Samstag, 19. Januar 2013

The Day after Tomorrow



Regie: Roland Emmerich

New Yorker Eiszeit...

Der "Katastrophenfilm" ist ein klassisches Genre, seinen größten Höhepunkte erlebt diese Filmgattung in den 70er Jahren mit "Airport" "Poseidon Inferno", "Flammendes Inferno" oder "Erdbeben" - Filme, die allesamt Klassiker wurden. In den 90ern folgte dann die zweite große Welle mit "Twister", "Dantes Peak", "Volcano", "Deep Impact" oder "Daylight". Der Erfolg an der Kasse war gut, nur hatten sie leider nur noch halb soviel Atmosphäre wie ihre Vorgänger aus den 70er Jahren. Im letzten Jahrzehnt war vor allem der deutsche "Spielberg" Roland Emmerich daran interessiert das Genre mit spektakulären Filmen wieder aufleben zu lassen. Sein jüngster Kastastrophenfilm heisst "2012" - fünf Jahre vorher beglückte er das Mainstreampublikum mit "The Day before tomorrow".
In diesem Film ist Jack Hall (Dennis Quiad) ein Paläoklimatologe, der mit seinen Crewmitgliedern Frank (Jay O´Sanders) und Jason (Dash Mihok) auf einer Expedition in der Antarktis unglaubliches erlebt: Bei ihren Bohrung löst sich eine riesengroße Eisscholle vom Larsen-Schelfels und die drei kommen nur mit Glück mit dem Leben davon.
Damit steht es für Jack fest, denn seien Forschungsergebnisse lassen einen dramatischen Klimawechsel befürchten, denn wegern der schmelzenden Polkappen könnte sich der Golfstrom drastisch abkühlen. Dies hätte für Jack eine neue Eiszeit zur Folge. Doch auf der Klimakonferenz in Neu-Dehli will keiner was davon wissen. Auch nicht der Vizepräsident Becker (Kenneth Welsh). Lediglich der schottische Forscher Terry Rapson (Ian Holm) hält das Szenario für möglich, sogar schon in ein paar Wochen und Monaten.
Jakes Sohn Sam (Jake Gylllenhal) ist traurig, dass sein vielbeschäftigter Dad nie Zeit für ihn hat. Und auch Mom Lucy (Sela Ward), eine Ärztin hat auch alle Hände voll zu tun, sie verrichtet ihren Dienst im Krankenhaus.
Sam reist mit der Schulklasse für einen Wissenswettbewerb nach New York, der Grund ist nicht Ehrgeiz, sondern seine heimliche Schwärmerei für die hübsche Laura Chapman (Emmy Rossum).
Die Klimakatastrophe lässt dann auch nicht lange auf sich warten. Innerhalb kürzester Zeit treffen immer mehr meteorologische Katastrophenmeldungen aus aller Welt ein. Neu-Delhi versinkt im Schnee, Tokio leidet unter heftigen Hagelschauern und Los Angeles wird von gewaltigen Tornados zerstört. Satellitenbilder zeigen drei Superstürme in Form von Hurrikans mit enormen Ausmaßen über den USA, Nordeuropa und Russland, in deren Auge blitzschnell dreistellige Minustemperaturen entstehen.
Und in New York wissen die Menschen noch nicht, dass eine riesige Flutwelle auf sie zukommt...



Emmerichs Film ist immer dann bombastisch, wenn er sich auf die Bilder verlässt, die ein Stück der Apokalypse zeigt - etwa dann, wenn die Flieger sich innert Sekunden zu Eis verwandeln oder die Freiheitsstatue versinkt im Wasser oder ein riesiger Ozeantanker schwimmt wie ein Geisterschiff durch die Häuserschluchten von Manhattan.
Schwach ist der Film im Drehbuch und auch die Figuren sind sehr eindimensional und klischeehaft entworfen. Hier wünscht man sich dann doch Charaktere aus den alten Katastrophenfilmen zurück wie etwa Mrs. Rosen (Shelley Winters) oder Mr. Rogo (Ernest Borgnine) aus dem Poseidon Inferno. Lediglich Jake Gyllenhal hat etwas Potential, dass der Zuschauer zumindest etwas mitfiebern kann.
Technisch ist der Film ganz gut und professionell gemacht, aber in der Gesamtschau fehlen doch die entscheidenen Punkte, die einen guten Film ausmachen. Hier bleibt "The Day after Tomorrow" im Mittelmaß stecken.




Bewertung: 4 von 10 Punkten.

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