Regie: Alain Corneau
Mörderischer Zickenkrieg...
Brian de Palmas neuester Film "Passion" ist ein Remake des 2010 entstandenen französischen Suspencetrhriller "Love Crime" (Original: Crime d´amour) des im gleichen Jahr an Krebs verstorbenen Regisseurs Alain Courneau. Möglicherweise ist sein letzter Film vielleicht sogar seine beste Arbeit geworden, trotz des mehrfach mit Cesars preisgekrönten "Die siebente Saite" oder dem Gangsterepos "Wahl der Waffen".
Obwohl der Thriller um zwei Kontrahentiinnen sehr künstlich und auch extrem konstruiert wirkt, gewinnt er durch die sehr guten Schauspielerleistungen von Ludivine Sagnier und Kristin Scott Thomas und kann als Hochglanzthriller der modernen Geschäftswelt prächtig unterhalten. Es ist die Geschichte zweier Karrierefrauen, die in einem multinationalen Unternehmen arbeiten. Es ist auch die Geschichte der rücksichtslosen und emotional sadistischen Chefin Christine (Kristin Scott Thomas), die das Können und Talent ihrer untergebenen Assistentin Isabelle (Ludivine Sagnier) vor allem für das eigene Emporsteigen auf der Karriereleiter zu nutzen weiß. Die beiden Frauen kommen sich aber auch privat näher, die Chefin bietet ihrer Mitarbeiterin die Freundschaft an. Doch die ist zunehmend gekränkt und gedemütigt, weil Christine die Geschäftsideen für sich nutzt und die Lorbeeren einstreicht.
Erschwerend kommt hinzu, dass Christines Freud Philippe (Patrick Mille) ein Verhältnis mit Isabelle beginnt. Aus dieser Konstellation entwickelt sich eine abgründige Thrillerstory der Pariser Geschäftswelt....
Der Film enthält einige interessante Wendungen und das Drehbuch erscheint zwar konstruiert, aber auch in sich plausibel und bietet einen schaurigen, möglicherweise auch überzogenen Einblick aus den Etagen einer expandierenden Firma. Die Hauptdarstellerinnen dürfen viel Bosheiten rauslassen und man merkt dem Spiel an, dass da eine Menge Spaß dabei war. Der Krieg der Biester ist beinahe schon leichtfüßig inszeniert, bis er eben eine grausame Wendung nimmt. Ab hier ist Präzision gefragt und Ludivine Sagnier hat dann auch den Hauptpart zu erledigen. Aber ansonsten ist "Love Crime" eine gelungene Fortsetzung vieler Zickenkrieg-Movies wie "Was geschah wirklich mit Baby Jane".
Bewertung: 8 von 10 Punkten.
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