Sonntag, 2. März 2025

Nur Samstag Nacht

 



Regie: John Badham

Samstag Nacht im 2001 Odyssee...

1977 war das Kinojahr von John Travolta. Er spielte die Rolle des jungen Italoamerikaner Tony Manero aus ganz einfachen Verhältnissen, der am Wochenende in der Disco "2001 Odyssee" in Manhattan zu Star wird. Der Film spielte 94 Millionen Dollar ein - lediglich "Star Wars", "Ein ausgekochtes Schlitzohr" und "Unheimliche Begegnung der dritten Art" machten 1977 noch mehr Umsatz. In Deutschland landete "Saturday Night Fever" auf Platz 5 der Jahreskinocharts - mehr als 4,5 Millionen gingen in Deutschland ins Kino. Für diese Rolle wurde John Travolta auch für den Oscar nominiert - leider gab es keine weiteren Nominierungen und dies obwohl für diesen Tanzfilm reihenweise Popmusikklassiker wie "Night Fever", "How deep is your Love", "More than a woman", "If i Cant have you", Beethoven Nr. 5", "Disco Inferno" oder "Staying Alive" geschrieben wurde. Die Musik stammt von den Bee Gees, der Soundtrack war ein Millionenseller. Die Academy hat mit You light up my life" (Debbie Boone) und "Nobody does it better (Carly Simon) zwei gute Filmsongs nominiert, aber auch das legendäre "New York, New York" aus dem gleichnamigen Scorsese Film, gesungen von Liza Minelli wurde sträflich missachtet. Inzwischen befinden sich sowohl die Musik von "Saturday Night Fever" und auch "New York, New York" ganz weit oben in der Liste des American Film Institute über die besten Filmsongs.  Sehr wenige Filme spiegeln das Zeitgeistgefühl der 70er Jahre so gut und authentisch wider als John Badhams Klassiker über die damalige Disco-Kultur. Tony Manero wohnt im Bay Ridge Viertel in Brooklyn, er lebt noch im Haus der Eltern und arbeitet in einem Farbengeschäft. Er entflieht aber seinem Alltag, indem er in der Diskothek 2001 Odyssee tanzt, wo er als König des Dancefloors die Bewunderung erhält, nach der sich sehnt. Tony und seine Freunde Joey (Joseph Cali), Double J (Paul Pape), Gus (Bruce Ornstein) und Bobby C (Barry Miller) verbringen ihre Nächte auch in dieser Disco, versuchen in Bobbys Auto Sex mit den Frauen zu haben und klettern in Mutprobenmanier auf die Verrazzano-Narrows-Beidge. Das Mädchen Anette (Donna Pescow) ist in Tony verknallt und er willigt zunächst ein deren Partner im bevorstehenden Tanwettbewerb zu sein. Anettes Glück währt jedoch nicht lange, als Tony sich in die Tänerzin Stephanie Mangano (Karen Lynn Gorney) verguckt, die auch noch besser tanzt als Anette. Zunächst wirkt Stephanie abweisend, doch irgendwann willigt sie ein Tonys Partnerin bei dem Wettstreit zu sein. Obwohl Bobby ein großes Problem mit seiner schwangeren Freundin hat und den Rat von Tony braucht, hat dieser nur noch Augen für Stephanie, die von einer Karriere träumt und damit angibt, dass sie durch ihren Job bekannte Stars en masse kennenlernt. Der Höhepunkt bildet zunächst der Contest, bei dem Tony und Stephanie gewinnen, obwohl Tony das puertoricanische Tanzduo noch besser fand. Danach folgt aber die Sequenz, die damals beim Kinoeinsatz merklich entschärft wurde - Anette stimmt zu mit allen Kumpels von Tony Sex im Auto zu haben, was in eine Vergewaltigung ausartet und es bleibt nicht der einzige Horror dieser Nacht. Aus Enttäuschung über Tonys Missachtung klettert Bobby auf die Brücke und beginnt mit waghalsigsten Mutproben, um die Aufmerksamkeit zu erlangen. Er stürzt zu Tode. Was bleibt ist ein von sich selbst angeekelter und erschütterter Tony, der die ganze Nacht mit der U-Bahn fährt, um irgendwie den Kopf freizubekommen. Er bsucht am Morgen Stephanie, nach einer Aussprache beschließen sie zumindest Freunde zu sein...









Der Sountrack verkaufte sich 40 Millionen Mal und ging um die Welt. Es handelt sich sicherlich um einen der besten Filme des Jahres 1977 und John Travolta hätte sicherlich den Oscar für diese intensive Rolle verdient. Travolta lebt seine Rolle, auf der Tanzfläche agiert er wie ein Pfau, der Amphetamine zu sich genommen hat. Er stolziert wie verrückt herum. In den stärksten Momenten bringt "Saturday Night Fever" auch ein verstecktes Gefühl der Hauptfigur zum Ausdruck. So sehen wir in Tonys Audruck das Bedürfnis, der zu sein, der man sein möchte. Die Realität zeigt aber die gelebte Tristesse. 











Bewertung: 10 von 10 Punkten. 

 


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