Mittwoch, 6. November 2013

96 Minuten





















Regie: Aimee Lagos

Fataler Autoklau...

Aimee Lagos orientiert sich in ihrem 2012 entstandenen Jugenddrama einerseits an diesen vor Jahren populören konstruierten Thrillern wie "11:14" oder "21 Gramm", wo sich die Schicksale der Protagonisten zu irgendeinem Zeitpunkt der Geschichte schicksalshaft kreuzen - andererseits aber ist ein Larry Clark Touch erkennbar und darüberhinaus zeigt der Film eindringlich das Leben im Ghetto und kann daher auch als Verwandter von "Boyz in the Hood" oder "Menace II Society" angesehen werden.
Der Film schildert eine schicksalhafte Nacht im Leben der beiden Freunde Dre (Evan Ross) und Kevin (J. Michael Trautman), die im Armenviertel von Atlanta leben. Dre hat es insofern geschafft aus dem Ghetto rauszukommen, weil er einen guten Abschluß in der Schule gemacht hat und die darauf aufbauen kann. Er hängt aber immer noch mit seinen Jungs vom Viertel rum, die alle kriminell geworden sind und sich durch Macht ihr Überleben im Elend sichern wollen. Kevin ist ein Aussenseiter, denn er ist weiß. Seine Mom hat einen brutalen Liebhaber, der sie schlägt und der Junge will unbedingt so cool sein wie die schwarzen Brüder aus der Nachbarschaft.
Eine ganz andere Welt leben die Freundinnen Carley (Brittany Snow) und Lena (Christian Serratos), die beide studieren. Lena wird von ihrem Freund permanent betrogen, so suchen die beiden Mädchen etwas Abwechslung vom Alltagsstreß und gehen aus. Nach eher missglücktem Feiern laufen die beiden jungen Frauen zu ihrem Auto, das in diesem Moment von Kevin als Diebesgut auserkoren wird. Mit der Knarre zwingt er die Mädchen einzusteigen, Dre schaut fassungslos zu, was da gerade passiert - kann aber die Situation nicht meistern. Ein Schuß fällt. Eines der Mädchen liegt nun blutend im Fluchtwagen. Dre fährt das gestohlene Auto, auf dem Beifahrersitz ein Kevin, der stolz auf seine Gangster-Action ist...

 Ok, man kennt natürlich die Charaktere und ein bisschen wirkt das Szenario auch mal klischeehaft, aber der Film hat dennoch genügend Szenen, die wirken. Beispielsweise wenn Dre am hellichten Tag durchs Viertel läuft und plötzlich ein Polizeiwagen hält und die beiden Bullen auf ihn losstürmen und ihn zu Boden werfen und kontrollieren. Er ist als Schwarzer schon von vornherein immer ein Verdächtiger Krimineller. Nicht viel anders ergeht es dem Retter von Charley, der im Krankenhaus von den Bullen ebenfalls wie ein Verbrecher ausgefragt wird. Gute Darstellerleistungen der Youngsters Evan Ross und J. Michael Trautmann, die sehr glaubwürdig und intensiv agieren. Der Film über ein Autoklau mit fatalen Folgen ist sehr dialoglastig und zeigt das Dilemma der Täter, sich für den guten oder für einen schlechten Weg entscheiden zu müssen. 

 Bewertung: 7 von 10 Punkten. 

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