Freitag, 5. Mai 2023

Is was, Doc


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Peter Bogdanovich

4 Reisetaschen in San Francisco...

Regisseur Peter Bogdanovichs "Is was, Doc" ist die erfolgreiche Auferstehung der klassischen Screwball Comedy der 30er und 40er Jahre. Es ist eine starke Ähnlichkeit mit Howard Hawks legendärem Klassiker "Leoparden küsst man nicht" vorhanden und auch gewollt. Statt Cary Grant und Katharine Hepburn spielen in dieser modernen Variante Ryan O´Neal und Barbra Streisand die Hauptrollen.
Diese Komödie, die in San Francisco spielt, wurde ein riesiger Kinohit - nur "Der Pate" und "Das Poseidon Inferno" hatten im Filmjahr 1972 höhere Umsätze. Bogdanovich war mit Howard Hawks befreundet.
Ryan O´Neal ist wie Cary Grant dieser weltfremde Sonderling, der auf eine sehr selbstbewusste und aufmüpfige Lady trifft. Dies trifft in "Is was, Doc" auf Barbra Streisand zu, die die Multi Studentin Judy Maxwell verkörpert. Eine Lady, die plötzlich in der Geschichte auftaucht und dann nie wieder aus dem Leben des Musikwissenschaflers Dr. Howard Bannister tritt, der sich mit der musikalischen Beziehung des Frühzeitmenschen zu Eruptivgesteinen befasst und eine resolute Verlobte namens Eunice Burns (Madeline Kahn) mit sich führt. In der Hauptsache erzählt Bogdanvichs witziger Film über vier gleich aussehende Reisetaschen.
Howard Bannister (RyanO´Neal) vom Iowa Conservatory of Music, ist nach San Francisco gereist, um sich ein Forschungsstipendium von Frederic Larrabee (Austin Pendleton) zu bewerben. Seine Begleitung ist die biedere Verlobte Eunice (Madeline Kahn), die den weltfremden Akademiker zur Karriere antreiben will. Übernachtet wird im Bristol Hotel. Dort wird Howard in der Apothekenabteilung von der charmanten Unruhestiftrin Judy Maxwell (Barbra Streisand) angesprochen. Er kennt diese etwas distanzlose Fremde nicht, doch das schreckt die Unbekannte keineswegs von jetzt an ab sich an die Fersen ihres neues Lieblingsobjekts zu heften. Mit anderen Worten: Er wird Judy nicht mehr loswerden. Immerhin hat sich Judy durch diverse nicht abgeschlossene Collegestudien ein extrem breitgefächtertes akademisches Wissen angeeignet, dass sich gegen Ende der Geschichte noch als Glücksgriff erweisen wird. Vorher gibts aber allerhand Verwicklungen im Hotel, denn dort sind diese vier gleich aussehnde Reisetaschen mit ihren Besitzern abgestiegen. In einer dieser Taschen befindet sich Howards prähistorisches Eruptivgestein. In der anderen Tasche sind Geheimdokumente der Regierung, die unbekannte Männer an sich nehmen wollen und in der dritten Tasche befindet sich der exklusive wertvolle Schmuck der Millionärin Mrs. Van Hoskins (Mabel Albertson) befindet. In der vierten Tasche sind ganz gewöhnliche Reiseuntensilien, deren Inhalt völlig egal ist, aber vier Taschen, die ständig verwechselt werden sind dramaturgisch noch besser als drei Taschen und ausserdem ist es die Reisetasche unserer Filmheldin Judy....





Natürlich gibts wegen diesen Taschen reichlich Verwicklungen im Hotel. In der Rolle des zweiten Kandidaten für den Larabee Stiftungspreis ist Kenneth Mars in einer besonders skurrilen Rolle zu sehen. Auf dem Höhepunkt des Films wechselt der Schauplatz Hotel hin zu den Straßen von San Francisco,auf denen sich alle Beteiligten eine wilde Autoverfolgungsjagd liefern. Für mich eine der witzigsten Sequenzen der Filmgeschichte. Als ich den Film zum ersten Mal im Kino sah, hatte ich das Gefühl, dass ich vor lauter Lachen fast sterben würde. Auch heute noch begeistert dieser Film - zwar nicht mehr als modernes Remake eines klassischen Genres, denn nach beinahe 50 Jahren ist der Film selbst zum nostalgischen Leckenbissen geworden.






Bewertung: 9 von 10 Punkten. 

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