Samstag, 27. Januar 2018

Tora Tora Tora

























Regie: Richard Fleischer, Kinji Fukasaku, Toshio Masuda

Angriff auf Pearl Harbor...

"Tora Tora Tora" bietet einige Parallelen zu dem 1962 entstandenen Kriegsepos "Der längste Tag" - beide spielen im Zweiten Weltkrieg und es handelt es sich um Co-Produktionen mit mehreren Regisseuren. In beiden Filmen werden nüchtern in einer Art Doku-Style die Fakten eines wichtigen Kriegsereignisses (Der längste Tag: D-Day/ Tora Tora Tora: Angriff auf Pearl Harbour) aufgezeigt, die Macher sind bemüht die Ereignisse aus der Sicht beider Kriegsparteien zu schildern und es treten in beiden Filmen namhafte Stars auf. Man findet allerdings in "Tora Tora Tora" keine Big Stars wie John Wayne, Henry Fonda oder Robert Mitchum. Es wurden eher etablierte Charakterdarsteller wie Joseph Cotten, Martin Balsam, E.G. Marshall, James Whitmore oder Jason Robards verpflichtet.
Ein weiterer Unterschied ist, dass "Der längste Tag" noch in schwarz-weiß gedreht wurde - sein filmischer Verwandter wurde üppig in Farbe gedreht, die Kameramänner Charles F. Wheeler, Osami Furuya, Sinsaku Himeda und Masamichi Satoh wurden erhielten verdient einen der fünf Oscarnominierungen des Jahres 1971 - am Ende gewann der Film der Regisseure Richard Fleischer, Kinji Fukasaku und Toshio Masuda den Preis für die besten Spezialeffekte. Insgesamt erwies sich die Verleihung am 15. April 1971 im Dorothy Chandler Pavillon in Los Angeles für das Genre Kriegsfilm als sehr gutes Jahr. Franklin J. Schaffners Biopic "Patton" gewann den Oscar als bester Film. Robert Altmans gallige Kriegssatire "Mash" konnte den Preis für das beste adaptierte Drehbuch entgegennehmen.
Der Filmtitel setzt sich aus der jeweils ersten Sibler der japanischen Worte für Angriff "Totsugeki" und Torpedoangriff "Raigeki" zusammen. Nach dem erfolgreichen Überraschungsangriff auf Pearl Harbor am 7. Dezember 1941 funkten die japanischen Flieger "To-Ra, To-Ra, To-Ra"
Bevor das Inferno über den Hafen auf der Insel O´ahu auf Hawaii hereinbrach, bemühen sich amerikanische und japanische Diplomaten um eine Verständigung.
Doch im Grunde hat Japan längst schon beschlossen ihren seit 1937 geführten Pazifikkrieg weiter auszubauen. Dies ist auch dem japanischen Admiral Yamamoto (So Yamamura) klar, der den kommenden Angriff leiten wird. Allerdings ist ihm auch insgesamt nicht wohl bei dem Gedanken durch diesen Angriff einen schlafenden Riesen zu wecken. Der berühmte Genda Minoru (Tatsuya Mihasi) ist der leitende Mann der Fliegerflotte, er hatte auch entscheidenden Einfluss auf die Angriffstrategie der Japaner.
Beide Seiten rüsten in den Tagen zuvor auf und beide bringen ihre Streitkräfte in Stellung. Man hat das Gefühl, dass eine japanische Offensive bevorsteht, es gibt allerdings keine Beweise. Aber man ist gewarnt und sollte auf der Hut sein. Dennoch reagieren weite Teile des Militärs und der Politik eher zögerlich und lasch - die diversen Nachrichtendienste werden nicht ganz ernstgenommen. Diese Ignoranz können die angreifenden Japaner total ausnutzen. Am Ende verlieren die Amis mehrere Schlachtschiffe und 2.400 Menschen kommen ums Leben. In Japan wird der Angriff als voller Erfolg gefeiert, doch Yamamoto weiß, dass dies nur halbwegs stimmt. Zum Zeitpunkt des Angriffs waren die beiden amerikanischen Flugzeugträger Enterprise und Lexinton nicht im Hafen. Admiral Nagumo (Eijiro Tono) befieht den Rüclkzug...





Diese erste Runde des Pazifikkrieges geht an die Japaner. Doch tatsächlich wurde der schlafende Riese geweckt. Insgesamt ist "Tora Tora Tora" sehr authentisch gestaltet und kann als eine gewisse dokumentarische Rekonstruktion bestehen. Das Budget war damals mit über 2 Millionen Dollar gewaltig hoch und obwohl der Film im Ranking der erfolgreichsten Filme des Jahres auf Platz 9 landete, war das US-Einspielergebnis mit beinahe 30 Millionen Dollar unter den Erwartungen. Ein bisschen sah man damals den Film als Flop an, doch das war lediglich die gefühlsmäßige Einschätzung der Produzenten, die enttäuscht waren. Tatsächlich hat es der Film in die Riege der gut gemachten Kriegsfilmklassiker geschafft. Natürlich gefällt in allererster Linie die Darstellung des Angriffs - hier ist in Sachen Pyrotechnik, Modellbau und visuellen Effekten alles aufgeboten worden was einen erfolgreichen Blockbuster ausmacht. Diese Actionszenen sind auch heute noch fesselnd. Clint Eastwood hat 36 Jahre danach diese beidseitige Sichtweise der beiden Kriegsgegner Japan und USA wieder hervorgeholt und mit "Flags of our Fathers" und "Letters from Iwo Jima" zwei klasse Filme und gesamthaft ein total ambitioniertes Filmmeisterwerk geschaffen.






Bewertung: 7,5 von 10 Punkten. 
 

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