Regie: Logan Miller
Der Sheriff und der Prophet...
Logan Millers "Sweetwater" ist ein sehr skurriler, aber äusserst
unterhaltsamer Western, der von dem Schlagabtausch zweier sonderbaren Rivalen
lebt. Zum einen ist es der charismatische Prediger und machtvolle religiöse
Ver(Führer) Prophet Josiah (Jason Isaacs), der zunehmend Gefahr läuft vom
sonderbaren Sheriff Jackson (Ed Harris) als blutiger Mörder entlarvt zu werden.
Die Geschichte spielt gegen Ende des 19. Jahrhunderts, irgendwo in New Mexico.
Dort in dieser Einöde versucht sich die Exprostituierte Sarah Ramirez (January
Jones) gemeinsam mit ihrem mexikanischen Ehemann Miguel (Eduardo Noriega) eine
Existenz aufzubauen. Doch das noch junge Glück muss mit harten
landwirtschaftlichen Bedinungen auf der eigenen Farm arbeiten, ausserdem lebt in
unmittelbarer Nachbarschaft die religiöse kleine Gemeinde des selbsternannten
Predigers, der erst vor kurzem zwei Durchreissende, die durch sein Land ritten
und dort Wasser getrunken haben, mit seinen Schergen hingerichtet hat. Da die
beiden Leichen einflussreiche Verwandte haben, wird der wunderliche Sheriff
Jackson auf die Suche nach den Vermissten geschickt. Dieser Gesetzeshüter ist
äusserst intelligent und hat sehr schnell herausgefunden, dass der Prediger
hinter dem Ganzen steckt und die Leichen der Beiden schon längst irgendwo
verscharrt sein müssten. Dementsprechend konfrontativ sind die Begegnungen der
beiden Kontrahenten - der Gesetzeshüter demütigt den "Gottesmann" auf ganzer
Linie. Als dann der Hund der Ramirez getötet wird und wenig später Miguel
verschwindet, ist Sarah auf sich allein gestellt. Bald ist das Niemandsland
tiefrot gefärbt mit Blut...
Jason Isaacs spielt seine charismatische Rolle perfekt borniert,
gewalttätig und selbstgerecht. Ein herrlicher Fiesling, der allerdings vom
wahnsinnig agierenden Sheriff, dargestellt von einem grandios aufgelegten Ed
Harris, noch getoppt wird. Da muss die Hauptfigur, die rächende Frau, ein
bisschen auf den Nebenschauplatz ausweichen. Der Western hat eine düstere
Atmosphäre und ist eigentlich fast schon knackig kurz zu nennen. Er hat eine
gute beklemmende Atmosphäre, die sonderbaren Figuren erinnern öfters an den
Spätwestern der 70er Jahre, als etwa ein Marlon Brando im Frauenklamotten ein
bezahlter Killer in "Duell am Missouri" war oder ein Donald Pleasance mit
wertvollen und erinnerungswürdigen Nebenrollen Genreklassiker wie "Der
Verwegene" oder "Wiegenlied vom Todschlag" veredelte. Ich persönlich fand die
exzentrische Performance von Ed Harris eine Wucht, beste Szene ist die
Zerstörung eines wertvollen Tisches, ganzer Stolz des gastgebenden Priesters des
Teufels.
Bewertung: 7,5 von 10 Punkten.
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