Sonntag, 24. Januar 2021

Rendezvous mit einer Leiche


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: J. Lee Thompson

Mord im Westjordanland...

Der britische Filmregisseur landete vor allem mit dem Thriller "Ein Mann sieht rot" einen riesigen Welterfolg. Der Brite inszenierte auch die beiden Fortsetzungen sowie mit "Kalter Hauch" den besten Bronson Thriller überhaupt.
Die 1987 realisierte Agatha Christie Verfilmung fällt in seiner Filmographie etwas aus dem Rahmen. In den 60er Jahren wurden Christies Abenteuer der alten Hobbydetektivin Miss Marple erfolgreich mit Margaret Rutherford verfilmt. 1974 war "Mord im Orient Express" von Sidney Lumet der zehnterfolgreichste Film in den Kinos. Es folgte die opulente Verfilmung "Tod auf dem Nil" von John Guillerman. In beiden Filmen war Hercule Poirot, der Meisterdetektiv aus Belgien, am Tatort und konnte mit seinem genialen Spürsinn den Mord aufklären. 1980 gabs zur Abwechslung durch Guy Hamiltons "Mord im Spiegel" wieder einen Fall für Miss Marple. Auch "Das Böse unter der Sonne" - erneut mit Peter Ustinov als Poirot wurde ein Erfolg. Somit ist Michael Winners "Rendezvous mit einer Leiche" eine Art Nachzügler zu dieser erfolgreichen Filmreihe mit Werken von Agatha Christie. Einmal brillierte Albert Finney als Meisterdetektiv, dreimal wurde Ustinov für diese Rolle verpflichtet. So ist er auch in "Rendezvous mit einer Leiche" zu sehen.
Dieses Mal geschieht der Mord in der antiken Ruine Kumran im Westjordanland, nahe dem Nordwestufer des Toten Meeres. Das Opfer ist die schwerreiche Emily Boyton (Piper Laurie), eine ehemalige Direktorin eines US-Gefängnisses, die durch eine Heirat zu einem beträchtlichen Vermögen kam. Ihr Mann hatte aber das Testament in den letzten Tagen seines Lebens noch zugunsten seiner Kinder verändert - so wollte er, dass die Kinder und seine Frau das Vermögen zu gleichen Teilen erben. Das erste Testament dagegen sprach alles der Ehefrau zu, die Kinder sollten erst dann erben, wenn auch ihre Stiefmutter stirbt. Obwohl der Familienanwalt (David Soul) den Betrug nicht mitmachen will, wird er von Emily gezwungen das neue Testament zu vernichten - dies gelang ihr durch eine raffinierte Erpressung. Bei der Testamentseröffnung ist der Schock groß und die Kinder Lennox (Nicholas Guest) und Frau (Carrie Fisher), Carol (Valerie Richards), Raymond (John Terlesky) und Ginevra (Amber Bezer) sind ausser sich vor Wut. Immerhin lädt die Betrügerin die gesamte Familie zu einer ausgedehnten Reise nach Europa ein, die dann im britisch regierten Palästina friedlich ausklingen soll. Natürlich ist Hercule Poirot ebenfalls auf gleicher Reise. Er freundet sich mit der junge Ärztin Dr. Sarah King (Jenny Seagrove), einer weitere Mitreisenden, an. Weitere Reisende sind Lady Westholme (Lauren Bacall) und die nette Miss Quinton (Hayley Mills)...



Als Colonel Carbury ist Sir John Gielgud zu sehen. Sowohl Gielgud als auch Lauren Bacall spielten schon beim "Mord im Orient Express" mit. Wenn man diese Verfilmungen miteinander vergleicht, dann ist Sidney Lumets Klassiker sicherlich der beste von Allen. Und "Tod auf dem Nil" oder "Das Böse unter der Sonne" sind ebenfalls sehr gute Christie Kinoadaptionen. Mit diesen Arbeiten kann der Nachzügler zwar nicht ganz mithalten - bietet aber dennoch sehr gute, gepflegte Krimiunterhaltung mit einem überzeugenden Ensemble. Piper Laurie und Lauren Bacall dürfen auch ein bisschen Overacting zeigen.




Bewertung. 7,5 von 10 Punkten. 

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