Freitag, 25. September 2015

Tag der Abrechung



Regie: J. Lee Thompson

Ein Fall für St. Ives...

Nicht nur unter der Regie von Michael Winner drehte Charles Bronson viele Filme, auch die Zusammenarbeit mit dem britischen Filmemacher J. lee Thompson (Eiskalt in Alexandrien, Tiger Bay, Köder für die Bestie, Kanonen von Navarone) währte lange Jahre und im Duett brachten sie es auf insgesamt 9 Filme. Den Anfang machte der Kriminalfilm "Tag der Abrechnung" - es folgten "Der Weiße Büffel", "Schatz von Caboblanco", "Der Liquidator", "Mann wie Dynamit", "Murphys Gesetz", "Das weiße im Auge - Death Wish 4" , "Das Gesetz ist der Tod" und "Kinjite ". Sicherlich dürfte vor allem "Ein Mann wie Dynamit" und "Der weiße Büffel" die beiden Highlights dieser Connection sein. Aber auch der 1976 Erstling kann sich sehen lassen. Der Film heißt im Original "St. Ives" und nimmt damit Bezug auf den Titelhelden des Films. Charles Bronson ist Raymond St. Ives, ein leidenschaftlicher Wettspieler und Hobbyautor. Der hat im Moment wenig zu tun, ist chronisch pleite und kann jeden leicht verdienten Dollar gut gebrauchen. Somit kommt der Auftrag des exzentrischen Millionär Abner Procane (John Houseman) wie gerufen. Für den Auftraggeber soll er den Botenjungen spielen. Ein Dieb hat Procanes äusserst wichtige und brisante Tagebücher entwendet und dieser will nun das Diebesgut für eine stattliche Summe an den Besitzer zurückgeben. St. Ives ist mit der Übergabe betraut, die in einem Waschsalon stattfinden soll. Die Geldübergabe scheitert aber daran, dass St. Ives den Empfänger des Geldes nur noch als Leiche antrifft und sehr schnell sind auch die Bullen (Harry Guardino/Haris Yulin) vor Ort. Der Journalist steckt nun unweigerlich mit in der verzwickten Geschichte und beginnt auf eigene Faust zu ermitteln. Welche Rolle spielt sein Auftraggeber, der den ganzen Tag Stummfilme anschaut und was steckt hinter den vermissten Unterlagen? Und welche Rolle spielt die schöne Janet Whistler (Jacqueline Bisset), eine Mitarbeiterin von Prcane und auch dessen Psychotherapeut Constable (Maximilian Schell) erscheint mehr als merkwüridg. Dabei wird die Sache für Glückspieler, der hier zum Schnüffler wird, immer gefährlicher....

und bald soll er auch ermordet werden. Eine Gruppe von Kriminellen (darunter wie bereits in "Death Wish" der junge noch unbekannte Jeff Goldblum) hat den Auftrag ihn zum Schweigen zum Bringen, ansonsten macht Charles Bronson in dem lockeren Film eine gute Figur wie immer. Ein bisschen ist man erinnert an "Tote schlafen fest" als großes Vorbild, vor allem in der Szene, in der Bronson das Herrenhaus des Auftraggebers betritt und den ersten Kontakt mit ihm hat. Das erinnert an das Zusammentreffen von Philipp Marlowe mit General Sternwood. Wie im Hawks Klassiker tummeln sich im Haus einige neurotische Figuren der Story. Somit ein bisschen Noir, aber mit ganz starkem Siebziger Jahre zeitkolorit. Zu sehen in den Großstadtbildern, die Straßen sind mal vornehm-mondän, dann eher wieder schmuddelig fotografiert. Die Story ist mittelmässig, aber Charles Bronson mit seiner Coolness reißt alles raus.

Bewertung: 6,5 von 10 Punkten.

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