Samstag, 6. Dezember 2014

Monsieur Claude und seine Töchter....

























Regie: Philippe de Chauveron

Vier Volltreffer....

"Monsieur Claude und seine Töchter", die amüsante Filmkomödie von Philippe de Chauveron wurde in Frankreichs Kino zum Megahit - über 12 Millionen Besucher wollten den Film sehen. Die Kritik warf der Komödie zwar vor, dass es ihr an Ernsthaftigkeit mangele - aber mal ehrlich: das ist nicht das Ziel einer Komödie. Man bemängelte, dass von den realen Problemen des Le Pen Frankreichs in der Geschichte nichts zu finden ist, einige wollten sogar einen verharmlosenden Rassismus als gefährlich einstufen. Finde ich reichlich überzogen und absurd. Ähnlich wie die Entschuldigung des ZDF für das braune Hemd von Jochen Breyer während einer Berichterstattung im Morgenmagazin zu über die Krawalle der Hooligans und Salafisten in Köln. Prompt gingen dann einige Anrufe erboster Zuschauer ein, die sowas als rassistisch ansahen. Vielleicht einfach mal den Ball flach halten - man kann doch nicht ernsthaft erwarten, dass eine Komödie zu diesem Thema mit Tiefgang ans Werk geht. Ich fand den Film sehr unterhaltsam, teilweise mit guter Komik versehen, aber insgesamt eher harmlos.
Dabei wird die Geschichte des Notars Claude Verneuil (Christian Clavier) und seiner katholisch geprägten Ehefrau Marie (Chantal Lauby), die schon drei ihrer vier Töchter unter die Haube brachten. Geheiratet wurde immer in der Kirche der Heimatstadt Chinon.
Tochter Odile (Julia Platon) ist mit dem erfolglosen jüdischen Geschäftsmann David (Ari Abittan) verheiratet, Isabelle (Frederique Bel) hat sich mit dem aus Algerien stammenden Rechtsanwalt Rachid (Medi Sadoun) vermählt und Ségolène (Emilie Caen) liess es sich nicht nehmen die Ehefrau des Chinesischen Bankers Chao Ling (Frederic Chau). Einzige Hoffnung für den überzeugten Gaullisten auf den wunschgemäßen Schwiegersohn ruht auf der jüngsten Tochter Laure (Elodie Fontan). Doch die präsentiert ihren geschockten Eltern bald ihren Traumtypen Charles Koffi (Noom Diwara), einen dunkelhäutigen Schauspieler von der Elfenbeinküste. Erschwerend kommt beim Konflikt hinzu, dass Charles Vater (Pascal N'Zonzi) anders als seine weltoffene Gattin (Salimata Kamate)  Vorurteile gegen den weißen Mann hat. Die drei Schwiegersöhen bekleckern sich auch nicht gerade mit dem Ruhm der Toleanz und Aufgeschlossenheit, da sie den zukünftigen Mann von Laure heimlich beobachten und von einem "schwarzen Mann"natürlich den obligatorischen Seitensprung erwarten...

 Insgesamt wird natürlich jedes auch nur denkbare, fremdenfeindliche Klischee, aufgefahren, die Komödie bedient sie alle und kümmert sich nicht um politische Korrektheit: der Chinese ist ein arschkriecherischer Dauergrinser, der Araber latent aggressiv, der Jude macht ständig Geschäfte und der Afrikaner hat 400 potenitelle Verwandte, die zur Hochzeit durchgefüttert werden wollent. Und permanent wird wenig freundlich auf den unterschiedlichen Sitten und Gebrächen rumgetrampelt. Das alles ist aber recht charmant und ich denke die Botschaft, die der Film verbreitet ist eher viel positiver als die Kritiker mit ihren Bedenken vermuten könnten. Natürliich bin auch ich angesichts der bald bevorstehenden Festtage etwas gnädiger - als Weihnachtsfilm für die ganze Familie ist der Film sicherlich nicht die schlechteste Wahl. Wer allerdings so etwas in der Art wie "Ziemlich beste Freunde" erwartet (als Good-Feel Drama), der wird von dem albernen Szenario etwas enttäuscht sein.

Bewertung: 6,5 von 10 Punkten. 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen