Samstag, 14. März 2015

Northmen - A Viking Saga

























Regie: Claudio Fäh

Odyssee durch Schottland...

"Northmen - A viking Saga", der neue Film des schweizer Regisseurs Claudio Fäh ist ein Coproduktion aus der Schweiz, Deutschland und Südafrika. Mit sehr guten Landschaftsbildern wird versucht das Genre des Wikingerfilms zu beleben und in die Fußstapfen der Klassiker "Die Wikinger" von Richard Fleischer oder "Raubzug der Wikinger" von Jack Cardiff zu treten. Immer wieder gabs in der jüngeren Zeit Versuche an die alten Erfolge anzuknüpfen, dabei waren sehr gelungene Filme wie "Der 13. Krieger" von John McTiernan und Michael Crichton sowie "Walhalla Rising", das spröde Meisterwerk des Dänen Michael Minding Refn. Es gab aber auch Beispiele für weniger gelungene Werke. Der deutsche Marcus Nispel scheiterte mit seinem Remake zu "Pathfinder" und auch Robert Zemeckis Motion Capture Variante "Die Legende von Beowulf" erhielt eher gemische Kritiken. Mit "Outlander" bereicherte man das Genre sogar noch mit einer Science Fiction Variante in der Form das ein Raumschiff im Jahr 709 n.Chr.  in Norwegen landet.
Fähs Film bietet eigentlich alles was das Genre so braucht: Harte muskulöse Männer, Klirrende Schwerter und eingeschlagene Schädel. Auch der raue Wind einer feindlich wirkenden Landschaft ist gegeben, als eine Gruppe von ausgestoßenen Wikingern nach einem Schiffbruch auf schottischem Boden landen. Was soviel heißt wie Feindesland und es braucht nur die Besteigung eines steilen Berges, der da am Ufer steht und schon ist man auch in Kampfhandlungen verstrickt.
Anführer ist der junge Asbjörn (Tom Hopper), der seine Männer u.a. Björn (James Norton), Querkopf Jorund (Leo Gregory), Thorald (Ken Dukken) sicher durchs Feindesland ins Wikingergebiet Danelag bringen soll. Wobei man ja eigentlich ganz andere Pläne hatte. Ein Raubzug im Kloster Lindisfarne war geplant. Immerhin gesellt sich nach den Kampfhandlungen die hübsche Ingehan (Charlie Murphy) , die Tochter des schottischen Königs Dunchaid (Danny Keogh) zur Gruppe dazu. Ausserdem bekommen die mutigen Wikinger einen christlichen Mönch (Ryan kwanten) als Kampfverstärkung an die Seite gestellt. Brauchen sie auch. Denn der König will das Lösegeld, dass die Nordmänner für die schöne Tochter fordern, überhaupt nicht bezahlen. Stattdessen schickt er sein berüchtiges "Wolfsrudel" los, eine brutale und berüchtigte Söldnereinheit mit den Anführern Hjorr (Ed Skrein) und Bovan (Anatole Taubman). Die Jäger heften sich natürlich gleich an die Fersen der Wikinger, der Kampf ist eröffnet und dauert natürlich bis zum Schluß des Films...

 der leider wenig Neues bietet und sattsam bekanntes zwar in unterhaltsamer, aber doch altmodischer Manier abfilmt. Dabei lässt leider die Figurenzeichnung sehr zu wünschen übrig. Eine markantere Zeichnung der Protagonisten hätte dem Film sicherlich gut getan und ihn etwas wuchtiger und düsterer machen können. So bleiben leider die üblichen Klischeefiguren, die sich durch einen mittelalterlichen (die Story spielt im Jahr 873 nach Christus) Abenteuerpark "historisches Schottland" kämpfen müssen. Auch die Bösen sind etwas zu böse geraten - Ed Skrein verfällt manchmal in ein Overacting, was aber am Drehbuch liegt. Er muss den bösen Mann immer einen Ticken zu in jeder Szene hervorheben. Als Gegenpart setzt der schweizer Action-Regisseur auf den blonden, gutaussehenden Tom Hopper, der allerdings nicht viel sagen muss - nur tapfer kämpfen, die holde Begleiterin etwas anhimmeln und wenn es sein muss für Ehre und Mut zu sterben, so wie es Wikinger eben tun. Schade, da wäre sicherlich mehr drin gewesen. Immerhin kreierte Kameramann Lorenzo Senatore ganz stimmige Bilder. Aber eine richtige Spannung kommt leider nie auf.


Bewertung: 4,5 von 10 Punkten.

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