Mittwoch, 25. März 2015

Das Boot

























Regie: Wolfgang Petersen

U-96...
 
"Das Boot" von Wolfgang Petersen aus dem Jahr 1981 ist zweifelsohne einer der besten deutschen Filme aller Zeiten. Die Rechnung der Macher ging auf einen deutschen Film mit deutschem Thema für den Weltmarkt zu schaffen. Dieser riesige internationale Erfolg bescherte ihm 6 Oscarnominierungen - für einen nicht amerikanischen Film eine echte Sensation. bekam ausserdem Golden Globe und Bafta Nominierungen. Für seinen Regisseur Wolfgang Petersen, der vor "Das Boot" mit dem kontroversen Schwulenfilm "Die Konsequenz" von sich Reden machte, bedeutete es ebenfalls den internationalen Durchbruch und einen Ruf als Kassenregisseur. Nach dem weiteren Großerfolg von "Die unendliche Geschichte" drehte er in den USA kassenschlager wie "In the line of fire" , "Air force one"., "Outbreak" oder "Troja".
Der  klaustrophobische U-Boot Thriller glänzt mit vielen dramaturgischen Höhepunkten. Angefangen von der Party vor dem Auslaufen, wenn Angst und Verzweiflung durch die Trunkenheit und aufgesetzte Fröhlichkeit der Männer erkannt wird. Oder die dramatischen Szenen auf den Boot selbst: der erfolgreiche Angriff eines feindlichen Tankers, bei dem die ertrinkende Besatzung ihrem Schicksal überlassen wird oder auch das quälende Warten in mehr als 200 Meter Tiefer, als das Boot nach einem Wasserbomben Angriff auf dem Meeresgrund liegen bleibt und nur mit größter Mühe wieder tauchklar gemacht werden kann. Am Ende steht der Verlust des Bootes und viele Tote unter der Besatzung durch einen Fliegerangriff im Heimathafen. Ein Ironie des Schicksals: Da überleben die Männer alle Kämpfe während des verheerenden U-Boot Krieges in der Atlantikschlacht. Aber sobald sie an Land kommen, werden sie Opfer des Krieges. Ein ultimativer, unvergleichlicher U-Boot Film von größter Intensität und mit epischem Anspruch. Der Film begleitet die Mannschaft und Kapitän (Jürgen Prochnow) des deutschen U-Boots U-96 auf der Jagd nach britischen und amerkanischen Handelsschiffen. Im Laufe der Monate auf See treffen Boot und Besatzung auf einige allierte Geleitzüge und versenken auch diverse Frachter. Die Mannschaft leider zunehmend unter den unsäglichen Bedingungen an ord und auch gestandene Soldaten kämpfen mit Panikattacken. Schauplatz ist das dreckige, stinkende Innere der U 96. Befehlshaber ist der Kapitän Leutnant Lehmann-Willenbrock, genannt Ka-Leu, und mit ca. 30 Jahren schon ein echter Veteran der Marine. Er ist einerseits klar in seinen Befehlen und hart, andererseits schätzt ihn die Mannschaft aber vor allem wegen seiner Menschlichkeit. Als Kriegskorrespondent mit an Bord ist Leutnant Werner (Herbert Grönemeyer), der die Feindfahrt für die heimat dokumentieren soll.



 Herausragend st das klaustrophobische Gefühl, dass der 210 Minuten lange Film (Directors Cut) vermitteln kann. Die Kamerafahrten im engen Bootsinnern, die Simulation der Meeresoberfläche mit Hilfe von Kreiselstabilisatoren und die ständigen Sonargeräusche sorgen für die beklemmendsten Momente. Die Reise beginnt mit viel Optimismus, endet aber in der Holle. Jahre später stürmte die Technoversion der Titelmelodie die Charts. Erwähenswert auch die hervorragende Kameraarbeit von Jost Vacano sowie neben dem großartigen Jürgen Prochnow viele Nebendarsteller, in bleibender Erinnerung wie Otto Sander, Erwin Leder,  Martin Semmelrogge, Hubertus Bengsch oder  Klaus Wennemann.



Bewertung: 10 von 10 Punkten. 

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