielen, dazu spielt ein
Kinderlied und die "Credits" setzen sich aus bunten
Buchstaben-Bauklötzen zusammen. Die Gegend wirkt trist und verlassen,
irgendein verlassenes Militärgelände mit Zaun abgeriegelt - irgendwo
steht das Hinweisschild "Betreten verboten". Aber das hält die beiden
Jungs nicht davon ab mit einem Modellflugzeug dort einzudringen. Sie
werden schnell entdeckt und fallen in die Hände von Entführern. Zur
selben Zeit bekommt in London der britische Geheimdienstoffizier Major
Tarrant (Michael Caine) den Auftrag eine Bande von Waffenschmugglern zu
infiltrieren, die nordirische Terroristen beliefern. Zu den Köpfen der
Bande gehören Ceil Burrows (Delphine Seyring) und McKee (John Vernon)
gehören. Auf ihr Konto geht auch die Entführung des Jungen, aber noch
ahnt keiner den Zusammenhang. Die Kidnapper melden sich bei Mrs. Tarrant
(Janet Suzman) und verlangen als Lösegeld ungeschliffene Diamanten im
Wert von £ 517057. Dieser Betrag stimmt genau mit der Summe überein, die
Tarrants Vorgesetzter Cedric Harper (Donald Pleasance) zuvor für deren
Erwerb ausgegeben hat. Die einzigen Personen, die über diesen Kauf der
Diamanten informiert waren, sind neben Tarrant und Harper ein Komitee
des Geheimdienstes und dessen Vorsitzender Sir Edwad Julyan (Joseph
O´Connor). Ab diesem Zeitpunkt legen die Kidnapper auch geschickt
Fährten aus, die Tarrant selbst als Hauptverdächtigen aussehen lassen.
Dieser ist sich bald sicher, dass die Regierung sich weigern wird das
Lösegeld für seinen verschwundenen Sohn zu bezahlen. Er beschliesst im
Alleingang zu kämpfen..
"Die schwarze Windmühle" wird eher
als einer der schwächeren Arbeiten von Don Siegel angesehen, der in den
50er Jahren mit "Terror in Block 11" und vor allem mit "Die
Dämonischen" Erfolge feiern konnte. Später
gelangen ihm vor allem in der Zusammenarbeit mit Clint Eastwood weitere
Klassiker: Allen voran "Dirty Harry", aber auch "Coogans großer Bluff",
"Ein Fressen für die Geier", "Betrogen" oder "Flucht von Alcatraz"
fanden viele Fans. Seine Spätwerke wie "The Shootist" oder "Telefon" mit
Charles Bronson sind ebenfalls in bester Erinnerung.
Bei "Die schwarze Windmühle" kann man vielleicht bemängeln, dass die Action viel zu kurz kommt und das sich die beiden Hauptthemen des Films - einerseits "Agententhriller mit den typischen Plotelementen wie Hochverrat oder Doppelspiel" und andererseits "Vater sucht verzweifelt den Sohn zu retten" irgendwie schwankend gegenüberstehen und nicht so recht als Einheit funktionieren. Trotzdem bleibt gesamthaft ein interessanter Film, der schon sehr gut in Szene gesetzt wurde und auch in seinen besten Momenten eine gute atmoshärische Dichte, ausserdem eine knochentrockene Machart und viel Tristesse aufweist. Michael Caine wirkt etwas distanziert, was aber durchaus nicht unpassend zu seiner spielenden Rolle ist. Sein Major John Tarrant hat einige Anlaufschwierigkeiten, bis er begreift, dass nur er es ist, der seinen Sohn retten kann. Das Szenario ist für einen Agententhriller realistisch, allerdings sind manche Ideen der Kidnapper nicht so ganz nachzuvollziehen. Aber immerhin lassen sie so dem Helden seine hintergründige Seite, denn es ist offen, ob Tarrant selbst mehr in die Geschichte verstrickt ist, als er vorgibt. Gut gelungen dazu die angespannte Beziehung zu seiner Frau.
Bei "Die schwarze Windmühle" kann man vielleicht bemängeln, dass die Action viel zu kurz kommt und das sich die beiden Hauptthemen des Films - einerseits "Agententhriller mit den typischen Plotelementen wie Hochverrat oder Doppelspiel" und andererseits "Vater sucht verzweifelt den Sohn zu retten" irgendwie schwankend gegenüberstehen und nicht so recht als Einheit funktionieren. Trotzdem bleibt gesamthaft ein interessanter Film, der schon sehr gut in Szene gesetzt wurde und auch in seinen besten Momenten eine gute atmoshärische Dichte, ausserdem eine knochentrockene Machart und viel Tristesse aufweist. Michael Caine wirkt etwas distanziert, was aber durchaus nicht unpassend zu seiner spielenden Rolle ist. Sein Major John Tarrant hat einige Anlaufschwierigkeiten, bis er begreift, dass nur er es ist, der seinen Sohn retten kann. Das Szenario ist für einen Agententhriller realistisch, allerdings sind manche Ideen der Kidnapper nicht so ganz nachzuvollziehen. Aber immerhin lassen sie so dem Helden seine hintergründige Seite, denn es ist offen, ob Tarrant selbst mehr in die Geschichte verstrickt ist, als er vorgibt. Gut gelungen dazu die angespannte Beziehung zu seiner Frau.
Bewertung: 7 von 10 Punkten.
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