Regie: Sir Richard Attenborough
Das Casting...
Für seine Rolle als Finanzhai Gordon Gekko erhielt Michael Douglas
bei der Oscarwahl 1988 den Preis als bester Hauptdarsteller. Zwei Jahre
vorher war er in Richard Attenboroughs Verfilmung des erfolgreichen
Broadway Musicals "A chorus Line" als Choreograph Zack zu sehen. Auch
hier erweist sich die Figur als knallharter kleiner Sadist, der
entscheidet welche Tänzer ein Engagement bei der neuen Show bekommen.
Lediglich in der Schlußphase des Films kommt auch die weichere Seite des Egozentrikers zum Vorschen.
"A Chorus Line" war als Musical weitaus erfolgreicher wie der 1985
inszenierte Film, der sich an der Kasse als Flop erwies. Das Musical
selbst lief von 1975 bis 1990 am Broadway und stellte mit ingeseamt
6.137 Vorstellungen einen Rekord auf.
Die Idee dazu kam von Michael Bennett, der für das Musical auch die
Regie und die Choreographie übernahm. Die Musik stammt von Marvin
Hamlish, die Texte von Edward Kleban.
Es ist ein kritisches Musical, denn es wird das Auswahlverfahren
für die Besetzung eines Musicals beschrieben. Dabei zeigt sich dieser
Ausleseprozess als total erbarmungslos, denn es wird von den
Castingbewerbern nicht nur perfektes Können verlangt. Sie müssen auch
sehr viel von ihrer Persönlichkeit preisgeben - von den 16 Tänzern (8
Jungs und 8 Mädels) bekommt am Ende nur die Hälfte den ersehnten Job am
Broadway.
Das Budget war mit 25 Millionen Dollar sehr hoch und in den USA spielte der Film leider nur 14 Millionen Dollar ein.
Die 16 Tänzer, die eine Runde im Auswahlverfahren weiterkamen sind
Mark Tobori (Michael Blevins), Diana Morales (Yamil Borges), Connie Wong
(Jan Gan Boyd), Richie Waltes (Gregg Burge), Paul San Marco (Cameron
English), Al DeLuca (Tony Fields), Val Clarke (Audrey Landers), Kristine
Evelyn Erlich-DelLuca (Nicole Fosse9, Sheila Bryant (Vicki Frederick),
Beatrice Benson (Michelle Johnston), Judy Monroe (Janes Jones, Maggie
Winslow (Pam Klinger) Mike Cass (Charles McGowan), Greg Gardner (Justin
Ross), Don Kerr (Blan Savage) und Bobby Mills (Matt West). Im Laufe
dieses harten Castingtages kommt auch noch Zacks Verflossene Cassie
(Alyson Reed) dazu, die zwar Solotänzerin ist, aber unbedingt einen Job
braucht. Choreograph Larry (Terrence Mann) zeigt den Akteuren auf, wie
sie tanzen sollen. Im Laufe dieses Bewerbungstages müssen die Tänzer
auch bereit sein, sich vor dem "Prüfer" nackt zu machen, was einigen
sehr schwer fällt....
Auch die Schlußnummer "One singular sensation every little Step she
takes. One" ist grandios in Szene gesetzt. Die Kritiken war gemischt.
Dennoch halte ich "A Chorus Line" für ein Meisterwerk in seinem Genre.
Man warf Attenborough vor, dass er sich nicht strikt an die
Bühnenaufführung gehalten hat. Dennoch ist sein Film fesselnd und die
gesamte Besetzung ist ein Glücksgriff, weil der Regisseur es verstanden
hat alle 17 Tänzer inkl. deren Prüfer sehr individuell erscheinen zu
lassen. Es sind Menschen und Persönlichkeiten, die sich hier diesem
harten Auswahlverfahren stellen.
Bewertung: 9 von 10 Punkten.
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