Freitag, 25. September 2015

Run all night

















Regie: Jaume Collet-Sera

Die Nacht des Totengräbers...

Der aus Nordirland stammende Schauspieler Liam Neeson überzeugt immer mehr als authentischer Actionheld und seine Arbeiten in diesem Genre könnten in ein paar Jahren bereits Kultstatus haben. Überzeugend war "96 Hours" (Taken), der jetzt schon zwei Fortsetzungen hat, aber auch der eher stille "A Walk among the Tombstones" konnte durch sich steigernde Spannung überzeugen. Auch "The Grey" darf in dieser Aufzählung nicht vergessen werden. Mit dem spanischen Regisseur Jaume Collet-Sera (House of Wax, Orphan) drehte er jetzt nach "Unknown Identiy" und "Non Stop" einen weiteren Film. Und auch "Run all night" ist ein recht überzeugenden Thriller.
Liam Neeson spielt darin den "Totengräber", so zumindest wurde der Auftragskiller Jimmy Conlon von seinem Arbeitgeber und Freund Shawm Maguire (Ed Harris) aber auch von seinen Feinden genannt. Doch die Zeiten haben sich geändert. Die Gangster von einst sind alt geworden und in den ersten Szenen wirkt es so als wäre der Totengräber ziemlich heruntergekommen. Er steht aber immer noch auf der Gehaltsliste seines Freundes, der ebenfalls inzwischen betagt, nicht mehr die großen kriminellen Geschäfte abwickeln will. Doch in dieser einen Nacht geschieht so viel und alles verändert sich in dieser Nacht. Als Zuschauer lernen wir die beiden Söhne der Freunde kennen. Shawns Sohn Danny (Boyd Holbrook) ist ein unbesonnener Hitzkopf, der der albanischen Mafia Geld schuldet, jedoch versucht die Gläubiger mit seinem Vater zusammenzubringen. Doch die geplante Fusion scheitert an Shawn, dem die Drogengeschäfte mit den Albanern zu heiss sind. Das wieder bringt seinen Sohn in große Gefahr, denn er hat Schulden, die er nicht begleichen kann.
Auch Jimmy Conlon hat einen Sohn. Doch Mike Conlon (Joel Kinnaman) hält nicht viel von seinem Vater, die beiden haben sich schon lange nichts mehr zu sagen. Mike hat den bürgerlichen Weg eingeschlagen, betreut als Boxcoach Jungs aus dem Viertel und will von seinem Vater, dem ausgedienten Profikiller und Mob-Handlanger nichts mehr wissen. Doch in dieser Nacht hat er dessen Hilfe bitter nötig. Mike arbeitet als Fahrer. In dieser Nacht fährt er Mikes Sohn zu den Albanern und wird Augenzeuge, wie Danny seine Gläubiger abknallt. Nun steht er selbst auf der Abschußliste. Sein Vater bekommt Wind von der Sache und kann seinen Sohn in letzter Sekunde retten. Doch der beste Killer der Stadt (Common) hat bereits den Auftrag Mike zu exekutieren. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt. Auch die Bullen sind nicht untätig. Vielleicht schlägt heute auch die Stunde von Detective John Harding (Vincent D´Onofrio), der schon lange der irischen Mafia verfolgt, aber weder Jimmy noch Shawn je etwas nachweisen konnte...

 "Run all night" erweist sich als spannender Reißer ohne Längen, die Spannung bleibt bis zum Ende. Auch wenn vieles zugeschnitten ist auf die beiden Darsteller Liam Neeson und Ed Harris, allerdings sind beide Figuren keine Sympathieträger. Auch nicht Liam Neeson, der im Laufe der Geschichte zwar als Vater alles tut um seinen Sohn zu retten, aber je mehr die Geschichte Einblick in dessen Leben gibt, desto mehr wird auch der eiskalte Killer sichtbar, der nicht davor zurückschreickt auch Familienmitglieder für seinen geliebten Boss zu töten. In einer kleinen Rolle ist sogar Nick Nolte zu sehen.


Bewertung: 7 von 10 Punkten.

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