Regie: David Ayer
Schurken mutieren zu Superhelden...
Inzwischen hat das Kinodebüt der "Suicide Squad" bereits 745,6
Millionen Dollar weltweit eingespielt und liegt derzeit auf Platz 82 in
der Liste der einspielstärksten Blockbuster. Damit ist der Film ein
weiterer Hit für DC Extendet Universe, die bereits mit "Man of Steel"
und "Batman vs. Superman Dawn of Justice" erfolgreich Storys von DC
Comics verfilmten. Regie führte David Ayer, der sicherlich mit dem
Kassenerfolg seinen bisher größten Hit landen konnte. Dennoch fand ich
seine vorherigen Arbeiten aus dem Thriller und Kriegsfilmgenre wie
"Street Kings", End of Watch" und auch "Herz aus Stahl" gesamthaft
besser. Zwar macht die schrille Comicverfilmung ca. 1 Stunde lange alles
richtig, aber dann gleitet der Stoff irgendwie aus dem Ruder. Schuld
daran ist das übliche Actionfeuerwerk der Techniker. Das ist wohl
vielleicht vom jungen Zielpublikum so gewollt, aber die Atmosphäre
bleibt auf der Strecke bei soviel Hiimmelsfahrtskommando nach Schema F,
hier eine Explosion, dort einige Collateralschäden und inmitten einer
sehr alten Macht, personifiziert durch die Enchatress, die mit viel
visuellem Budenzauber gezeigt wird.
Dennoch sind die Selbstmörder cool gestaltet - für das Make Up und
die Frisuren gabs sogar gerechterweise den Oscar. Aus welchen Antihelden
setzt sich dieses Selbstmordkommando zusammen ? Da wäre einmal Deadshot
(Will Smith), der beste Auftragskiller von Gothan City. Dennoch möchte
er für seine kleine Tochter ein guter Mensch und Held sein. Sie weiß
aber von ihrer Mom, dass Daddy schlimme Sachen machen. Von Batman (Ben
Affleck) wird er gefangen genommen und ins Gefängnis Belle Reve
gebracht. Dort sitzt auch Jokers (diesmal Jaret Leto, der die Rolle sehr
schrill und überzeichnet darstellt) Freundin Harley Quinn (Margot
Robie), eine psychopathische Killerin - früher war sie mal die seriöse
Dr. Harleen F. Quinzel, bevor sie von ihrem jetzigen Stecher Joker einer
Gehirnwäsche unterzogen wurde. Auch die Superganoven El Diablo (Jay
Hernandez), der Meisterdieb Captain Boomerang (Jai CouArtney), der
Killer Croc (Adewale Akinnuoye-Agbaje) und der Söldner Slipknot (Adam
Beach) sitzen dort ein und werden von der skrupellosen Regierungsbeamtin
Amanda Waller (Viola Davis) aus dem Knast geholt. Sie werden von mir
mittels einem eingepflanztem Chip im Körper, der ein Explosion auslösen
kann, mehr oder weniger gezwungen an einer Mission teilzunehmen, um die
Welt in Gothan City zu retten und Frieden wiederherzustellen. Doch so
einfach ist das nicht. Da die Gruppe derzeit nichts besseres vorhat
machen sie auch alle mit und es gilt die ehemalige Archäologin Dr. June
Flatt (Cara Delevigne) aus dem Körper der bösen Zauberin Echantress zu
holen - der Leiter der Suicidal Squad, Kommandant Rick Flagg (Joel
Kinnamann) ist daran besonders interessiert, da er der Geliebte von June
ist. Leider ist inzwischen auch der Bruder dieser gemeinen Hexengöttin,
der Incubus heißt, aufgewacht. Und besiegen lässt sich die Hexe nur,
wenn man ihr das Herz entreißen kann....
Ausserdem ist Clint Eastwoods attraktiver Sohn Scott in der Rolle
eines Navy Seal Lieutenants zu sehen. Dem Film wurde auch ein guter und
effektiver Soundtrack mit auf den Weg gegeben, vor allem der Song im
Abspann von Twenty One Pilots "Heathens" erweist sich als Ohrwurm. Auch
Eminems "Without me" oder Lil Wayne and Co. mit "Sucker for Pain" sind
zu hören. Diese Zutaten und vor allem die coolen Helden, die mit coolen
Sprüchen ihre Mission erledigen, machen "Suicidal Squad" natürlich zu
einem Kinohit mit Kultpotential. Schade, dass man durch ein übliches
Actionfeuerwerk zuviel des Guten bringt. Das kann natürlich keine
originellen Ideen ersetzen und an dieser Stelle droht der Film in der
Mitte langweilig zu werden und verspielt seinen imposanten Anfang.
Weniger wäre da mehr gewesen.
Bewertung: 6 von 10 Punkten.