Mittwoch, 9. April 2014

One Hour Photo




















Regie: Mark Romanek

Die Illusion von einer Familie...

Seymour "Sy" Parrish (Robin Williams) ist ein etwa 50jähriger Fototechniker bei der Supermarktfiliale SavMart, die Fotos innert von 1 Stunde für die zahlreichen Kunden entwickeln. Sein Boss Bill (Gary Cole) ist sehr oft irritiert von der sonderbaren Art des Einzelgängers und ihm daher auch nicht besoders wohlgesonnen. Privat führt Sy ein sehr einsames Leben, er hat keine Familie und keine Freunde. Seine Arbeit ist sein Leben, jeden Tag müht er sich ab um sicherzustellen, dass seine Kunden nur die besten Qualitätsfotos erhalten sollen. Jeden Abend sitzt er alleine in seinem kargen Wohnzimmer vor dem Ferseher. An einer Wand befindet sich eine riesige, die ganze Wand ausfüllende Fotocollage - auf allen Fotos, die seine Wand zieren, ist die Famlie Yorkin abgeblildet. Die wissen natürlich nichts von Sys Leidenschaft und der stillen hingebungsvollen Verehrung, ja man kann es auch schon krankhafte Obsession nenen. In all den Jahren ist die Bilderbuchfamilie mit Ehemann Will (Michael Vartan), Frau Nina (Connie Nielsen) und Sohn Jake (Dylan Smith) zu seiner Lieblingskundschaft geworden, die er irgendwann mit sich selbst verknüpft hat. So stellt er sich in Gedanken vor, dass er deren geliebter Onkel Sy wäre und die Vergötterung nimmt immer groteskere Züge an, die zunehmend die normale Distanz zu der Famlie auflöst. So steigert sich Sy immer mehr in eine psychopathische Traumwelt hinein, in der Realitüt ist der Mann aber krankhaft schüchtert udn sozial höchst ungeschickt. Als sein Chef herausfindet, dass zwischen Abzügen und tatsächlich verkauften Bildern eine große Differenz besteht, verliert der Einzelgänger seinen Job...

 Im Jahr 2002 bewies Robin Williams eindrucksvoll, dass er nicht nur komische oder tragische Rollen gut spielen kann, sondern auch als Psychopath schauspielerische Höchstleistungen bringen kann: Einmal als Killer in Christopher Nolans Alakskathriller "Insomnia" und in Mark Romaneks leisen Pschothriller "One hour photo". Bei letzterem trägt Williams den ganzen Film sogar mühelos im Alleingang, Für die Rolle des Sy erhielt Williams auch den begehrten Saturn-Award. Der Film selbst war auch in der Kategorie "Bester Thriller" nominiert, musste sich aber von "Road to Perdition" von Sam Mendes geschlagen geben. Romanek gelingt eine sehr eindrucksvolle Charakterstudie über Einsamkeit, die eine verzweifelte Dynamik annehmen kann und sich zum Horror steigern kann. 

Bewertung: 7,5 von 10 Punkten. 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen