Dienstag, 22. Juli 2025

Like a complete unknown

 



Regie: James Mangold

 Musikalische Weiterentwicklung...

Biopics von großen Pop- und Rockstars sind seit "Walk the line" von James Mangold im Kino sehr gefragt. So hatte "Bohemian Rhapsody" von Bryan Singer 910 Millionen Dollar Umsatz. Nicht nur Freddie Mercury kam auf großes Publikumsinteresse. Auch Elvis Presley im Film von Baz Luhrman hatte ein Einspielergebnis von 288 Millionen Dollar. "Rocket Man" zeigte das schillernde Leben, natürlich mit 195 Millionen Dollar ebenfalls sehr erfolgreich an der Kinokasse. James Mangolds zweites Biopic über einen Musiker heißt "A Complete Unknown" und beschäftigt sich mit den frühen Jahren von Bob Dylan und seinem Wandel vom Folksänger zum Rockstar, der sich so weiter entwickelte, dass er auch elektrische Instrumente einsetzte und so den Zorn vieler Fans zuzog, die seinen Wandel als Verrat am sehr amerikanischen Genre ansahen. Wie bereits in "Walk the Line"oder auch beim französischen Film "La vie en Rose" spielten die Darsteller die Songs neu ein. Sicherlich eine löbliche Idee, wobei die eingespielte Songs natürlich nie die Klassiker der Originale erreichen. Dylan wird von Timothée Chalamet gespielt, der den Film auch produzierte. Der Film basiert lose auf dem 2015 erschienenen Buch Dylan Goes Electric! von Elijah Wald und porträtiert Dylan von seinen ersten Erfolgen in der Folkmusik bis zur bereits beschriebenen folgenschweren Kontroverse.1961 trampt Bob Dylan nach New York City, um sein Musikidol Woody Guthrie (Scott McNairy) zu treffen, der langsam an der Huntington-Krankheit stirbt. Dylan trifft Guthrie im Krankenhaus zusammen mit Guthries engem Freund Pete Seeger (Edward Norton). Dylan spielt ein Lied, das er für Guthrie geschrieben hat, und beeindruckt die beiden Folkmusiker. Pete lädt Dylan ein, bei seiner Familie zu bleiben, und führt den Neuling langsam in die New Yorker Folkszene ein. Nach einem Auftritt von Joan Baez (Monica Barbaro) stellt Pete Dylan bei einem Open-Mic-Abend vor, an dem Branchenmanager und der Plattenmanager Albert Grossman (Dan Fogler) teilnehmen. Dylan flirtet mit Baez und beeindruckt das Publikum, woraufhin Grossman ihn sofort als Kunden annimmt. Dylan beginnt mit der Arbeit an einem Album, wird aber von seinem Label gezwungen, hauptsächlich Cover aufzunehmen. Die Plattenverkäufe sind schlecht, was Dylan frustriert. Dylan lernt Sylvie Russo (Elle Fanning) bei einem Konzert kennen und bezaubert sie mit seinen widersprüchlichen Ansichten und Geschichten aus seiner Zeit auf einem Jahrmarkt. Die beiden beginnen eine Beziehung, und er zieht in ihre Wohnung. Vor ihrer Abreise zu einer längeren Klassenfahrt nach Europa gerät Sylvie mit Dylan in Streit. Sie ist verärgert über seine distanzierte Art und seinen bewussten Versuch, seine Vergangenheit vor ihr zu verbergen. Trotzdem ermutigt sie ihn, die Aufnahme seiner eigenen Musik voranzutreiben. Während ihrer Abwesenheit produziert Dylan, beeinflusst von politischen und sozialen Unruhen, eine Reihe sozialkritischer Songs. Dies erregt Baez' Aufmerksamkeit, und die beiden beginnen eine Affäre und künstlerische Zusammenarbeit. Sylvie wird misstrauisch, als sie Dylans berufliche Nähe zu Baez sieht, und 1965 trennen sich Dylan und Sylvie. Dylan ist zwar berühmt, hat aber keine künstlerische Freiheit erlangt und beklagt, den Erwartungen der Branche und der Folkmusik-Community ausgeliefert zu sein. Eine lang erwartete Tournee mit Baez endet im Desaster; ein Streit über Dylans Ego und Baez' Forderung, seine populären Songs anstelle von neuem Material zu spielen, führen dazu, dass Dylan mitten im Auftritt die Bühne verlässt. Dylans Wunsch, sich von Erwartungen zu lösen, treibt ihn dazu, mit E-Gitarre und Rockinstrumenten zu experimentieren – eine kontroverse Richtung in der Folkszene, die überwiegend einfache akustische Arrangements bevorzugt. Dylan stellt seine Band zusammen und beginnt mit den Aufnahmen zu „Highway 61 Revisited“. Dylans neue Ausrichtung bereitet dem Planungskomitee des Newport Folk Festivals besonders Sorgen. Es hat Dylan als Headliner für die Veranstaltung 1965 engagiert, befürchtet aber, dass er seinen umstrittenen neuen Sound präsentieren könnte. Dylan lädt Sylvie zum Festival ein, in der Hoffnung, seine Beziehung zu ihr dadurch wiederzubeleben. Sie nimmt an, doch als sie ein Duett („It Ain't Me Babe“) zwischen Baez und ihm sieht, erkennt sie, dass sie sich in ihrer Beziehung nie wohlfühlen wird, ist verärgert und geht. Dylan folgt ihr mit seiner Triumph zum Dock, von dem aus sie die Insel verlässt, kann sie aber nicht zum Bleiben überreden. Sie verabschieden sich mit einer letzten Zigarette. Das Komitee versucht, Dylan davon abzuhalten, elektrisch zu spielen, und greift schließlich auf Petes leidenschaftliche Bitte zurück, Dylan daran zu erinnern, dass sein Lebenswerk auf dem Spiel steht. Ein betrunkener Johnny Cash (Boyd Holbrook) ermutigt Dylan, die elektrische Show zu spielen, und Dylan zieht seinen Plan durch. Die Menge reagiert gehässig und bewirft die Band mit Beschimpfungen und Gegenständen...







 Laut Produzent Fred Berger sang Chalamet im Film 40 Dylan-Songs und spielte gleichzeitig Gitarre und Mundharmonika. Alle Auftritte wurden live während der Dreharbeiten aufgezeichnet. Timothee Chalamet spielt einen der einflussreichsten Musiker des 20. Jahrhunderts und Literatur-Nobelpreisträger sehr gut, er bleibt durch diese Darstellung auch weiterhin eine rätselhafte Persönlichkeit, die bis heute nicht richtig greifbar ist. Die Inszenierung ist vielleicht etwas zu oberflächlich und vereinfacht um ein Meisterwerk des Genres zu sein. "A Complete Unknown" schaffte aber Nominierungen (Film, Regie, Hauptdarsteller, Nebendarsteller – Edward Norton, Nebendarstellerin Monica Barbara) adaptiertes Drehbuch, Kostümdesign und Ton), konnte allerdings in keiner Kategorie gewinnen.







Bewertung: 7 von 10 Punkten.  

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