Regie: Claudio Fäh
Odyssee durch Schottland...
"Northmen - A viking Saga", der neue Film des schweizer Regisseurs
Claudio Fäh ist ein Coproduktion aus der Schweiz, Deutschland und
Südafrika. Mit sehr guten Landschaftsbildern wird versucht das Genre des
Wikingerfilms zu beleben und in die Fußstapfen der Klassiker "Die
Wikinger" von Richard Fleischer oder "Raubzug der Wikinger" von Jack
Cardiff zu treten. Immer wieder gabs in der jüngeren Zeit Versuche an
die alten Erfolge anzuknüpfen, dabei waren sehr gelungene Filme wie "Der
13. Krieger" von John McTiernan und Michael Crichton sowie "Walhalla
Rising", das spröde Meisterwerk des Dänen Michael Minding Refn. Es gab
aber auch Beispiele für weniger gelungene Werke. Der deutsche Marcus
Nispel scheiterte mit seinem Remake zu "Pathfinder" und auch Robert
Zemeckis Motion Capture Variante "Die Legende von Beowulf" erhielt eher
gemische Kritiken. Mit "Outlander" bereicherte man das Genre sogar noch
mit einer Science Fiction Variante in der Form das ein Raumschiff im
Jahr 709 n.Chr. in Norwegen landet.
Fähs Film bietet
eigentlich alles was das Genre so braucht: Harte muskulöse Männer,
Klirrende Schwerter und eingeschlagene Schädel. Auch der raue Wind einer
feindlich wirkenden Landschaft ist gegeben, als eine Gruppe von
ausgestoßenen Wikingern nach einem Schiffbruch auf schottischem Boden
landen. Was soviel heißt wie Feindesland und es braucht nur die
Besteigung eines steilen Berges, der da am Ufer steht und schon ist man
auch in Kampfhandlungen verstrickt.
Anführer ist der junge
Asbjörn (Tom Hopper), der seine Männer u.a. Björn (James Norton),
Querkopf Jorund (Leo Gregory), Thorald (Ken Dukken) sicher durchs
Feindesland ins Wikingergebiet Danelag bringen soll. Wobei man ja
eigentlich ganz andere Pläne hatte. Ein Raubzug im Kloster Lindisfarne
war geplant. Immerhin gesellt sich nach den Kampfhandlungen die hübsche
Ingehan (Charlie Murphy) , die Tochter des schottischen Königs Dunchaid
(Danny Keogh) zur Gruppe dazu. Ausserdem bekommen die mutigen Wikinger
einen christlichen Mönch (Ryan kwanten) als Kampfverstärkung an die
Seite gestellt. Brauchen sie auch. Denn der König will das Lösegeld,
dass die Nordmänner für die schöne Tochter fordern, überhaupt nicht
bezahlen. Stattdessen schickt er sein berüchtiges "Wolfsrudel" los, eine
brutale und berüchtigte Söldnereinheit mit den Anführern Hjorr (Ed
Skrein) und Bovan (Anatole Taubman). Die Jäger heften sich natürlich
gleich an die Fersen der Wikinger, der Kampf ist eröffnet und dauert
natürlich bis zum Schluß des Films...
der leider wenig Neues
bietet und sattsam bekanntes zwar in unterhaltsamer, aber doch
altmodischer Manier abfilmt. Dabei lässt leider die Figurenzeichnung
sehr zu wünschen übrig. Eine markantere Zeichnung der Protagonisten
hätte dem Film sicherlich gut getan und ihn etwas wuchtiger und düsterer
machen können. So bleiben leider die üblichen Klischeefiguren, die sich
durch einen mittelalterlichen (die Story spielt im Jahr 873 nach
Christus) Abenteuerpark "historisches Schottland" kämpfen müssen. Auch
die Bösen sind etwas zu böse geraten - Ed Skrein verfällt manchmal in
ein Overacting, was aber am Drehbuch liegt. Er muss den bösen Mann immer
einen Ticken zu in jeder Szene hervorheben. Als Gegenpart setzt der
schweizer Action-Regisseur auf den blonden, gutaussehenden Tom Hopper,
der allerdings nicht viel sagen muss - nur tapfer kämpfen, die holde
Begleiterin etwas anhimmeln und wenn es sein muss für Ehre und Mut zu
sterben, so wie es Wikinger eben tun. Schade, da wäre sicherlich mehr
drin gewesen. Immerhin kreierte Kameramann Lorenzo Senatore ganz
stimmige Bilder. Aber eine richtige Spannung kommt leider nie auf.
Bewertung: 4,5 von 10 Punkten.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen