Mittwoch, 6. November 2013

Payback - Tag der Rache




















Regie: Ron Scalpello

British Bad Boys...

Der britische Knastthriller "Offender" hat in Deutschland den nichtssagenden Verleihtitel "Payback - Tag der Rache" bekommen. Ron Scalpellos Film erinnert sehr stark an "Bad Boys", diesen Kultfilm mit Sean Penn aus den frühen 80ern, der mit gleicher Thematik daherkam: Junger Rebell wandert in den Knast und dort vollzieht er seine Rache. Auch der erst kürzlich realisierte kanadische Film "Dog Pound" von Kim Chapirion ist ein naher Verwandter von "Offender".
Erzählt wird die Geschichte des jungen Tommy (Joe Cole), der bei Jugendkrawallen mit der Polizei, als begeisterter Schläger verhaftet wird und daraufhin in den Jugendknast wandert. Der junge Mann aus dem Arbeitermilieu war bislang ein unbeschriebenes Blatt, hatte mit Elise (Kimberley Nixon) eine Freundin und freute sich mit dieser auf das Kind, dass die junge Frau erwartet hat. Nach und nach sieht der Zuschauer in Rückblenden diese kurzen Momente des Glücks, das von einem Moment auf den anderen jäh zerstört wird.
Als Elise entdeckt, dass einige von ihr betreute junge Männer für einen Raubüberfall mit Todesfolge verantwortlich sind, kommt es zu einem folgenschweren Zwischenfall. Nach der Arbeit wird sie von einem Maskierten auf offener Straße angegriffen und so schwer verletzt, dass sie ihr Baby verliert. Diese Jungs werden gefasst und büßen im Knast ihre Strafe ab.  Auf diese vier Gangster hat es Tommy abgesehen, doch die Jungs des Obergangsters Jake (English Frank) sind gefährlich. Einer von Ihnen, der dunkehäutige Mson (Tyson Oba) ist inzwischen gläubiger Moslem geworden...


 Der Zuschauer darf sich zwar bei "Offender" nichts Neues erhoffen - diese Art von Rachestory ist sattsam bekannt und wird nur durch das Spiel der neuen, unverbrauchten Gesichtern zu einer noch nicht erzählten Geschichte. Joe Cole ist sehr gut in der Rolle des reizbaren Jungen aus der Arbeiterschicht. Auch Shaun Dooley als Gefängnisbeamter Nash darf sich sadistisch austoben. Der Film ist durchweg gut unterhaltsam und spannend.
Eine ganze Weile ist der Protagonist nicht mehr als ein fiebriger Beobachter der unmenschlichen Zustände, die ihn im Jugendknast umgeben. Er muss sich an diese von Abhängigkeiten, Unterdrückung und Gewalt geprägte Welt gewöhnen, in der selbst das Wachpersonal nur wenig Interesse an deeskalierendem Handeln zeigt

Bewertung: 7 von 10 Punkten.

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