Regie: Jess Franco
Die Koffer sind gepackt...
Nach "Der Teufel kam aus Akasawa" versuchte sich der spanische Kultfilmer Jess Franco erneut an einem Wallace Stoff. "Der Todesrächer von Soho" entstand 1972 nach der Vorlage des Wallace Sohn Bryan Edgar Wallace. Die Darsteller Horst Tappert, Siegfried Schürenberg und Fred Williams hatten bereits im Vorgänger mitgespielt. Den Kennern der Wallace Filme wird die Geschichte auch bekannt vorkommen. "Der Todesrächer von Soho" ist sozusagen ein Remake von dem acht Jahre zuvor entstandenen "Das Geheimnis des schwarzen Koffers" von Werner Klingler, statt in atmosphärischem Schwarz-Weiß inszenierte Franco in Farbe. Inspektor Redford (Fred Williams) steht bei seinen Vorgesetzen mächtig unter Druck, denn die wollen einen Serienkiller so schnell wie möglich fassen, der London in Angst und Schrecken versetzt. Dieser unbekannte Täter packt seinen späteren Opfern zuerst die Koffer, dann tötet er sie mit einem präzisen Messerwurf, der nur von einem echten Profi so ausgeführt werden kann. Erst beim dritten Opfer finden Redford und sein Freund, der Kriminalschriftsteller Charles Barton (Horst Tappert) einen wichtigen Anhaltspunkt, denn dieser eine Koffer wurde gestohlen. Immerhin hat der Fotograf Pickwick (Luis Morris) ein Foto des Diebes machen können. Es handelt sich um den angesehen Dr. Bladmore (Siegfried Schürenberg), dem keiner den Mord so richtig zutraut. Aber immerhin findet Bladmores Assistentin Helen ((Elisa Montes) den verschwundenen Koffer - mit brisantem Inhalt. Im Koffer befindet sich Ampullen mit der Droge Meskadrin. Während Redford genüsslich mit Helen flirtet, besucht Barton die verruchte Flamingo Bar. Dort legt er sich mit der Chefin Celia (Barbara Rütting) und ihrem Angestellten Roger (Moses Augusto Rocha) an und wird von den beiden ausser Gefecht gesetzt und in die Themse geworfen. Auch Dr. Bladmore verschwindet spurlos....
Jess Franco bietet die Story ein bisschen verändert an und trotz weiterer namhafter Darsteller wie Wolfgang Kieling oder Rainer Basedow bekam "Der Todesrächer von Soho" nicht sehr viele wohlwollende Kritiken. Der Inszenierungstil ist etwas schludrig, hat aber auch einiges von diesem unwiderstehlichen Charme, den auch die anderen Wallace Movies heute noch ausstrahlen. Viel Trash, alles etwas aufgelockert und mit ordentlichem Tempo versehen - als Messerwerfer Gonzales hat der Regisseur für sich erneut einen Cameo Auftritt eingebaut.
Bewertung: 7 von 10 Punkten.
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