Regie: John Guillermin
Mord auf dem Nildampfer
Die zweite große Agatha Christie Verfilmung in den 70ern nach "Mord im Orient Express" ist John Guillermins "Tod auf dem Nil".
Der im positiven Sinne altmodische britische Thriller spielt die meiste Zeit auf einem Nildampfer, hinter der Kamera stand Altmeister Jack Cardiff, für den stimmungsvollen Score sorgte Nino Rota und Kostümbildner Anthony Powell gewann für seine Leistung sogar den begehrten Oscar.
Der 1979 entstandene Film zeigt erstmalig Peter Ustinov als belgischen Meisterdetektiv und Ustinov legt die Figur etwas anders und snobistischer an als sein Vorgänger Albert Finney aus dem Orient Express, der eher kauzig, etwas schroff und distanziert agiert.
Mir gefallen beide Darstellungen sehr gut.
Großartig passen die Locations, um eine sehr gute Atmosphäre zu erzeugen. Die Geschichte beginnt mit der Vorstellung der arroganten Millionenerbin Lady Linnet Ridgeway (Lois Chiles), die ihre beste Freundin Jacqueline de Bellefort (Mia Farrow) wieder trifft. Diese bittet ihre schwerreiche Freundin um eine Anstellung ihres mittellosen Verlobten Simon Doyle (Simon MacCorkindale) als Verwalter ihres Anwesens. Doch es kommt anders: Beim ersten Treffen verliebt sich Simon in Linnet, gibt Jackie den Laufpass und heiratet kurze Zeit später die millionenschwere Lady.
Urlaub wird in Ägypten gemacht, doch Jackie folgt dem Paar. In Ägypten weilt auch unser Hercule Poirot, der seinen alten Freund Colonel Johnny Race (David Niven) wiedertrifft. Gemeinsam setzen sie die Reise fort, denn beide haben eine Nilkreuzfahrt gebucht. Mit an Bord die Flitterwöchner, ausserdem einige Personen, die nicht besonders gut auf Linnet zu sprechen sind: Die Schriftstellerin Salome Otterborn (Angela Landsbury) mit Töchterchen (Olivia Hussey), die reiche Mrs. van Schuyler (Bette Davis) mit ihrer betont unfreundlichen Zofe Miss Bowers (Maggie Smith - wie immer klasse), Linnets Onkel Andrew (George Kennedy), der Arzt Dr. Ludwig Bressner (Jack Warden), Linnets Dienstmädchen (Jane Birkin) und der überzeugte Kommunist und Weltenbummler Ferguson (Jon Finch).
Bald geschieht ein Anschlag auf der SS Karnak...
Inzwischen kennt man natürlich den Plot, wird aber tatsächlich immer wieder gut unterhalten. Für mich ist zwar "Mord im Orient Express" ein kleines bisschen besser, aber mit wirklich nur ganz wenig Qualitätsunterschied.
Bewertung: 9 von 10 Punkten.
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