Regie: John Glen
Der Überläufer...
Das fünfzehnte James Bond Abenteuer "Der Hauch des Todes" aus dem
Jahr 1987 glänzt vor allem mit einer zünfitigen Verfolgungsjagd, bei dem
Bond den "Eisernen Vorhang" zwischen der CSSR und Österreich überwinden
muss. Dies gelingt ihm auf halber Strecke mit dem Aston Martin V9
Vantage, der mit einem von Q (Desmond Llewelyn) entwickelten Laser
ausgestattet ist - anhand der Geheimwaffe kann einer der ihn
verfolgenden tschechoslowakischen Polizeiautos im wahrsten Sinne des
Wortes abgesägt werden. Darüberhinaus besitzt der Wagen zwei Raketen,
die über ein Head-Up-Display gesteuert werden, Spikes an den Reifen, ein
Raketenantrieb, ausfahrbare Kufen an den Seiten und
schließlich.....falls alle Stricke reissen ...den
Selbstzerstörungsknopf, den Bond - zm zweiten Mal gespielt von Timothy
Dalton - dann auch benutzen muss. Mit seiner Partnerin, der Cellistin
Kara Milovey (Maryam D´Abo), die im Laufe der weiteren Handlung
natürlich zum Bond-Girl wird, gehts dann bequem auf eisiger Strecke mit
dem Cellokasten als Schlitten in die Freiheit oder besser gesagt hinter
den Schlagbaum der Grenze ins schöne Österreich.
Zuvor
gabs aber auch schon einen tragischen Zwischenfall auf Gibraltar, wo 007
gemeinsam mit seinen Kollegen 002 und 004 eine Übung absolvieren
sollen, die allerdings durch einen sabotierenden Killer mit dem Tod
eines der Agenten endet und dem Secret Intelligence Service aber auch
den Urheber verrät: "Smiert Spionam" so der Hinweis, also können es nur
die bösen Russen vom KGB sein. Wenig später stellt sich auch heraus,
dass der einflussreiche KGB-General Georgi Koskov (Jeroen Krabbe) in den
Westen überlaufen will. Bond soll ihn in Bratislawa im Empfang nehmen
und für seine Flucht in den Westen sorgen. Was auch gelingt - in Wien
erzählt der Überläufer, dass der neue Leiter der Spionageabteilung
Leonid Pushkin (John Rhys Davies) eine Liste hat mit weiteren Agenten,
die getötet werden sollen. Natürlich steht auch Bonds Name drauf. aber
der Verdacht erhärtet sich im Lauf des Films immer mehr, dass Koskov
offensichtlich mit dem in Tanger lebenden und völlig durchgeknallten
Waffenhändler Brad Whitaker (Joe Don Baker) zusammenarbeitet, um mit
KGB-Geld im großen Stil Opium zu kaufen. Diese Tatsache ergibt dann eine
Stippvisite nach Afghanistan, wo noch einmal in einem Flugzeug, dass
das Opium nach Tanger bringen soll, größte Action und waghalsige Stunts
stattfinden, denn an Bord ist Bond, der böse Necros (Andreas Wiesniwski)
und eine Bombe...
insgesamt macht Timothy Dalton, der nur auf
2 Bond-Einsätze kam und hier seine Premiere feierte in diesem Film eine
gute Figur. Die Zeit von Roger Moore und dem klamaukigen Flair war
damit ein Ende gesetzt. Daher wirkt "Der Hauch des Todes" von Regisseur
John Glen auch etwas düsterer als seine Vorgänger.
Man wollte
die rückläufigen Zuschauerzahlen stoppen, die während der gesamten 80er
Jahre schon ein Problem waren. Allerdings war das eher ein Jammern auf
sehr hochen Niveau, denn alle Bond Filme machten gute Kasse. "Moonraker"
kam auf 210 Millionen Dollar Einspiel, "In tödlicher Mission" auf 202
Millionen, "Octopussy" immerhin 187 Millionen, während "Im Angesicht des
Todes" mit "nur" 157 Millionen Dollar etwas abfiel. Allerdings käme man
heute mit solche Einspielergebnissen, wenn man die Inflation bereinigt,
immer noch auf einen Top 100 Rang in der Liste der finanziell
erfolgreichen Filme. Daltons Debüt war sogar noch etwas erfolgreicher -
der Film spielte 191 Millionen Dollar ein und bescherte auch der
norwegischen Band A-ha mit dem sehr guten Titelsong "The Living
Daylights" einen Riesenhit in den Charts. Dalton selbst war bei den Bond
Fans stets etwas umstritten - diese sahen in Sean Connery den besten
Darsteller der Rolle und hatten sich auch an Roger Moore inzwischen
bestens gewöhnt, der ja immerhin auf 7 stolze Einsätze kam. Zwischen
2011 und 2012 wurde von den Besuchern der James-Bond-Fanseite MI6 über
die besten Bond-Filme abgestimmt, Der Hauch des Todes kam immerhin auf Platz 8.
Mir
persönlich gefällt dieses 15. Abenteuer gut, denn es ist spannend und
kann durchweg gut unterhalten. Die Actionszenen sind recht spektakulär
inszeniert und Maryam D´Abo ist sicherlich nicht das schlechteste
Bond-Girl. Immerhin darf sie zuerst den Eindruck vermitteln eine
Scharfschützin und Auftragsmörderin zu sein. Lediglich der Afghanistan
Ausflug (der zwar auch gut gemacht ist) wirkt etwas zu bunt für dieses
eher düstere Epos vom kalten Krieg.
Bewertung: 7 von 10 Punkten.
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