Dienstag, 22. Januar 2019
Alpha
Regie: Albert Hughes
Mein Freund, der Wolf...
Filme, die in der Prähistorischen Zeit spielen, gibt es nicht viele. Der 2008 entstandene "10.000 BC" von Roland Emmerich über die Abenteuer des Mammutjägers D´Leh war trotz des imposanten Auftritts eines CGI Säbelzahntigers eine echte Enttäuschung. Auch "alya und der Clan des Bären" aus dem Jahr 1986 - gedreht von Michael Chapman - blieb hinter den Erwartungen zurück. "Caveman" von Carl Gottlieb mit Steinzeitmensch Ringo Starr war eher albern. Die einzige authentische Beschreibung des Lebens in dieser Zeit gelang Jean Jacques Annaud mit seinem höchst interessanten und düsteren Steinzeitabenteuer "Am Anfang war das Feuer".
Annauds Film gewann zwei Cesars (Bester Film 1982, Beste Regie) und einen Oscar für das Beste Make up. Besonders authentisch war auch die Idee für diesen Film ein konstruierte Sprache für die Steinzeitmenschen einzusetzen. Der gesamte Film kam ohne ein dem Zuschauer verständliches Wort aus. Soviel Authentizität konnte sich "Alpha" leider nicht leisten, was mir gleich zu Anfang auffiel. Auch manche Szenen wirken etwas unglaubwürdig. Dennoch schaffte es Regisseur Albert Hughes seiner Geschichte eine gewisse Faszination und Magie zu verleihen.
Die Geschichte spielt etwa vor 20.000 Jahren in Europa. Ein kleiner Stamm von Jägern und Sammlern bereitet sich auf eine bald beginnende große Jagdexpedition vor. Das Fleisch der mächtigen Steppenbisons soll den Stamm durch den harten Winter bringen, der bald kommen wird. Tau (Johannes Haukur Johannesson) ist der Führer des Stammes und verheiratet mit Rho (Nattasia Malte). Sein heranwachsender Sohn Keda (Kodi Smit-McPhee) wird zum ersten Mal mit dabei sein. Die Mutter hat Angst um ihn, doch er hat mit einem weiteren etwa gleichaltrigen Jungen bewiesen, dass er für die Jagd alt genug ist. Beide hatten eine brauchbare Speerspitze anfertigen können. Einige Männer werden von dieser Jagd nicht mehr zurückkehren, denn die Gefahren sind groß. Der Stärkere wird überleben. Auf dem Weg zu den gefährlichen Bisons ist auch das Jagdgebiet der Wölfe oder der Steinzeitlöwen.
Als die Männer im Hinterhalt lauern, um die Bisons anzugreifen, ahnt der junge Krieger noch nicht, dass er bald sein größtes Abenteuer bestehen muss. Er wird von einem Büffel verletzt und aufgespießt. Der Büffel rennt auf die Schlucht zu und Keda stürzt in die Tiefe. Immer weiter runter und er bleibt regungslos auf einem kleinen Felsspalt liegen. Sein Vater und die anderen Männer glauben, dass er ums Leben kam und ziehen nach der Jagd wieder nach Hause. Dann wacht der Junge verletzt auf. Er hat mehrmals Glück und kann ohne weitere Verletzung die Steilwand herunterklettern. Er kann sich durch den starken Regen sogar runter fallen lassen, da ein Sturzbach entstanden ist. Nun steht ihm der weite Weg nach Hause bevor. Die Chancen dort anzukommen sind aber eher gering. Denn der Winter setzt ein. Als ein Wolfsrudel ihn anfällt, kann er die gefrässigen Tiere noch abwehren und einen der Wölfe verletzen. Er versucht das Tier wieder gesundzupflegen und findet in dem Feind bald einen wertvollen Freund...
Insgesamt kann der Film vor allem durch die hervorragende Kameraarbeit des Österreichers Martin Gschlacht, der bereits mit Filmen wie "Hotel", "Revanche", "Lourdes" oder "Ich seh Ich seh" großartige Leistungen bewiesen hat. Seine Bilder der ungezügelten und unberührten Natur sind sehr imposant. Auch der junge australische Hauptdarsteller Kodi Smit-McPhee zeigt nach guten Leistungen in "The Road", "Let me in" und dem Western "Slow West" erneut eine überzeugende Leistung. Sein Partner ist der fünf Jahre alte tschechische Wolfhund Chuck, der den wilden Wolf spielt. Der Film kam auf ein gutes Einspielergebnis von 99 Millionen Dollar und setzt durchgehend auf sein wichtiges Thema "Mensch und Tier als Freunde". Ein Thema, das mir als Tierfreund auch persönlich sehr am Herzen liegt. Daher muss am Ende auch noch der dunkle Fleck erwähnt werden, der auf der Produktion von "Alpha" lastet. Am 27. April 2016 wurden für die Dreharbeiten am Set in Alberta fünf Bison-Kadaver verwendet. Die Tiere wurden wohl am Vortag geschlachtet und teilweise enthäutet worden, um in einer bestimmten Szene verwendet zu werden. Die American Humane Association, die die Verwendung von Tieren verbietet, die zum Zweck der Filmproduktion getötet wurden, untersuchte diesen Vorfall. Das Ergebnis ist mir nicht bekannt, aber wenn es wahr wäre, dann fände ich dies sehr traurig. Gerade bei einem Film, der FÜR das Zusammenleben zwischen Mensch und Tier wirbt.
Bewertung: 8 von 10 Punkten.
Bringing out the Dead
Regie: Martin Scorsese
Die Stadt, die niemals schläft...
Mit seinem 1999 entstandenen "Bringing out the Dead" landete der erfolgsverwöhnte Martin Scorsese eine echte Bauchlandung an der Kinokasse. Sein spirituelles Sequel zu "Taxi Driver" spielte nur ca. 16 Millionen Dollar ein, die Produktionskosten lagen doppelt so hoch. Wie so oft ist New York "the city that never sleeps" Hauptdarsteller des Films, der ansonsten keine straffe Dramaturgie aufweist. Scorsese und der geniale Kameramann Robert Richardson (Oscar für JFK, Aviator und Hugo Cabret) folgen mit der Kamera an drei aufeinanderfolgenden Tagen und vor allem Nächten dem ausgebrannten Rettungssanitäter Frank Pierce, der von Nicholas Cage sehr einfühlsam und glaubwürdig dargestellt wird. Seine Fahrten mit drei verschiedenen Kollegen gestalten sich immer als sehr elektrisierend, man benötigt viel Adrenalin um an die Orte zu fahren, wo der Abgrund des menschlichen Elends wartet. Die schillernde und pulsierende Großstadtmetropole präsentiert ihre menschlichen Opfern - an Unfallorten, bei Schlägereien, in den heimischen Wohnzimmern. Die Hauptantriebsfeder um diesen Job wirklich machen zu können ist "Leben retten", doch dies gelingt nicht immer und so besteht seine Aufgabe auch darin an den Ort der Gewalt, des Zusammenbruchs oder des Sterbens nicht nur Hilfe, sondern auch Ermutigung zu bringen.
Mit seinem Kollegen Larry Verber (John Goodman) wird er in die Wohnung einer Familie gerufen, wo der alte Vater einen Herzinfarkt erlitten hat und tot zu sein scheint. Doch mit Hilfe des Defibrillators und dem Abspielen einer Frank Sinatra Schallplatte (die hörte der Mann gerne) gelingt die Wiederbelebung noch vor Ort. Dann nichts wie ab in die Notaufnahme, die immer heillos überlastet ist und wo Schwester Constanze (Mary Beth Hurt) an der Rezeption arbeitet und die Anamnese durchführt. Die Tochter des Notfallpatienten heißt Mary (Patricia Arquette), Frank spendet der jungen Frau etwas Trost.
Am anderen Tag macht Frank Dienst mit dem wiedergeborenen Christen Marcus (Ving Rhames), der das Kunststück besitzt die Rettungen dieser Nacht als großes Werk von Jesus Christus aussehen zu lassen. Die neugierigen Passanten vor Ort, die mit ihm gebetet haben, finden die beiden Sanitäter irre cool. Irgendwie lässt Frank das Schicksal von Marys Vater nicht los, der immer noch auf der Intensivstation liegt und inzwischen 14 mal wiederbelebt wurde. Frank ist ausgepowert und sieht immer wieder den Geist der verstorbenen Rose (Cynthia Roman) vor sich. Er hat nach wie vor Schuldgefühle, dass er die junge Frau nicht retten konnte. Wie Travis Bickle in "Taxi Driver" reist Frank wie ein Bootsmann am Fluß Styx durch die nächtlichen Straßen, während der Dampf aus den Schächten steigt, als ob unten ein großes Feuer brennen würde. Er sieht dann tote Menschen, die ihm begegnet sind in seinem harten Job. Frank weiß aber auch, dass er gegen das Schicksal machtlos ist. Er trifft Mary wieder, die einen Drogendealer (Cliff Curtiz) besucht, der ihr den Stoff "zum Entspannen" gibt. Sie schläft in dessen "Oase", wo Frank sie gerne herausholen will, doch sie schläft zu fest.
In der dritten Nacht ist der durchgeknallte und äusserst aggressive Tom Wolls (Tom Sizemare) sein Kompagnon im Krankenwagen. Der nervt sich wegen dem verrückten Noel (Marc Anthony), ein Drogensüchtiger und Dauergast in der Notfallaufnahme. Als er sieht, dass Noel die Fensterscheiben einiger Autos mit einem Baseballschläger einschlägt, hat er genug. Er will Noel mehr oder weniger den Kopf einschlagen. Dieser wird aber im letzten Moment von Frank gerettet. Und auch der Drogendealer vom Vortag wird noch einmal in Erscheinung treten und Frank kann auch ihn retten, der aufgespießt auf dem Geländer seines Balkons im 14. Stock und im Angesicht des Todes "Ich liebe diese Stadt" in den Nachthimmel schreit...
"Bringing out the Dead" basiert auf dem Roman von Joe Connelly, der selbst einmal New Yorker Rettungssanitäter war. Das Drehbuch von Paul Schrader ist ein weiteres Kapitel in der langjährigen fruchtbaren Schriftsteller-Regisseur Kollaboration. Schrader ist auch verantwortlich für die Drehbücher von "Taxi Driver", "Raging Bull" oder "Die letzte Versuchung Christie". Die Geschichte hat keinen wirklichen Plan, denn auch die Tage des Rettungsassistenten scheinen weder einen Anfang noch eiin Ziel zu haben. Sie schweben dahin wie ein langatmiger Horror. Frank, der Protagonist ist nicht fit - er hallzuniert, nur widerwillig fährt er mit seinem Wagen zum nächsten menschlichen Inferno. Sein Job ist auch gleichzeitig seine persönliche Tragödie - er ist gut in seinem Metier, doch sie geht nie zuende. Vom Burn out bis zum Wahnsinn ist es nicht mehr weit. Für mich sind diese schrägen und skurrilen Amulanzfahrten extrem gut gelungen und weisen auch "Bringing out of the Dead" als weiteres Meisterwerk des Regisseurs aus. Zwar kleiner und unauffälliger als seine opulenten Mafiafilme, aber gerade auch in diesen gut beobachteten Großstadtportraits wie "Die Zeit nach Mitternacht" oder "Hexenkessel" erweist er sich als bedeutender Filmemacher, der viel über die Menschen, ihren Ort und ihre Zeit, zu erzählen weiß.
Bewertung: 10 von 10 Punkten.
Casino
Regie: Martin Scorsese
Das Paradies der Spieler....
"Casino" aus dem
Jahr 1995 ist nicht nur einer der großen Mafiafilme von Martin Scorsese,
sondern hat darüberhinaus eine starke Ähnlichkeit mit dem später
entstandenen "Wolf on Wall Street". Grund dafür ist das in beiden Filmen
dominante Thema "Die Macht des Geldes". Auch der fünf Jahre zuvor
entstandene "Good Fellas" widmete sich stark der Gier nach Schotter.
40 Millionen Dollar Produktionskosten fielen bei diesem ausufernden
178 Minuten langem Las Vegas Monumentalfilm an. Es lohnte sich aber -
an der Kasse spielte "Casino" 116 Millionen Dollar ein und wurde ein
guter Kassenhit.
"Wenn es die Mafia nicht gäbe, müsste man sie erfinden" - das
gleiche gilt auch für Las Vegas. Ein Ort, mitten in der Wüste, wo die
Regeln irgendwie aufgehoben schienen, an dem es keinen Tag und keine
Nacht gibt. Wo alles einen Preis hat und wenn das Glück mit Dir ist,
dann gehst du als Millionär nach Hause. Aber die meisten Menschen
verlieren ihr Geld, denn das meiste Geld sackt das Casino ein.
Robert Altman hat 1974 mit "California Split" eine kleine Filmperle
über Spieler gemacht, die süchtig nach dem Glücksspiel sind. Ähnlich
ging Paul Thomas Anderson in seinem 1996 gedrehten Neo Noir "Hard Eight"
vor - er porträtiert vier Spieler in Las Vegas. 1991 inszenierte Barry
Levinson mit "Bugsy" den Mobster Bugsy Siegel als Gründervater des
Konzepts der Hotelcasinos und des modernen Las Vegas. Seit 1941 betrieb
der Gangster ein Wettbüro in Las Vegas und kaufte vier Jahre später mit
seinen Partnern Meyer Lansky, Moe Sedway und David Berman ein
Glücksspielhotel, dass er gewinnbringend verkaufte. Diesen Gewinn
investierte er in den Bau des Flamingo Las Vegas, ein Hotelcasino mit
Hollywoodflair und so konzipiert, dass auch Stars dort auftreten
konnten.
Genauso schillernd wie bei Levinson geht es auch bei Scorsese zu.
"Casino" basiert auf einem Buch von Nicholas Pileggi, der
uneingeschränkten Zugang und größtes Vertrauen zu einem Mann hatte, der
einst vier Casino für die Mafia betrieb und dessen wahre Geschichte die
Handlung des Films inspiriert.
Doch "Casino" beginnt zuerst mit einer Szene, in der gleich eine
Autobombe explodieren wird. Sie soll Sam "Ace" Rothstein (Robert de
Niro) ins Jenseits befördern und als er den Zündschlüssel dreht, kommt
es zur Explosion. Dies geschieht 1983 und der Film geht sofort nach der
Katastrophe mit einem brennenden Auto 10 Jahre zürück. In dieser Zeit
ist Rothstein ein erfolgreicher Berufsspieler und pflegt gute
Beziehungen zur Mafia, vor allem mit dem Paten Remo Gaggi (Pascale
Gajano). Obwohl er kein Italiener sondern Jude ist, bekommt er die
Chance in Las Vegas das neue Casino "Tangiers" zu leiten. Da er
vorbestraft ist, wird einfach nur eine Lizenz als Restaurantmanager
beantragt und der strafrechtlich nicht vorbelastete Philip Green (Kevin
Pollak) wird offiziell Kasinochef, ist aber lediglich ein "Strohmann".
Wichtig für die Mafiabosse ist nur, dass das Kasino sehr viel Geld
macht. Und dass es keine Probleme gibt - damit dies alles funktioniert
wird Polizei, Politik und Behörden "geschmiert". Tatsächlich erweist
sich Rothstein als echter Macher, er verdoppelt die Gewinne. Zur seiner
Unterstützung und dass die Gelder reibungslos fließen schickt die Mafia
den skrupellosen Nicky Santoro (Joe Pesci) nach Las Vegas. Nicky ist ein
Jugendfreund von Rothstein. Der weiß auch, dass Nickys Auftauchen
Probleme mit sich bringen kann, da dieser auch auf eigene Rechnung
arbeitet. Mit Nicky und seiner Bande wird das Klima auch um ein
vielfaches krimineller. Der jähzornige Nicky hat Null Skrupel und macht
sich bald unbeliebt. Zur gleichen Zeit verliebt sich Rothstein in die
attraktive Ginger McKenna (Sharon Stone), eine exklusive
Edelprostituierte mit einer Schwäche und einer Hörigkeit für ihren
Ex-Zuhälter Lester Diamond (James Woods). Immerhin schafft es Rothstein,
dass Ginger seinen Heiratsantrag annimmt...
Was folgt ist nicht das große Glück, sondern im Laufe der Ehe
nehmen die Hassgefühle immer mehr zu. Bald spielt auch die schöne
Blondine ein falsches Spiel und der Traum vom großen Geld endet in
vielen Fällen mit dem Tod. Sharon Stone wurde für die Rolle der Ginger
bei der Oscarverleihung 1996 mit einer Nominierung als beste
Hauptdarstellerin bedacht - sie musste sich am Ende allerdings von Susan
Sarrandon geschlagen geben. Bei den Golden Globes liefs besser...dort
gewann Stone den Preis und es ist bis heute ihre beste Performance
geblieben. Anfänglich wirkt "Casino" etwas unterkühlt und an manchen
Stellen wie ein Dokumentarfilm, dann hält der reale Wahnsinn (durch
unersättliche Gier) Einzug im Casino und Scorsese ist voll in seinem
Element. Schonungslos zeigt Scorsese das Treiben in den Spielhöllen, das
Zählen des vielen Geldes, die Aktivitäten der Mafia - auch wie sie ihre
Einnahmen mit rücksichtsloser Gewalt sichern. "Las Vegas, das ist für
uns Spieler das, was Lourdes für die Gebrechlichen und Verkrüppelten
ist" wird Ace Rothstein einmal im Film sagen. Dabei erweist sich dieses
Umfeld als Vorhof zur Hölle...sowohl geschäftlich wie privat. Und deNiro
und Pesci spielen natürlich wieder genauso genial auf wie in "Good
Fellas".
Bewertung: 10 von 10 Punkten.
Der Pate Teil 3
Regie: Francis Ford Coppola
Michael Corleones Vermächtnis...
Bei der Verleihung der Academy Awards 1991 ging "Der Pate Teil 3"
mit insgesamt sieben Nominierungen ins Rennen. Als bester Film, bester
Nebendarsteller Andy Garcia, beste Kamera Gordon Willis, Coppola für die
Regie, Carmine Coppola für den besten Filmsong, bester Schnitt und
bestes Szenenbild war er gleich nach "Der mit dem Wolf tanzt" (12
Nominierungen) einer der Topfavoriten am 25. März 1991. Doch am Ende
ging der dritte Teil der großartigsten Mafiasaga ever leer aus.
Leider...denn "Der Pate Teil 3" hat nur einen entscheidenden Nachteil:
Seine beiden überlebensgroßen Vorgängerfilme. Verglichen mit diesen
Meisterwerken kann er nur verlieren, dennoch halte ich Coppolas Nummer
Drei für einen extrem guten, intelligent erzählten und meisterhaft
verschachtelten Top-Krimithriller der 90er Jahre. Schade, dass Al Pacino
nicht mal nominiert wurde. Ich finde die Rolle des Michael Corleone ist
Pacinos Rolle seines Lebens. Für wichtige Nebenrollen konnten Filmstars
wie Eli Wallach, George Hamilton oder Raf Vallone gewonnen werden.
Natürlich wurde das Drehbuch von Mario Puzo geschrieben, es
vervollständigt damit auch die Geschichte der Corleones. Michael
Corleones, der das Mafia-Imperium von seinem Vater erbte hat, ist zwar
im Jahr 1979 ein sehr reicher Mann, doch er hat private Niederlagen
erleiden müssen. So hat sich seine Frau Kay (Diane Keaton) von ihm
getrennt und hat die Erziehung ihrer beiden Kinder Mary (Sofia Coppola)
und Anthony (Franc D´Ambrosio) übernommen. Anthony hat auch nicht vor
dem Wunsch seines Vaters nachzukommen und Anwalt zu werden. Er hat
gesangliches Talent und will in der Oper singen. Mary ist inzwischen
eine hübsche junge Frau, die nicht glauben will, was man alles über die
früheren Verbrechen und Machenschaften ihres Vaters sagt. Hat er
tatsächlich seinen Bruder Fredo ermorden lassen ?" Alles beginnt wieder
bei einer Familienfeier. Wie sein Vater lässt auch Michael Corleone
seine Leute, falls sie ein Anliegen haben, bei sich vorsprechen.
Vor Ort ist auch der junge Vincent Mancini (Andy Garcia), der
uneheliche Sohn von Sonny Corleone. Er hat eine Fehde mit Joey Zaza (Joe
Mantegna). Michael soll auf Bitten seiner Schwester Connie (Talia
Shire), die große stücke auf Vincent hält, schlichten. Doch es kommt zum
Eklat bei der Unterredung, denn Vincent beißt seinem Feind Zaza ins
Ohr. Obwohl Michael solch ein feuriges Temperament eher für unbesonnen
und unklug hält, ist er von der Loyalität beeindruckt und stimmt zu, den
Hitzkopf in das Familienunternehmen aufzunehmen.
Was sich als gute Entscheidung herausstellt. Denn bald ist Michaels
Leben in Gefahr. Erzbischof Gilday (Donald Donnely) Chef der
VatikanischenBank, hat ein massives Defizit in der Kasse und braucht die
Hilfe von Corleone. Der bietet der Bank 600 Millionen Dollar für Aktien
von" Internationale Immobiliare". Das könnte Corleone zu einem der
reichsten Männer überhaupt machen. Don Altobello (Eli Wallach) würde
gerne auch als Partner einsteigen, auch andere Mafiapaten. Michael will
dies aber nicht, damit macht er sich aber einen mächtigen Unbekannten zu
seinem Feind. In Atlantic City wird ein Anschlag auf die Paten verübt,
Michael kann mit Hilfe von Vincent entkommen. Wer könnte für diesen
Anschlag verantwortlich sein ? Während Michael überlegt, wer sein Feind
ist, hat sich seine Tochter bereits in ihren Cousin Vincent verliebt.
Eine verbotene Liebe inmitten des Mafiakrieges...
Sofia Coppola wurde für ihre Rolle als Mary sehr stark kritisiert.
Sie bekam sogar eine Nomierung für die goldene Himbeere. Was ich
allerdings nicht nachvollziehen kann. Ich finde Sofia Coppola macht ihre
Sache als Schauspielerin sehr gut, aber diese unberechtigte Kritik soll
auch auschlaggebend dafür gewesen sein, dass Sofia in den Regiestuhl
wechselte und inzwischen einer der wichtigsten weiblichen Filmregisseure
geworden ist.
Einen zusätzlichen Reiz erhält der Film noch durch seine
Nebenhandlung im Vatikan. Als Papst Paul der VI. stirbt, wird der sehr
unkonventionelle Papst Johannes Paul der I. gewählt. Nach einem
Pontifikat von nur 33 Jahren stirbt er - sein Tod ließ sehr schnell
einige Verschwörungstheorien aufkommen. Raf Vallone spielt den Papst des
Lächelns. Auch Eli Wallach bekam noch einmal eine bemerkenswerte Rolle
als alternder Don Altobello, der am Ende vonder gütigen Connie Corleone
vergiftet wird.
Bewertung: 9,5 von 10 Punkten.
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