Regie: Jacques Demy
Souveniers der ersten Liebe...
Der 1964 von Jacques Demy gedrehte Musicalfilm "Die Regenschirme
von Cherbourg" war sehr eigenständig und originell, trotzdem landete der
Regisseur damit auch an der Kinokasse ein Volltreffer.
Es wird nie gesprochen, alle Dialoge wurden als Rezitativ von
professionellen Sängern wie Danielle Licari, Jose Bartel, Christine
Lagrand, Georges Blaness, Claudine Meunier und Claire Leclerc gesungen.
Die Musik wurde von Michel Legrand geschrieben und seine Arbeit
wurde bei den Academy Awards 1966 mit zwei Nominierungen belohnt, eine
ging an den besten Song "I will wait for you", der andere für den besten
Score. Auch Regisseur Jacques Demy wurde für das beste Drehbuch
vorgeschlagen. Am Ende ging "Die Regenschirme von Cherbourg" aber leider
leer aus. Ein Jahr vorher war Demys Film schon im Oscarrennen, denn er
wurde von Frankreich als bester ausländischer Film vorgeschlagen, er
unterlag aber Vittorio de Sicas "Gestern, heute, Morgen".
Ganz stark dominiert die Musik die wunderschönen Farbbilder - und
die wurden wahr, weil sich Regisseur Jacques Demy etwas getraut hat.
"Man hatte immer Bedenken, Farbe ins Kino zu setzen, obwohl man in der
Malerei Farbe setzt und keine Angst davor hat. Im Film aber gibt es
einen Furcht vor schlechtem Geschmack. Man bleibt ständig diesseits
seiner Möglichkeit" - so äusserte sich der Filmemacher einmal zu seinem
filmischen Wagnis, das Hollywood mit "La La Land" vor einiger Zeit
wieder in Erinnerung rief.
Ein Film in dem die Geschichte nur gesungen wird - ganze 91 Minuten
lang - das hätte ein Flop oder aber ein verkannter Arthausfilm werden
können. Demy schaffte aber einen echten Welterfolg. Irgendwann entfalten
auch die etwas entrückten Melodien von Legrand eine gewisse Magie, die
die Poesie und die Melancholie der Geschichte perfekt unterstreicht.
Es ist die Geschichte zweier Liebenden im November 1957 in der
alten Hafenstadt Cherbourg. Dort lebt der 20jährige Automechaniker Guy
Foucher (Nino Castelnuovo). Seine Freundin heißt Genevieve (Catherine
Deneuve), die 17jährige Tochter von Madame Anne Emery (Anne Vernon).
Madame Emery ist die Besitzerin einer Regenschirmboutique, die leider im
Moment nicht viel an Umsatz bringt und die Pleite kurz bevor steht. Guy
wurde von seiner Tante Elise (Mireille Perry) aufgezogen, die nun
bettlägerig ist und von der jungen Madeleine (Ellen Farner), betreut
wird. So wie Madeleine Guy manchmal ansieht, könnte man denken, dass sie
heimlich in ihn verliebt ist. Guy will aber Genevieve heiraten. Deren
Mutter mahnt zur Zurückhaltung, zumal Guy noch nicht mal seinen
Militärdienst absolviert hat. Und tatsächlich kommt der
Einberufungsbefehl nach Algerien. Guy muss für 2 Jahre fort. Eine echte
Herausforderung für die junge Liebe, es kommt in der Nacht vor Guys
Abreise zu einer gemeinsamen Nacht. Genevieve wird schwanger, lernt aber
in dieser Zeit den jungen Geschäftsmann Roland Cassard (Marc Michel)
kennen, den die Mutter sehr gerne als gut situierten Schwiegersohn
hätte....
Am Ende des Films treffen sich Guy und Genevieve nach 5 Jahren wieder. Das Wiedersehen gestaltet sich traurig, weil die große Liebe, die sie damals fühlten, sich nicht erfüllt hat. Aber beide trotzdem ihren Weg im Leben gefunden haben. Durch die perfekten Szenenbilder und einer hervorragenden Kameraarbeit von Jean Rabier ist dieser französische Filmklassiker auch heute noch ein wudnerbares Werk voller bittersüßer Wahrheiten mit viel Klugheit und Finesse in Szene gesetzt.
Am Ende des Films treffen sich Guy und Genevieve nach 5 Jahren wieder. Das Wiedersehen gestaltet sich traurig, weil die große Liebe, die sie damals fühlten, sich nicht erfüllt hat. Aber beide trotzdem ihren Weg im Leben gefunden haben. Durch die perfekten Szenenbilder und einer hervorragenden Kameraarbeit von Jean Rabier ist dieser französische Filmklassiker auch heute noch ein wudnerbares Werk voller bittersüßer Wahrheiten mit viel Klugheit und Finesse in Szene gesetzt.
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