Dienstag, 12. November 2019

Rosa Luxemburg

























Regie: Margarethe von Trotta

Staatsfeinde...

"Rosa Luxemburg" ist einer der bekanntesten und auch besten Filme von Margarethe von Trotta. Im Jahr 1986 wurde der Historienfilm mit dem Filmband in Gold ausgezeichnet, auch die Hauptdarstellerin Barbara Sukowa wurde als beste Darstellerin des Jahres ausgezeichnet. Auch bei den Filmfestspielen in Cannes wurde sie für diese Rolle ausgezeichnet. Das erste Bild des Films zeigt einen wolkenverhangenen Himmel über einer dunklen Mauer. Ein Soldat marschiert dort auf dieser Mauer entlang. Die Kamera bewegt sich dann sehr langsam nach unten. Dort läuft die Gefangene Rosa Luxemburg im Freien. Sie hat Hofgang und wird dabei vom Personal beaufsichtigt.
Kameramann Franz Rath gelang es mit seinen Bildern, dass der Zuschauer sich sofort in diese Umbruchszeit der Wilhelminischen Ära bis hin zur Weimarer Republik hineinversetzen kann.
Rosa Luxemburg war eine der einflussreichsten Vertreterinnen der europäischen Arbeiterbewegung. Sie war entschieden dafür das starke Militär mit allen Mitteln zu entmachten, weil sie sicher war, dass das Volk den Krieg hasst. Nur die Mächtigen brauchen ihn. Sie war für Mssenstreiks um sozialpolitische Veränderungen herbeizuführen. Ab 1887 wirkte sie in der polnischen und ab 1898 in der deutschen Sozialdemokratie mit. Sofort nach Beginn des 1. Weltkrieges 1914 gründete sie die "Gruppe Internationale" aus der später der "Spartakusbund" hervorging. Ihren politischen Kampf musste sie oft in der Gefängniszelle führen. Gemeinsam mit Karl Liebknecht (Otto Sander) verfasste sie immer wieder politischen Schriften und entfernte sich immer mehr von August Bebel (Jan Biczicky), dem Gründer der deutschen Sozialdemokratie. Sie brachte die Zeitung "Die rote Fahne" heraus und forderte am 14. Dezember 1918 eine Räterepublik und die Entmachtung des Miltärs. Kurze Zeit später gründete sie die "Kommunistische Partei" und schuf sich damit viele Feinde. Am 15. Januar wurden sie und Karl Liebknecht gefangengenommen, nacheinander verhört, gefoltert und zuletzt von der Garde Kavallerie Schützen Division ermordet.



Margarethe von Trottas Film zeichnet einige Stationen der Politikerin nach und der Zuschauer lernt auch die wichtigen Männer in ihrem Leben kennen: Leo Jogiches, der von Daniel Olbrychsik gespielt wird und mit dem sie sich irgendwann überwirft sowie den jüngeren Kostja Zetkin (Hannes Jaenicke), den Sohn ihrer Parteifreundin Clara Zetkin (Doris Schade) In weiteren Rollen sind Karin Baal, Wilfried Glatzeder und Charles Regnier zu sehen. Die Filmemacherin hielt sich dabei nicht exakt an den historischen Fakten, sondern nahm sich das Recht heraus dem dokumentierten Ereignissen eine Dimension des Unausgesprochenen sowie eine poetische Note und die große Tragik hinzuzufügen. Dabei wird auch der Mensch sichtbar, der hinter der poltischen Gestalt steckt.



Bewertung: 8 von 10 Punkten. 

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