Dienstag, 22. Juli 2025

Emilia Perez


 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Jacques Audiard

Völlig neue Identität...

Wahrscheinlich ist Jacques Audiards Musical-Thriller "Emilia Perez" der originellste Film des Jahres. Im Grunde ein Mafia-Drama, allerdings erweitert durch ein Transgenderthema, gespickt mit vielen Musiknummern, die von Zoe Saldana, Gascon, Selena Gomez, Mark Ivanir, Adriana Paz gesungen werden. Geschrieben wurde der soundtrack von der französischen Sängerin Camille und von Clement Ducol.  Bei den Filmfestspielen von Cannes 2024 gewannen die Stars Karla Sofía Gascón, Selena Gomez, Adriana Paz und Zoe Saldaña gemeinsam den Preis für die beste Schauspielerin, während Regisseur Jacques Audiard den Preis der Jury und Clément Ducol und Camille den Soundtrack Award erhielten. Der Film war außerdem für die Goldene Palme und die Queer Palm nominiert. Er wurde außerdem vom American Film Institute zu einem der zehn besten Filme des Jahres 2024 gekürt. Bei der 97. Oscarverleihung erhielt Emilia Pérez 13 Nominierungen, darunter Bester Film, Beste Regie für Audiard, Beste Hauptdarstellerin für transgeschlechtliche Hauptdarstellerin Karla Sofia Gascón und für die Beste Nebendarstellerin Zoe Saldaña, die die Trophäe gewann. Auch der Filmsong "El mal“ wurde prämiert.Weiterhin gab es auch Golden Globes und fünf Europäische Filmpreise (Bester Film, Hauptdarstellerin Karla Sofia Gascon, Beste Regie, Bestes Drehbuch, bester Schnitt).  Natürlich ist so ein Filmgemisch kein konventioneller Film, der sicherlich nicht wenige Zuschauer bereits am Anfang abschrecken könnte, da es völlig verwegen ist Thriller mit Musicalnummern zu kreuzen. Doch die Vorbehalte dürften sich legen, wenn man sich auf diesen hervorragenden Film einlassen kann, der sicherlich ganz großes Kino bietet. Etwas Almodovar ist mit dabei, auch wurden die Macher möglicherweise von der Oper "Carmen" inspiriert. Audiard hat aber etwas Neues geschaffen, die Handlung des Films ist so verwegen wie unwahrscheinlich.  Im Gegensatz zur positiven Branchenreaktion war die Rezeption im mexikanischen Kultursektor geteilt. Kritiker und Interessenvertretungen innerhalb und aus der LGBTQ-Community äußerten sich ebenfalls etwas kritischer.  Rita Mora Castro (Zoe Saldana), eine erfolglose Anwältin in Mexiko-Stadt, führt die Verteidigung in einem Mordfall, in den die Ehefrau eines prominenten Medienvertreters verwickelt ist. Gegen ihr Gewissen argumentiert Rita, die Frau habe Selbstmord begangen. Nach ihrem Sieg erhält Rita einen anonymen Anruf mit einem mysteriösen, aber lukrativen Angebot. Angesichts ihrer Unzufriedenheit stimmt sie einem Treffen zu. Ihr Mandant, der sich als Kartellboss Juan „Manitas“ Del Monte (Karla Sofia Gascon) entpuppt, äußert den Wunsch, sich heimlich einer geschlechtsangleichenden Operation zu unterziehen und ein neues und authentisches Leben als Frau zu beginnen. Nach Konsultationen mit Ärzten in Bangkok und Tel Aviv findet Rita einen Chirurgen (Mark Ivanir), der sich bereit erklärt, den Eingriff durchzuführen, nachdem sie Manitas' Erinnerungen an Geschlechtsidentitätsstörungen in ihrer Kindheit gehört hat. Nach dem Eingriff werden Manitas' Frau Jessi (Selena Gomez) und ihre Kinder in die Schweiz übersiedelt. Jessi bittet darum, stattdessen in die USA zu ihrer Schwester gehen zu dürfen, doch man erfährt ihr, dass die Schweiz zu ihrer Sicherheit gewählt wurde. Rita erhält eine exorbitante Summe für ihre Dienste. Manitas täuscht unterdessen den Tod vor und beginnt ein neues Leben als Emilia Pérez. Vier Jahre später begegnet Rita in London Emilia, die sich wünscht, wieder mit ihren Kindern zusammenzukommen. Rita arrangiert die Rückkehr Jessis und der Kinder nach Mexiko-Stadt, wo Emilia leben soll. Sie stellt sie als entfernte, wohlhabende Cousine von Manitas vor, die sich freiwillig bereit erklärt hat, die Kinder großzuziehen. Jessi erkennt Emilia nicht und widersetzt sich der Vereinbarung. Schließlich stimmt sie der Rückkehr nach Mexiko zu, trifft dort aber Gustavo Brun (Edgar Ramirez) wieder, einen ehemaligen Liebhaber, mit dem sie in den späteren Jahren ihrer Ehe eine Affäre hatte. Während sie sich an ihr neues Leben in Mexiko gewöhnen, treffen Rita und Emilia zufällig die Mutter eines vermissten Kindes. Emilia denkt über ihre kriminelle Vergangenheit nach. Später, als sie ihren Sohn ins Bett bringt, sagt der, sie würde wie sein verstorbener Papa riechen.  Reumütig nutzt Emilia ihre Kontakte zu inhaftierten Kartellmitgliedern, um eine gemeinnützige Organisation zu gründen, die die Leichen von Kartellopfern identifiziert, um sie ihren Familien zurückzugeben, damit diese endlich Trauerarbeit leisten können und abschließen können. Rita und Emilia arbeiten beim Aufbau der Organisation und der Gewinnung von Spendern zusammen, von denen einige, wie Rita bemerkt, gefährlich und korrupt sind.. Eeine Frau (Adriana Paz), deren gewalttätiger Ehemann von der Organisation identifiziert wurde, trifft sich mit Emilia, um dessen Tod zu bestätigen. Die beiden beginnen daraufhin eine Beziehung. Unterdessen knüpft Jessi neue Kontakte zu Gustavo - eine Affäre mit Tragweite...







Die Geschichte klingt nicht ganz realistisch, aber es ist Kino und Audiard erzählt eine transsexuelle Geschichte mit großer Faszination. Ein völlig verrücktes Musical, dass lange im Gedächtnis bleibt, weil es eben so einzigartig ist. Das Ensemble spielt grandios.







Bewertung: 8,5 von 10 Punkten.  

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