Regie: Wolfgang Petersen
U-96...
"Das Boot" von Wolfgang Petersen aus dem Jahr 1981 ist zweifelsohne
einer der besten deutschen Filme aller Zeiten. Die Rechnung der Macher
ging auf einen deutschen Film mit deutschem Thema für den Weltmarkt zu
schaffen. Dieser riesige internationale Erfolg bescherte ihm 6
Oscarnominierungen - für einen nicht amerikanischen Film eine echte
Sensation. bekam ausserdem Golden Globe und Bafta Nominierungen. Für
seinen Regisseur Wolfgang Petersen, der vor "Das Boot" mit dem
kontroversen Schwulenfilm "Die Konsequenz" von sich Reden machte,
bedeutete es ebenfalls den internationalen Durchbruch und einen Ruf als
Kassenregisseur. Nach dem weiteren Großerfolg von "Die unendliche
Geschichte" drehte er in den USA kassenschlager wie "In the line of
fire" , "Air force one"., "Outbreak" oder "Troja".
Der
klaustrophobische U-Boot Thriller glänzt mit vielen dramaturgischen
Höhepunkten. Angefangen von der Party vor dem Auslaufen, wenn Angst und
Verzweiflung durch die Trunkenheit und aufgesetzte Fröhlichkeit der
Männer erkannt wird. Oder die dramatischen Szenen auf den Boot selbst:
der erfolgreiche Angriff eines feindlichen Tankers, bei dem die
ertrinkende Besatzung ihrem Schicksal überlassen wird oder auch das
quälende Warten in mehr als 200 Meter Tiefer, als das Boot nach einem
Wasserbomben Angriff auf dem Meeresgrund liegen bleibt und nur mit
größter Mühe wieder tauchklar gemacht werden kann. Am Ende steht der
Verlust des Bootes und viele Tote unter der Besatzung durch einen
Fliegerangriff im Heimathafen. Ein Ironie des Schicksals: Da überleben
die Männer alle Kämpfe während des verheerenden U-Boot Krieges in der
Atlantikschlacht. Aber sobald sie an Land kommen, werden sie Opfer des
Krieges. Ein ultimativer, unvergleichlicher U-Boot Film von größter
Intensität und mit epischem Anspruch. Der Film begleitet die Mannschaft
und Kapitän (Jürgen Prochnow) des deutschen U-Boots U-96 auf der Jagd
nach britischen und amerkanischen Handelsschiffen. Im Laufe der Monate
auf See treffen Boot und Besatzung auf einige allierte Geleitzüge und
versenken auch diverse Frachter. Die Mannschaft leider zunehmend unter
den unsäglichen Bedingungen an ord und auch gestandene Soldaten kämpfen
mit Panikattacken. Schauplatz ist das dreckige, stinkende Innere der U
96. Befehlshaber ist der Kapitän Leutnant Lehmann-Willenbrock, genannt
Ka-Leu, und mit ca. 30 Jahren schon ein echter Veteran der Marine. Er
ist einerseits klar in seinen Befehlen und hart, andererseits schätzt
ihn die Mannschaft aber vor allem wegen seiner Menschlichkeit. Als
Kriegskorrespondent mit an Bord ist Leutnant Werner (Herbert
Grönemeyer), der die Feindfahrt für die heimat dokumentieren soll.
Herausragend
st das klaustrophobische Gefühl, dass der 210 Minuten lange Film
(Directors Cut) vermitteln kann. Die Kamerafahrten im engen Bootsinnern,
die Simulation der Meeresoberfläche mit Hilfe von Kreiselstabilisatoren
und die ständigen Sonargeräusche sorgen für die beklemmendsten Momente.
Die Reise beginnt mit viel Optimismus, endet aber in der Holle. Jahre
später stürmte die Technoversion der Titelmelodie die Charts.
Erwähenswert auch die hervorragende Kameraarbeit von Jost Vacano sowie
neben dem großartigen Jürgen Prochnow viele Nebendarsteller, in
bleibender Erinnerung wie Otto Sander, Erwin Leder, Martin Semmelrogge,
Hubertus Bengsch oder Klaus Wennemann.
Bewertung: 10 von 10 Punkten.
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