Dienstag, 29. April 2014

I declare War




















Regie: Jason Lapeye

Das Böse ist schon angelegt...

Regeln werden gemacht, um gebrochen zu werden. Der zwölfjährige PK Sullivan (Gage Munroe) spielt leidenschaftlich gerne nach der Schule regelmässig mit seinen Kumpels das Kriegsspiel "Capture of the Flag". Sein Lieblingsfilm ist daher auch "Patton", sein neuer bester Freund Paul Kwon (Siam Yu) wird auch regelmässig dazu genötigt den Film um den großen Feldherrn und Kriegsstrategen des zweiten Weltkriegs mit anzuschauen. Am liebsten hängt er aber im nahegelegenen Wald herum, dort wird durch die Fantasie der Kids das harmlose Kriegsspiel zur Realität. Holzstöcke werden zu Gewehren und Wassenbomben zu Granaten. Das strenge Regelwerk des Spiels lässt die Opfer während der Kriegshandlung "sterben", was soviel heißt, dass sie nach der Attacke mit der Wasserbombe, gefült mit roter Farbe, aus dem Spiel ausscheiden. Besser ist noch der Schußwechsel, denn der Getroffene darf wieder aufstehen, nachdem er bis 10 gezählt hat. Ziel des Spiels im Stil von Räuber und Gendarm ist die Ergeifung der gegnerischen Flagge, aber dazu muss man erst mal den Standort des Feindes kennen. PKs ebenbürtiger Konkurrent ist der intelligente Stratege Quinn Wilson (Aidan Gouveia), der beschlossen hat ein Mädchen (Mackenzie Munro) in seine Armee aufzunehmen. Als die Gruppe von Quinn den kleinen Paul Kwon gefangen nehmen kann, kommt es im dortigen Lager zum Putsch durch den durchgeknallten Jamie Skinner (Michael Friend), der Quinn aus dem Spiel wirft und seine Geisel bald zu foltern beginnt. Doch Paul gelingt die Flucht und kann in der heimischen Basis Auskunft über den Standort des Feindes geben. Sein Freund und General PK will unbedingt gewinnen und für dieses Ziel ist ihm jedes Mittel recht. Somit eskaliert das unschuldige Kinderspiel zunehmend, vor allem  für Skinner geht es um viel mehr als nur um ein Spiel. Aber auch PKs dunkle Seite kommt bei dieser Dynamik zum Vorschein...

der kanadische Regisseur Jason Lapeye drehte gemeinsam mit Produzent Robert Wilson den Film "I declare War" nach seinem eigenen Drehbuch. Der Film - eine Art softere Version von "Herr der Fliegen" - wurde 2012 gedreht und zeigt anhand eines harmlosen Kinderspiels, wie sich Menschen in einer kriegerischen Umgebung verhalten können. Dabei agieren die Jungdarsteller sehr glaubwürdig und im Gesamtbild ergibt sich ein recht gut gemachter Jugendfilm mit entsprechendem Tiefgang, allerdings lange nicht so böse wie das Vorbild "Herr der Fliegen", der noch eine Stufe weiter geht und umso unbequemer und erschreckender in der konsequenten Aussage ist. "I declare War" zeigt eher noch, wie die Kinder gerade nochmal die Kurve kriegen. Aber das Spiel ist so gespielt und latent schlummert auch hier das Böse in den kleinen Köpfen.

Bewertung: 6,5 von 10 Punkten. 

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