Regie: Jack Smight
Wo steckt Ralph Sampson ?
"Ein fall für Harper" heißt im Original "Harper" - gemeint ist der
Privatdetektiv Lew Harper, der von Paul Newman verkörpert wird. Newman
war 1966 auf dem Höhepunkt seiner Karriere angelangt. Er hatte bereits
in Erfolgsfilmen wie "Die katze auf dem heißen Blechdach", "Haie der
Großstadt" und "Der Wildeste unter Tausend" sein großes Talent bewiesen -
für alle drei Filme wurde er bereits mit einer Oscarnominierung
bedacht.
"Ein Fall für Harper" entstand zwischen zwei weiteren Erfolgsfilmen (Der zerrissene Vorhang und Der Unbeugsame) des Filmstars.
Die Macher durften sich bei der Hommage an die klassichen
Detektivfilme auch freuen, denn an der Kinokasse war dieser Neo Noir mit
dem Einspielergebnis von 12 Millionen sehr erfolgreich. Es ist
sicherlich kein Zufall, dass Lauren Bacall in diesem Film eine Rolle
bekam, denn ihr Mann Humphrey Bogart brillierte ja, oft gemeinsam mit
ihr in seinen unvergesslichen Rollen als "Sam Spade" oder "Philip
Marlowe".
Lew Harper (Paul Newman) wurde von seiner Frau Susan (Janet Leigh)
verlassen, da er seinem Job als Schnüffler jedesmal den Vorzug gibt. Die
Ehe soll nun endlich geschieden werden, aber jedes Mal wenn Harper die
Scheidungspapiere unterschreiben soll, kommt wieder etwas dazwischen.
Aus dieses Mal, denn er hat von seinem Freund Anwalt Albert Graves
(Arthur Hill) einen lukrativen Auftrag vermittelt bekommen. Harper soll
den verschwunden Mulitmillionär Ralph Sampson suchen. Sampsons Frau
Elaine (Lauren Bacall) ist körerplich behindert und möchte sicher sein,
dass der Verschwundene Gatte das Vermögen, das sie zu erben hofft, nicht
mit einer Geliebten vergeudet. Als erstes befragt Harper den
sympathischen Allan Taggert (Robert Wagner), Privatpilot von Sampson und
Sampsons kokette Tochter Miranda (Pamela Tiffin). Ein altes Foto fhrt
Harper zu Fay Estabrook (Shelley Winters), die vor vielen Jahren ein
Hollywood Karriere vor sich hatte, aber durch Alkohol den Erfolg
vermasselte und ihr Leben in eine schlechte Richtung laufen ließ. Eine
weitere Befragung führt den Privatdetektiv zu der drogenabhängigen
Jazzsängerin Betty Fraley (Julie Harris), die ihn aber von ihrem
Türsteher in einer Hintergasse verprügeln lässt. Zum Glück ist Taggert
zur Stelle und kann weitere Schläge verhindern. Es sieht so aus als
würde keiner gerne Auskunft über den Verbleib des Vermissten geben. Dann
meldet der sich und fordert seine Frau auf, Anleihen im Wert von einer
halben Million Dollar einzulösen. Für Harper ist jetzt alles klar: Der
Mulitmillionär wurde entführt und seine Entführer wollen ein großes
Vermögen abkassieren....
Die Story ist recht verzwickt, aber der Regisseur Jack Smight hatte
das Vorhaben seinen Noir Film sehr modern und zeitgemäß zu machen, ohne
auf die alten Zutaten der Genreklassiker zu verzichten. Der Fim basiert
auf dem Roman "The moving Target" von Ross McDonald. Insgesamt wirkt
die Story etwas konstruiert - Ausstattung und Kameraarbeit (Conrad L
Hall) sind überzeugend.
Bewertung: 6,5 von 10 Punkten.
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