Samstag, 15. Juni 2013

Gangster Squad



Regie: Ruben Fleischer

Kampf gegen die Mickey Cohen Gang...

Ich liebe diese alten großen Gangsterfilme wie "Public Enemy", "Scarface" oder "Little Caesar", ganz begeistert bin ich vom Film Noir, diese schwarzen düsteren Großstadtkrimis aus den 40er Jahren. Immer wieder ließen Filmemacher der nachfolgenden Dekaden dieses Genre und die Stilrichtung aufleben. Ganz besonders grandios war Roman Polanskis "Chinatown", für mich immer noch einer der besten Filme aller Zeiten. Unvergesslich bleibt für mich auch Sergio Leones künstliche Kinomagie über den amerikanischen Traum einer Gangsterbande in "Es war einmal in Amerika". Brian de Palma sagte in "The Untouchables" dem bösen Gangsterboss Al Capone den Kampf an und brauchte dafür aufrichtige Helden. Völlig durchtränkt von diesem nostalgischen Overkill führte auch Curtis Hanson sein "LA Confidential" zu Oscar Ehren. Natürlich liebe ich auch diese Hommagen an diese beiden großen Filmgenres.
"Gangster Squad" von Ruben Fleischer lässt diese große Zeit ebenfalls wieder aufleben. Sorgfältig inszeniert fühlt man sich sofort ins Los Angeles der 40er Jahre transportiert. Und dort hat der Obergangster Mickey Cohen (Sean Penn darf mal hemmungslos overacten) das Sagen. Der Polizeichief Bill Parker (Nick Nolte) würde ihm ja gerne ganz unkonventionell den Garaus machen, doch gesetzlich sind ihm da die Hände gebunden. Was liegt also näher als im Geheimen eine Squad Einheit aufzustellen, die von dem unerschrockenen Kriegshelden Sergeant John O´Mara (Josh Brolin) geleitet wird. Der darf sich ein kleines elitäres Geheimteam von aufrechten Bullen zusammenstellen mit der Aufgabe das Gangsterimperium des Mickey Cohen gewaltsam zu zerschlagen. O`Maras Frau Connie (Mireille Enos) ist zwar schwanger, aber sie lässt ihren Gatten weiterhin Held sein. Als der smarte Sonnyboy Sergeant Jerry Woters (Ryan Gosling), ebenfalls beim Los Angeles Police Department tätig, der zunächst dem illegalen Unternehmen skeptisch gegenübersteht die Freundin von Mickey Cohen kennenlernt, beginnt er ein Verhältnis mit dieser geheimnisvollen Grace faraday (Emma Stone) von Beruf Femme Fatale.  Und dieses Spiel mit dem Feuer bedeutet schliesslich Gefahr und ein Einsteigen in John O`Maras Einheit...

"Gangster Squad" ist sehr knallig und bunt inszeniert, das unterscheidet ihn vielleicht am ehesten von seinen Vorbildern. Denen klaut er zwar die Figuren...z.B. der aufrichtige und heldenhafte Cop, der überfiese Gangstercop, der Dandytyp unter den Polizisten (hier gibts Ähnlicheiten zwischen der von Kevin Spaceys gespieltem Det. Sgt. Jack Vincennes und Ryan Goslings Rolle), die schöne Frau, die brave Ehegattin...kurzum er spielt herrlich gekonnt mit sämtlichen Klischees und schafft in der Überzeichunung fast schon so eine dominierende comichafte Note, die "Gangster Squad" fast schon ein bisschen in die Nähe von Quentin Tarantinos Kino rückt.
Ich halte den Film für sehr gelungen, er ist super fotografiert, glänzt mit erlesener Ausstattung und zeigt doch genau diese Figuren, die man sich in einem Gangsterfilm so sehr wünscht, auch wenn man sie sehr schnell wieder erkennt.

Bewertung: 7,5 von 10 Punkten.

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