Regie: Ridley Scott
Das Erbe von Maximus...
In Sachen Einspielergebnis steht Ridleys Scott "Gladiator 2" seinem oscargekrönten Vorgänger aus dem Jahr 2000 eigentlich in Nichts nach. "Gladiator" spielte damals ca. 465 Millionen Dollar ein und auf ein fast gleiches Ergebnis kommt der Nachfolger, der 462 Millionen Dollar Umsatz erzielte. Die Geschichten ähneln sich stark, aber die Präsenz von Russell Crowe, der im ersten Film den Feldherr und Gladiator Maximus Decimus Meridius spielte, sucht man in der neuen Geschichte vergebens. Das American Film Institute listete auch diese Darstellung auf Platz 95 der wichtigsten Filmfiguren auf. Der neue Gladiator ist die bereits für "Aftersun" oscarnominierte Nachwuchshoffnung Paul Mescal. Sechzehn Jahre nach Marcus Aurelius' Tod wird Rom von den korrupten Zwillingskaisern Geta (Joseph Quinn) und Caracalla (Fred Hechinger) regiert. Im nordafrikanischen Königreich Numidien lebt Hanno (Paul Mescal) mit seiner Frau Arishat (Yuval Gonem). Die römische Armee unter General Acacius (Pedro Pascal) fällt ein und erobert das Königreich. Arishat wird getötet und Hanno und die anderen Überlebenden versklavt. Die Versklavten werden nach Ostia gebracht, wo die Römer sie gegen blutrünstige Paviane antreten lassen, um sie als potenzielle Gladiatoren zu bewerben. Hanno tötet brutal einen Pavian und beeindruckt damit den Stallmeister Macrinus (Denzel Washingon), der Hanno die Möglichkeit verspricht, Acacius zu töten, wenn er in Rom genügend Kämpfe gewinnt. Acacius kehrt als Kriegsheld nach Rom zurück. Geta und Caracalla veranstalten zur Feier Gladiatorenspiele im Kolosseum. Desillusioniert bittet Acacius um einen Bruch mit seiner Frau Lucilla (Connie Nielsen), Aurelius' Tochter, doch die Kaiser lehnen ab und planen die Eroberung Persiens und Indiens. Senator Thraex (Tim McInnerny) veranstaltet ein Fest für die Kaiser, bei dem ein Gladiatorenduell stattfindet. Nach Hannos Sieg rezitiert er einen Vers aus Vergils Aeneis, stellt seine römische Bildung zur Schau und erregt Macrinus’ Misstrauen. Acacius und Lucilla verschwören sich mit Thraex und Senator Gracchus (Derek Jacobi), um die Kaiser zu stürzen und die Republik wiederherzustellen. Hanno eifert dem verstorbenen legendären Gladiator Maximus im Kolosseum nach, um Kämpfe zu gewinnen. Lucilla erkennt, dass Hanno ihr Sohn Lucius Verus ist, den sie als Kind fortgeschickt hatte, um ihn vor Thronrivalen zu schützen. Lucilla besucht Lucius und versucht, die Beziehung zu ihm wiederherzustellen, doch er weist sie wütend zurück. Er ärgert sich darüber, aus Rom fliehen zu müssen, und ist bestürzt, dass ihr neuer Ehemann Arishats Tod verursacht hat. Lucilla offenbart Lucius, dass er Maximus’ Sohn ist, und fordert ihn auf, die Kraft seines Vaters zu nutzen, um zu überleben. Während einer Naumachia im Kolosseum führt Lucius die Gladiatoren zum Sieg und schießt mit einer Armbrust auf den zuschauenden Acacius, kann ihn jedoch nicht töten. Ravi (Alexander Karim), der Arzt der Gladiatoren, freundet sich mit Lucius an und zeigt ihm den Schrein des Maximus, der Maximus' Schwert und Rüstung enthält. Lucilla und Acacius verschwören sich, um Lucius im Rahmen ihres Plans zur Entthronung der Kaiser zu befreien. Thraex, der Macrinus Geld schuldet, informiert ihn jedoch über die Verschwörung; Lucilla und Acacius werden wegen Hochverrats verhaftet. Macrinus rät den Kaisern, Acacius im Kolosseum töten zu lassen, und arrangiert einen Kampf zwischen Lucius und ihm. Nach einem kurzen Kampf ergibt sich Acacius Lucius und gesteht Lucilla und Maximus seine Liebe und seinen Respekt. Lucius weigert sich, Acacius hinzurichten, doch die Prätorianergarde exekutiert ihn auf Befehl der Kaiser, was zu einem Volksaufstand führt. Als Macrinus Lucius' Weigerung, Acacius zu töten, in Frage stellt, argumentiert Lucius, dass Rom ein besserer Ort sein könnte. Macrinus manipuliert Caracalla, indem er ihm vorgaukelt, Geta werde ihm die Schuld für den Aufstand geben. Caracalla tötet Geta mit Macrinus' Hilfe....
Ein niederträchtiges Spiel um die Macht im Staat. Doch nach meinem Empfinden ist die Rolle von Denzel Washington, der eine Golden Globe Nominierung für sein Spiel bekam, zu überfrachtet. Zu viele Feinde befinden sich in den Startlöchern, die die sehr gute Idee mit den Zwillingskaisern leider irgendwie in den Schatten stellt. Schauwerte wie ein riesiges Nashorn in der Arena, riesige Paviane und nicht zuletzt die Überflutung der Kampfarena mit Wasser, damit sich riesige weiße Haie menschliche Nahrung greifen können, sind spektakulär, wenn auch insgesamt übertrieben. Zur Zeit Caracallas konnten im Kolosseum keine Seeschlachten stattfinden, da die unterirdischen Anlagen für traditionelle Gladiatorenkämpfe und Wildtierjagdspiele ausgestattet waren. Der Komplex beherbergte Maschinen wie Winden und Aufzüge, wodurch Seespiele unmöglich gewesen wären. Magische Momente fehlen, auch wenn sich Ridley Scott sichtlich viel Mühe gab einen perfekten Nachfolgefilm zu schaffen. Es fehlt tatsächlich die emotionale Wucht, vielleicht auch weil man Teil 2 mit dem legendären Erstling vergleicht. Immerhin gab es auch eine oscarnominierung für Janty Jates und Dave Crossmann, die die Kostüme des Films entwarfen.
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