Mittwoch, 6. November 2013

Assault on Wall Street



Regie: Uwe Boll

Massaker im Bankenviertel...

Wie wäre es mit einer weiteren Empfehlung für die nächste Uwe Boll Retrospektive ? Immerhin kann der 1965 geborene deutsche Regisseur inzwischen auf zahlreiche Gurken in seiner Filmographie zurückgreifen und gilt itatsächlich als "Deutsche Antwort auf Ed Wood" oder "Son of Ed Wood". Diesen zweifelhaften Ruf dürfte er sich vor allem deshalb erspielt haben, weil er zwischen 2003 und 2008 hauptsächlich trashige Videogames verfilmte und dann noch 2009 als Höhepunkt für seinen unfreiwillig komischen Ritterfilm "Schwerter des Königs" die goldene Himbeere erhielt. Dabei gibts aber auch Lichtblicke...zumindest ist sein "Siegburg" sicherlich kein schlechter Film, aber allerdings enorm bedrückend und hoffnungslos geraten. "Dafour" hat ja auch nicht nur miese Kritiken erhalten und sein neuer "Assault on Wall Street" gilt sogar als sein Bester. Ok, das will jetzt nicht viel heißen...Im Original heißt der Streifen "Bailout: The Age of Greed" und erzählt die tragische Geschichte eines Opfers in Zeiten der weltweiten Finanzkrise, der amerikanischen Imobilienpleiten, in Zeiten von Gier. Boll nimmt uns mit auf eine Reise, die unaufhörlich nach unten geht. Erzählt wird die Story des Security Mitarbeiters Jim Baxford (Dominic Purcell), der einen guten Job hat, aber eine kranke Frau (Erin Karpluk), die derzeit mit ihrer Krebserkrankung zu kämpfen hat. Für die Gesundung braucht sie teure Hormonspritzen und Jim legt sein ganzes Geld an der Börse an, weil er seinem Broker vertraut.
Als eines Tages überraschend Rosies Krankenversicherung erklärt, dass die maximale Auszahlungssumme erreicht sei, beginnt der amerikansiche Traum zu zerbröckeln. Jim arbeitet hart, doch die hohen medizinischen Kosten seiner Frau kann er bald nicht mehr tragen. Dann verspekuliert sich der Bankberater, es kommt zur Katastrophe. Doch Jim wird sich am Ende an den gierigen Bankern rächen...

 Der Film zeigt sehr ausführlich den Ruin einer Familie und trägt dabei vielleicht zu dick auf und arbietet mit vielen Klischeevorstellungen. Das Szenario könnte nicht auswegsloser sein, alles scheint auf Untergang getrimmt. Vielleicht ist dieser Part des Films irgendwie ermüdend, aber immerhin schafft Boll die Kurve von familiären Katastrophenfilm zur fiesen und widerlichen Abrechnung mit den Machenschaften der Banken, die auf Teufel komm raus nur ein Stichwort kennen: Verkaufen. Ohne Rücksicht auf Verluste. Die letzten 20 Minuten des Films sind gut und rücken den Film sogar ein bissel in die Nähe einer kleinen Genreperle...wenn nur nicht diese lange Einleitung gewesen wäre voller Unglück und Leid.
Daher: Zwar kein Weltklassefilm, aber eine akzeptable Genrearbeiit, die mit einem Amoklauf als Finish sämtliche Register ziehen kann und mit dieser Sequenz beweist Boll, dass er auch besser als Ed Wood kann. Die Konsequenz des Films ist durch das Ende bitter und gallig und lässt den Zuschauer etwas ratlos zurück.


Bewertung: 6,5 von 10 Punkten.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen