Donnerstag, 29. Mai 2025

Der Postmann - Il Postino

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Michael Radford

Begegnung mit Paolo Neruda... 

Der italienische Spielfilm "Il Postino" nimmt Bezug auf den Chilenischen Dichter und Schriftsteller Pablo Neruda (1904 bis 1973), der einige Jahre im Exil in Italien lebt. 1971 erhielt er den Nobelpreis für Literatur. Regie führte der englische Filmemacher Michael Radford (1984, Die letzten Tage von Kenya), der italeinsche Schauspieler Massimo Troisi starb 12 Stunden nach Abschluß der Dreharbeitn an einem Herzinfarkt. Er hatte eine notwendige Operation verschoben, um diesen Film fertigzustellen. Im Jahr 1996 wurde er postum für den Oscar nominiert, diese Ehre wurde vor ihm nur wenigen anderen Schauspielern (Spencer Tracy, James Dean, Heath Ledger, Peter Finch und Sir Ralph Richardson) zuteil. Der Film wurde von der Kritik gefeiert  und erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den BAFTA Award für den besten nicht englischsprachigen Film, die beste Regie und die beste Filmmusik. Komponist Luis Bacalov gewann den Oscar für die beste Filmmusik, und der Film wurde für den besten Film, die beste Regie, den besten Hauptdarsteller und das beste Drehbuch nach einem bereits produzierten oder veröffentlichten Material nominiert. 1950 wird der chilenische Dichter Pablo Neruda (Philippe Noiret) aus politischen Gründen auf eine kleine italienische Insel verbannt. Seine Frau (Anna Bonaiuto) begleitet ihn. Dort ist der Einheimische Mario Ruoppolo (Massimo Troisi) unzufrieden mit seinem Leben als Fischer wie sein Vater. Er sucht sich eine andere Arbeit und wird als Aushilfspostbote eingestellt; Neruda ist sein einziger Kunde. Er benutzt sein Fahrrad, um Nerudas Post persönlich auszuliefern. Obwohl er schlecht ausgebildet ist, freundet sich der Postbote schließlich mit Neruda an und wird stärker von dessen politischen Ansichten und Gedichten beeinflusst. Unterdessen verliebt sich Mario in die schöne junge Frau Beatrice Russo (Maria Gracia CuCinotta), die im Dorfcafé ihrer Tante arbeitet. Er ist ihr gegenüber schüchtern, bittet aber Neruda um Hilfe. Mario fragt Neruda ständig, ob bestimmte Metaphern, die er verwendet, für seine Gedichte geeignet sind. Mario kann besser mit Beatrice kommunizieren und seine Liebe durch Gedichte ausdrücken. Obwohl die Tante Mario wegen seiner sinnlichen Poesie (die sich als größtenteils von Neruda geklaut herausstellt) stark ablehnt, reagiert Beatrice positiv. Die beiden heiraten. Der Priester verweigert Mario aus politischen Gründen die Trauzeugenwahl; dies wird jedoch bald geklärt. Der Grund dafür ist, dass Di Cosimo der amtierende Politiker der Region war, der den Christdemokraten angehörte. Bei der Hochzeit erhält Neruda die erfreuliche Nachricht, dass kein chilenischer Haftbefehl mehr gegen ihn vorliegt, und kehrt nach Chile zurück. Mario schreibt Neruda einen Brief, erhält jedoch nie eine Antwort. Einige Monate später erhält er einen Brief von Neruda. Zu seinem Entsetzen stellt sich jedoch heraus, dass dieser tatsächlich von seiner Sekretärin stammt und Mario bittet, Nerudas alte Habseligkeiten nach Chile zurückzuschicken. Dort entdeckt Mario einen alten Grammophon und hört das Lied, das er zum ersten Mal hörte, als er Neruda traf. Bewegt nimmt er alle schönen Geräusche der Insel auf eine Kassette auf, darunter auch den Herzschlag seines ungeborenen Kindes. Fünf Jahre später findet Neruda Beatrice und ihren Sohn Pablito (benannt nach Neruda) in demselben alten Gasthaus. Von ihr erfährt er, dass Mario vor der Geburt ihres Sohnes ermordet worden war. Mario sollte bei einer großen kommunistischen Versammlung in Neapel ein Gedicht vortragen, das er selbst verfasst hatte; die Demonstration wurde jedoch von der Polizei gewaltsam aufgelöst. Sie übergibt Neruda die Aufnahmen der Dorfgeräusche, die Mario für ihn gemacht hatte. Der Film endet mit einem Spaziergang Nerudas am Strand, wo er sich mit Mario zu unterhalten pflegte, und zeigt gleichzeitig die kommunistische Versammlung, bei der Mario ermordet wurde....






Der Film thematisiert die Liebe zur Poesie und schwankt zwischen Komik und Tragik. Gedreht wurde auf der Insel Procida im Golf von Neapel und auf Salina vor der Nordküste Siziliens. Troisi gibt seiner Figur melancholische Züge, aber auch eine kindliche Naivität. Ein bisschen erinnert die Geschichte an "Cyrano de Bergerac". 



Bewertung: 7,5 von 10 Punkten.



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