Montag, 1. Dezember 2014

Zulu

























Regie: Jerome Salle

Die bösen Geister der Vergangenheit...


"Zulu" ist ein 2013 realisierter, sehr harter Thriller des Franzosen Jerome Salle, der sich bereits mit "Anthony Zimmer" und "Largo Winch" einen Namen gemacht hat. Der Film basiert auf dem gleichnamigen Roman von Caryl Ferey, der die Ermittlungen von drei Polizeikommissaren in Kapstadt beschreibt - dort untersuchen sie mehrere Mordälle, bei denen sie ehemaligen Mitgliedern eines Geheimprojekts auf die Spur kommen, die es sich zur Aufgabe gemacht haben Mittel zu finden, um die schwarze Bevölkerung zu dezimieren. Die Mordserie steht damit im möglichen Zusammenhang mit dem einst von der Apartheitspolitik initierten, militärischen Forschungprojekt "Project Coast". Der schwarze Kriminalkommissar Ali Sokhela (Forest Whittaker) ist ebenfalls ein Opfer des Rassenhasses in Südafrika, er schleppt ein schwerwiegendes Schicksal seit seiner Jugend mit sich herum. Damals wurde er als Teenager von einer wütenden Bande so derart misshandelt, dass bleibende Schäden an den Genitalien blieben. Seine Kollegen Brian Epkeen (Orlando Bloom) und Dan Fletcher (Conrad Kemp) schätzen den besonnenen Mann aber sehr. Die drei untersuchen den Tod einer gewissen Nicole Weiss. Die Tochter eines Prominenten wurde in einem botansichen Garten in Kapstadt erschlagen aufgefunden. Alles scheint auf ein Sexualdelikt oder einen Mord im Drogenmilieu hinzudeuten, doch die Ermittlungen werden immer verzwickter und undurchschaubarer. Während Sokhela häufig Prostituierte aufsucht, mit denen er "nur" Streicheleinheiten austauschen kann, hat sich Epkeens Ehefrau Ruby (Inge Beckmann) nachdem sie ihren Mann verließ mit dem Zahnarzt Rick (Dean Slater) eingelassen. Sohnemann David (Sven Ruygrok) gibt dem öfters alkoholisierten und treulosen Vater Schuld am Scheitern der Ehe. Der dritte im Bunde, Dan Flecher, ist noch etwas unerfahren. Seine krebskranke Frau Claire(Tinarie van Wyk Loots) hat derzeit mit den Nebenwirkungen der Chemotherapie zu kämpfen. Ihre Ermittlungen führen zu einem gewissen Stan (Christian Bennett), einem Drogendealer, den sie am Strand finden wollen. Diese Suche am Strand wird für die drei Männer zur Schicksalsstunde, denn sie werden von Drogendealern angegriffen und nur zwei überleben das dort stattfindende Massaker. Im weiteren Verlauf fügt sich auch das Verschwinden von Straßenkindern aus dem Townships zu diesem Fal - immer mehr nähern sich die Ermittler den Machenschaften des fiesen Frank de Beer (Regardt van den Bergh) und dem Wissenschaftler Oppermann (Patrick Lyster), die sich immer noch mit Hingabe das Projekt "Project Coast" widmen...



und damit filmisch sehr verwandt sind mit den Altnazis aus Deutschland, die immer noch im Ausland an der Herrschaft der Herrenrasse arbeiten. Wer Filme wie "Die Akte Odessa" oder "The boys from Brazil" mag, der wird bei "Zulu" möglicherweise ein Comeback dieser Art von Filmen erleben. Leider haben einige Kritiker die Handlung etwas kritisiert und als klischeebehaftet und konstruiert abgetan. Sie hatten leider keine Freude an dieser Überzeichnung der Geschichte. Mir hat sie aber gerade deswegen sehr gut gefallen - wenn man ein realistischeres Bild von Südafrikas Apartheit im Film will, dann sollte man vielleicht auf "Bang Gang Club" oder Eastwoods "Invictus" zurückgreifen. Sehr gut fand ich auch die Schauspielerleistung von Forest Whittaker, der mir mit seinem pessimistischen Gesichtsausdruck nicht immer gefällt, aber hier ist er die perfekte Besetzung und Orlando Bloom erweist sich zum ersten Mal nach Legolas als positive Überraschung.  Der Film ist sehr brutal, was aber dramaturgisch den guten Eindruck des düsteren Thriller - trotz vornehmlich heller Location-  sehr gut passt.


Bewertung: 8 von 10 Punkten.

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